Diskussion:Germania Slavica
Germania Slavica II?
Schwachsinn das Gebiet (Germania Slavica, und weit darüber hinaus) wurde von Germanen (u.a. Goten) besiedelt und nicht von Slawen (später, ja), einfach mal ein richtiges Geschichtsbuch aufschlagen.
Ich habe soeben die Erweiterung des anonymen Nutzers 145.254.179.100 vom 20. Jul 2004 wieder gelöscht: "Die sogenannte Germania Slavica II bezeichnet darüber hinaus die östlich dieses Gebietes liegende Region, die ebenfalls seit dem Mittelalter von Deutschen besiedelt worden ist", da mir in der wissenschaftlichen Literatur eine Unterscheidung in I und II noch nicht begegnet und eine Bezeichung der östlich der genannten Gebiete liegenden Regionen als Germania Slavica nicht bekannt ist. Ich verweise hierzu auf http://www.uni-leipzig.de/gwzo/Projekte/germania.htm http://www.geschichte.hu-berlin.de/vorlesng/ss98/data/ss9806161.htm http://www.uni-giessen.de/~g81052/sose2001/vmartin.htm http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/type=diskussionen&id=326 und andere mehr Der Nachweis für die angebliche Verwendung eines Begriffs "Germania Slavica II" steht dagegen noch aus. Krtek76 12:19, 3. Sep 2004 (CEST)
- Der Artikel sollte dringend überarbeitet werden. Der ganze Artikel transportiert unwissenschaftliche, panslawistisch-nationalreligiöse Esoterik. Ein panslawistisch-völkischer Schwärmer wird idealisiert und seine unwissenschaftliche Slawenideologie transportiert: "Wolfgang Fritze wollte (wie Schlesinger) das slawische Element als Bestandteil der ostdeutschen „Identität“ anerkannt wissen: „Wir Mittel- und Ostdeutschen [haben uns der Slawen], dieses tapferen, konservativen, auch wohl ein wenig hinterwäldlerischen […] Bauernvolkes nicht zu schämen, das wir zu unseren Vorfahren zählen.“[3]". Ziemlich unsachlicher Mist. -- 78.51.49.210 15:36, 9. Jul. 2012 (CEST)
- Stimme zu, der Artikel untermauert nur die panslavistische und vor allem Deutsche Agitation, die vor allem schwarmgeistiger Mist ist. --197.228.19.145 15:53, 9. Apr. 2017 (CEST)
- Bitte konkrete Kritik am Artikeltext statt schwammiger Pauschalvorwürfe, danke. --j.budissin+/- 19:18, 9. Apr. 2017 (CEST)
Wissenschaftlicher Begriff?
Mir ist der Begriff nicht bekannt. Wer verwendet ihn, und vor allem, seit wann? Mir kommt der Begriff auch schon deshalb unwissenschaftlich vor, weil er nicht eindeutig ist, besonders was die Ostgrenze betrifft. Alles, was erst germanisch, dann slawisch und danach irgendwann mal deutsch war, zählt? Und wenn es zwischendurch oder später polnisch war (Land Lebus, Pommern, Schlesien...)? Auch Böhmen müßte nach dieser Definition zählen... Saxo 20:21, 8. Dez 2005 (CET)
- Klingt mir alles bisschen nach rechtem Gedankengut. Wenn der Autor nicht innerhalb von zwei Wochen einen Beleg für den Gebrauch des Begriffes bringt, sollte ein Löschantrag gestellt werden.
- Klingt mir alles ein bißchen nach rechts-völkischem Gedankengut der durchgeknallten Staatsideologie der SED. Fritze übernimmt der Mist offensichtlich ungeprüft: "...obwohl die IAG wichtige Grundlagenwerke benutzte, die von der Akademie der Wissenschaften der DDR erstellt worden waren...". Alles klar, Herr Politkommissar. -- 78.51.49.210 15:48, 9. Jul. 2012 (CEST)
Ist es nicht so, dass die sogenannten "Slawen" des Mittelalters niemals in den Quellen auftauchen? Sclavinia bezeichnete doch bei den Byzantinern nur das ehemalige Sklabenenland Makedonien in welches die Bulgaren, Serben und Kroaten zum Schutz vor dem Avarenreich angesiedelt wurden. Ein etymologischer Vergleich des Begriffes Sklave (das wichtigste Handelsgut des Mittelalters!) sollte dem Forschenden doch eigentlich die Augen öffnen. Erich Linnenkohl hat Anfang der 90er eine sprachliche widerlegung der These von den "slawischen" Völkern vorgelegt, die m.E. sehr gut ist. Um mich nicht in die rechte Ecke zu stellen, möchte ich generell darauf hinweisen, dass selbst die Germanen in den frühen Quellen nicht als solche genannt wurden. Die Panslawisten haben sich einfach vom Historismus inspirieren und herausfordern lassen! Seit 1990 kann also erst wieder kritisch geforscht werden.
Eben- aber die von den so genannten "seriösen Historikern" gebetsmühlenartig gepredigte "Sorgfältigkeit" ist, sobald das Objekt der Forschung nicht mehr die ach so romantische und falsche annähernde Gleichsetzung von West-/ Ost-/ Süd-/Germanen und Deutschen betrifft, ganz plötzlich vergessen. Da gibt es dann plötzlich DIE Kelten, DIE Slawen, süddeutsche- christliche- Bräuche mutieren zu keltischem oder slawischem Erbe und sowieso waren die Vorfahren der heutigen Europäer zu meso- bzw. neolithischen Zeiten ja eh noch Afrikaner, bevor innerhalb einer Generation plötzlich alle hellhäutig waren- die Lügen der Historiker-Politmafia werden zunehmend dummdreister. Der einzige einigermaßen haltbare Anhaltspunkt für die "Germania Slavica" (?) ist der der Onomastik- wobei dieser sich auch gleich wieder selbst ad absurdum führt- oder sind die französischsprachigen Kolonien bspw. in der Karibik ethnischer und kultureller Teil Europas?!
"Als Germania Slavica bezeichnet die moderne Geschichtswissenschaft" Das sagt doch schon alles über die Wissenschaftlichkeit des Titels aus! Die `moderne´ Geschichtswissenschaft, ein institutionelles Konstrukt von verschwindender Latinität, bezeichnet einen geographischen Raum (das uneindeutige und ideologisch vorbelastete "Ostelbien") mit einem Authenzität vorgebenden Begriffsgebilde, welches die momentanen Deutungskomplexe in den Sprachgebrauch der Laienhistorie einzuführen gedenkt. Kann man denn nicht einfach mal zugeben, daß dieser Quatsch die arg gebeutelte Mediävistik nur noch weiter in den Abgrund zieht? Vielen Dank, mir ist jetzt endlich mal wieder so richtig schlecht geworden! Dem Laien, der sich nur in Wiki informieren wollte, wird hier ein Höchstmaß an Dysinformation geboten! Vielleicht sollte man die Qualitätssicherung für historische Wikiartikel komplett reorganisieren und dann noch einmal bei null anfangen... (Manch einer hätte doch lieber Handlangergehilfe werden sollen, oder zumindest dem Analphabetismus eine Chance gegeben)
Auch wenn ich diverse Vorbehalte gegen diesen Artikel, bzw. gegen den Begriff selbst geäußert habe, finde ich die derzeitige Darstellung sehr gut und in ihrer Nachvollziehbarkeit sehr erhellend. Es gibt zeitliche, inhaltliche und persönliche Verortungen, die dem Quereinsteiger ausreichende Informationen zukommen lassen und eine weitere Beschäftigung mit dem Phänomen ermöglichen. Ich verändere zwar meine obige Meinung zu diesem Thema nicht, aber mit der Existenz dieses Artikels bin ich mehr als zufrieden.--139.30.128.62 18:02, 7. Dez. 2009 (CET)
- Ich finde die Darstellung überhaupt nicht gut, namentlich nicht wissenschaftlich, sondern panslawistisch-esoterisch. Allein die groß-polnisch inspirierte Propaganda-Karte ist sehr erhellend: "Ausdehnung der deutschen Ostsiedlung in die slawischen Gebiete (Karte der polnischen Geschichtsforschung)". Nationalistisch-nationalreligiöser Mist. -- 78.51.49.210 15:54, 9. Jul. 2012 (CEST)
- Hast du irgendwelche fachlichen Einwände gegen die Karte? Wenn ja, nenne sie bitte. Danke. -- j.budissin+/- 19:08, 9. Jul. 2012 (CEST)
- Eine Frage: Stellt die Karte nun Kultur, Sprache oder ethnische Gruppen dar? Wo sind die Quellen? Der Name "Germania Slavica" würde dem Wortsinn nach "slawisch besetztes Germanien" bedeuten. Ist das gewollt? Auch hier: Wo sind die Quellen? Geht es um wissenschaftliche Fakten, Wortgeklingel oder die persönlichen Vorlieben von Personen aus dem Kreis des Hochschulpersonals? --92.228.78.191 20:35, 21. Mär. 2013 (CET)
- Mich irritiert die Verwendung dieser Karte auch. Wer würde so ein nationalistisch orientiertes Ding ungeprüft in einen Wikipedia-Artikel stellen? Die Karte kommt offensichtlich aus der panslawistischen marxistisch-leninistischen "Forschung" der Staaten des Warschauer Paktes. Es ging den beteiligten Ideologen dabei darum, den territorialen Machtanspruch der UdSSR und ihrer Sateliten völkisch-rassistisch zu untermauern. Interessant, daß eine solche Karte aus völkischen bzw. nationalistischen Altbeständen bei manchen Leuten eine positive Rezeption erlebt. --94.217.143.56 20:25, 21. Nov. 2015 (CET)
Germania Slavica bezeichnet man.....
Wer bezeichnet das so (Nachweise), seit wann, wie ist die genannte geografische Abgrenzung zu begründen? Fragen über Fragen. Wenn keine Antwort: den Artikel als Löschkandidat einordnen°!
Es handelt sich um einen Begriff, den ich noch nicht in den Quellen gefunden habe, der aber - wie nachfolgende bibliographische Daten erweisen mögen - einfach nur ein Konstrukt zur Benennung des genauso umstrittenen Begriffes "Ostelbien" sein mag:
Germania Slavica / hrsg. von Wolfgang H. Fritze Teil: 5: Das Havelland im Mittelalter : Untersuchungen zur Strukturgeschichte einer ostelbischen Landschaft in slawischer und deutscher Zeit/ hrsg. von Wolfgang Ribbe Sonst. Personen: Ribbe, Wolfgang [Hrsg.] ; Fritze, Wolfgang H. Erschienen: Berlin : Duncker & Humblot, 1987
Umfang: 475 S.. + graph. Darst., Kt Schriftenreihe: Berliner historische Studien ; 13 ISBN: 3-428-06236-1
Wenn ich dies richtig verstehe, dann beschreibt dieser Wikiartikel also den dankbarst angenommenen Titel einer Schriftenreihe. 139.30.24.106 21:54, 7. Apr. 2008 (CEST)
Germania Slavica - in Polen wir sprechen - West Slavia (alte DDR zum Hamburg, Men, Harz). Germanen kommen nach Elbe spater - zuerst war Celten, nach Oder auch spater ( an der Oder war Siedlungen slawische "Lausitzer Kultur"- Wenden, Weneten). Berlin ist polnische Wort, Dresden, Lubeck und viele viele. (nicht signierter Beitrag von 78.8.35.14 (Diskussion | Beiträge) 09:18, 31. Jul 2009 (CEST))
- Das sind die Sprachregelungen des militanten polnischen Nationalismus des 19. Jhds, die später zur polnischen Staatsdoktrin geworden sind. Wissenschaft ist es nicht. --92.228.78.191 20:39, 21. Mär. 2013 (CET)
Moin! Ich war ja schon lange nicht mehr auf dieser Seite. Sie hat sich ja schon um einiges verbessert! Was mir immer noch sauer aufstößt ist der Anfang `Germania Slavica bezeichnet einerseits eine historische Landschaft...´ - hier wird der Eindruck erweckt, dass es sich um eine historisch belegte und lange benutzte Bezeichnung handelt und nicht etwa, dass es eine moderne Begriffsschöpfung ist, die um ihren forcierten Gebrauch bangen muss. Zäumt das Pferd doch bitte von vorne auf und arbeitet chronologisch.--92.226.86.164 01:16, 26. Aug. 2010 (CEST)
Zu den neuzeitlichen Staatsgrenzen
Im vierten Absatz von „Germania Slavica als historische Landschaft“ steht als Statement: „Die westlichen und östlichen Grenzen der mittelalterlichen Germania Slavica haben nichts mit neuzeitlichen Staatsgrenzen (BRD/DDR/VR Polen) zu tun.“ Da es nicht begründet wird, ist es eindeutigerweise ein POV. Wie nämlich aus den Darlegungen der Polnischen Westforschung als spiegelbildlichem Reflex auf die deutsche Ostforschung (Jan M. Piskorski) hervorgeht, haben sich die Slawen sehr wohl und ausgiebig mit dem beschäftigt, was sie „die Tragödie des nordwestlichen Zweiges“ der Slawen nennen. Insofern waren zumal die Polen 1945 darauf aus, so viel wie möglich von ihrem als „mutterländisch“ bezeichneten, aber von Deutschen seit dem Mittelalter besiedelten Terrain (Zygmunt Wojciechowski) zurückzugewinnen (vgl. das zwischen 1945 und 1949 eingerichtete „Ministerium für die wiedergewonnenen Gebiete“). Stalin kam dieses ethnisch-nationalistisch begründete Verlangen gelegen, weil er im Westen den Polen etwas zukommen lassen konnte, was er ihnen im Osten nahm, und trotzdem gleichzeitig Polen und die Sowjetische Besatzungszone/DDR als „Bruder“-/Satellitenstaaten vereinnahmen. Da national gesonnene Polen sich auch mit den aus Ostdeutschland verschwundenen oder als Minderheiten überlebenden Slawen zu identifizieren gelernt hatten, nachdem sie 1848 vom ostpreußischen Abgeordneten Carl Friedrich Wilhelm Jordan in der Frankfurter Nationalversammlung in der Polendebatte öffentlich (!) der deutschen Eroberung gegenüber nur mehr als „eine längst in der Auflösung befindliche Leiche“ bezeichnet wurden, um deren Bestattung es zu gehen hatte, da sie „nicht mehr geduldet werden durfte unter den Lebendigen“ (Jordan sprach im Präteritum!), prägten sie in panslawistischem Sinn das Wort von der „Reslawisierung“ einstmals „urslawischer“ Gebiete auf seit Jahrhunderten deutschem Reichsgebiet, dessen Grenzen die slawische Siegermacht in ihrem Sinne neu zu definieren trachtete und entsprechend umsetzte!--Frank Helzel 11:51, 8. Dez. 2009 (CET)
- Hallo, Ihr Engagierten, ich habe eine ganz grosse Bitte: Ich habe kuerzlich den Art. Germania Slavica grundlegend ueberarbeitet, und ueberhaupt ist das deutsch-slawische Verhaeltnis im Mittelater dasjenige Thema, was fuer mich zum Herzblut zaehlt: die Ueberwindung von ueberkommenen Vorurteilen, an denen auch Leute wie Schich, Piskorski und das GWZO in Leipzig arbeiten. - Mein Problem: Ich sitze gerade fuer 2 Wochen in Aegypten, und die Internet-Kisten hier sind teuer und langsam: ich kann also zurzeit nicht richtig mitarbeiten, erst wieder ab 21.12. - Meine Bitte: Fleissig Bedenken anmelden und diskutieren, aber bitte (noch) nicht in den Artikel eingreifen. Danke und herzliche Gruesse Ulrich Waack 19:50, 8. Dez. 2009 (CET)
- Hallo Frank, das mag alles richtig sein, was Du sagst, aber an der beanstandeten Stelle geht es um die Abgrenzung des Arbeitsgebietes, denn erst durch die Arbeitsgruppe von Fritze entstand ja der Begriff der „Germania Slavica“. Zu Fritzes Definition heißt es im Artikel: "„Entsprechend formulierte Fritze 1980: Als Germania Slavica bezeichnen wir „den Bereich der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung in den slawisch besiedelten Gebieten östlich von Elbe und Saale, soweit er sprachlich germanisiert worden ist.““ Und die Sprachverbreitung ist nicht mit aktuellen Staatsgrenzen identisch. Also nix POV, sondern POFritze. Ich habe die strittige Stelle im Artikel weniger missverständlich formuliert.
- Dass um die Grenzen der deutschen und slawischen Einflüsse und „Heimaten“ wechselseitig politisch und wissenschaftlich gestritten wird, ist leider nur zu gut bekannt, obwohl es da ja inzwischen in der internationalen Zusammenarbeit der Historiker, Archäologen usw. glücklicherweise auch Fortschritte gibt. Mit freundlichen Grüßen: Frohes Fest! --Ulrich Waack 13:37, 24. Dez. 2009 (CET)
- Höchste Anerkennung für Deine Mühe und Arbeit auf einem Gebiet, in das sich wahrscheinlich nur wenige verirren. Bei mir wurde sehr spät Interesse dafür geweckt, nachdem ich mir nämlich zum ersten Mal vor etwas über 10 Jahren Gedanken über den Sinn der östlichen Grenzziehungen 1945 Gedanken machte und sie nicht mehr nur als von den Russen als Siegern gesetzte Fakten registrierte. (Hat wahrscheinlich mit persönlicher Geschichte zu tun: Wurde in Tschechien geboren, mit meinen Eltern und Geschwistern vertrieben, landete in Thüringen, floh im Winter 1950 über die „Zonengrenze“ und betrachte das ländliche Anwesen, auf dem ich nach vielen Ortswechseln jetzt im Ruhestand lebe, manchmal unsentimental und ziemlich bindungslos als „Heimat“.) Grüße und schöne Tage! --Frank Helzel 12:21, 25. Dez. 2009 (CET)
- Dass um die Grenzen der deutschen und slawischen Einflüsse und „Heimaten“ wechselseitig politisch und wissenschaftlich gestritten wird, ist leider nur zu gut bekannt, obwohl es da ja inzwischen in der internationalen Zusammenarbeit der Historiker, Archäologen usw. glücklicherweise auch Fortschritte gibt. Mit freundlichen Grüßen: Frohes Fest! --Ulrich Waack 13:37, 24. Dez. 2009 (CET)
- Tja, bei mir ist es auch sehr persönlich, aus verschiedenen Gründen, wobei wohl der Wichtigste ist: Ich mag keine Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen. Sobald ich wieder vernünftig schreiben kann, kommen drei neue Artikel über Kulturträgertheorie, Urgermanentheorie und Geschichtsbild der Entstehung der Mark Brandenburg. Herzlichen Gruß --Ulrich Waack 21:11, 27. Dez. 2009 (CET)
- Dir ist schon klar, daß die Artikelthemen historische Reaktionen auf zu dieser Zeit offensiv verbreitete Theorien des militanten Panslawismus sind? --94.217.143.56 20:51, 21. Nov. 2015 (CET)
Karten zur Germania Slavica
Hallo Ulrich Waack, bei meinen Amateur-Recherchen und -Arbeiten zum Komplex "Geschichte Polens", "Piasten", "Königreich Polen " etc. stieß ich auf Dich und diesen Artikel. Mich nerven in der "Geschichte Polens" ein wenig die zahlreichen unbelegten vermutlich Abschriften aus polnischen Schulbüchern, und der immer wieder durchdringende nahezu nationalistische Berichtsstil. Ich bemühe mich, mit 2 Quellen gegenzuhalten: Manfred Alexander und Norman Davies. Soviel zum Outing. Und nun die Frage an Dich: Warum enthält Dein Artikel nicht eine einzige Karte??? Die ersetzen doch manchen getexteten Bleg- oder? Abendgrüße--Georg123 17:41, 20. Jan. 2011 (CET)
- Ich habe zwei Karten gefunden bei WikiCommons. Aber Du kannst genau so gut suchen und finden wie ich. Erstaunlicherweise gibt es im Artikel "Deutsche Ostsiedlung" auch keine Karten. Möge dies für heute genügen... Frdl. Gruß --Ulrich Waack 22:22, 20. Jan. 2011 (CET) P.S. Ja, bei der Aufarbeitung unserer gegenseitigen nationalistischen Vorurteile braucht viel Geduld. Möge die Kraft (und die Geduld) mit uns sein...
- Die Unterschrift zum Bild "Sprachgrenzen a la Deutschlandlied" habe ich ergänzt. Wie kommst Du darauf, dass die Karte "Ostsiedlung" aus der poln. Geschichtswissenschaft stammt? Gruß--Georg123 12:22, 21. Jan. 2011 (CET)
- Den Hinweis auf das Deutschlandlied habe ich dankbar begrüßt; diesen Aspekt hatte ich übersehen. Die andere Karte stammt zumindest aus Polen, und der Autor versteht etwas von Geschichte, allerdings aus polnischer Sicht. Eigentlich müsste man die Karte erläutern: Für uns Deutsche ist ein Gebiet nach dem ersten militärischehn Vorstoß schon deutsch, für die Polen dagegen erst dann, wenn die Bevölkerungsmehrheit nicht mehr aus Slawen besteht. Gruß --Ulrich Waack 21:53, 21. Jan. 2011 (CET)
- Nein, die polnische Definition kann soweit gehen, daß das Ruhrgebiet slawisch wäre. Wir haben es hier mit Politik und Nationalismus zu tun, nicht mit Wissenschaft. --92.228.78.191 20:41, 21. Mär. 2013 (CET)
Polnische Sichtweise
Bitte das Seite aus Wikipedia: genetische Informationen und war alles Klar:
http://pl.wikipedia.org/wiki/Haplogrupa_R1a1_%28Y-DNA%29
Slawen das sind "Old-European" Folk - Arian Folk (German Volk is not Arian Folk) or Weneten. Slawen wohnten an der Elbe befor German people. Tomas (nicht signierter Beitrag von 77.254.185.151 (Diskussion) 16:13, 17. Feb. 2011 (CET))
Überschrift ändern
Was soll bitte der unvorgebildete Leser für einen Eindruck vom unter der Überschrift `Die Germania Slavica als historische Landschaft´ stehenden Artikelinhalt haben? Wird in ihm nicht eine Historizität des Begriffes - einhergehend mit einer Historizität der dazugehörigen Landschaft - vermittelt, die im gesamten Lemma nie wieder Erwähnung findet? Missverständlichkeiten, die aufgrund einer Privatdefinition von `Landschaft´ und `historisch´ entstehen, sind vorprogrammiert! Besser wäre es wohl von Grenzen/ Abgrenzungen zu sprechen, als in die `Gau/ Landschaftsverfassungs-kerbe´ tiefer einzuschlagen! Selbst einem neutralen Leser kommt das Ganze wie ein krampfhafter Legitimationsversuch vor, der eigentlich nicht notwendig wäre (siehe Existenz des Lemmas), geschweige denn `nützlich´ in der nächsten LD ist. Oder sehe ich das Ganze viel zu negativ?--92.226.84.40 04:17, 4. Aug. 2011 (CEST)
- Sowohl „Germania Slavica“ als auch „historische Landschaft“ sind etablierte Fachbegriffe in der Geschichtsforschung (Landesgeschichte); siehe angegebene Fachliteratur. In beiden Artikeln wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um Forschungsbegriffe des 20. Jahrhunderts handelt. Wo also wird eine auf „Privatdefinition“ beruhende „Historizität des Begriffes“ vermittelt? --Ulrich Waack 11:33, 4. Aug. 2011 (CEST)
- Habe mich gerade mit Deinen Argumenten und Hinweisen beschäftigt, und konstatiere gerne, dass Du hier schlüssig überzeugen kannst. Was nicht überzeugt, ist der - vielleicht von mir nur vorausgesetzte - offenbare Tenor, dass dem `Blätterer´ in einer Enzyklopädie diese vorbedingten Einschränkungen in der Begriffswahl auch genügend bewußt gemacht werden. Die `historische Landschaft´ könnte ich nehmlich auch unhinterfragt mit mehreren Bedeutungen belegt wissen, da mir vielleicht ja auch schon ähnliche Wortgruppen jenseits des Hauptseminars im Leben begegneten! Historisch ist für den Laien so ziemlich alles belegte Vergangene in Relikt und Tradition - davon fällt es dem ignoranten `Linkverweigerer´ nicht schwer, auf seine diversen Landschaftsbegriffe (die Ritterschaft eines Reichsterritoriums, ein Gau, eine geogr. Landschaft etc.) zu kommen. Wird also nicht überdeutlich herausgestellt, dass es sich bei diesem Artikel um den geschichtswissenschaftlichen Diskurs in Deutschland handelt, dann wird man alzu schnell unglaubwürdig, weil nicht unparteiisch genug vorgegangen wird. Sollten - ich komme zur spekulativen Hauptfrage meines Anliegens - die russischen und polnischen Historiker denn jetzt eine polonia germania oder eine russia germania vom Stapel lassen? Gibt es das schon - oder bestünde da Deiner (ich nehme einmal an) unparteiischen Meinung nach Bedarf/ Unterschied/ Abneigung? Oder hälst Du einen bestimmten Standpunkt nur aufrecht, den zu kritisieren Dir vielleicht als `revisionistisch´, `amoralisch´ oder `deutschtümelnd´ daher käme? Nochmalige Frage: bin ich einfach zu verblödet, um den geschichtswissenschaftlichen Wert dieser Forschungsstränge zu erkennen?--92.226.83.231 00:34, 6. Aug. 2011 (CEST)
- Ich fürchte, ich kann Deinem Problem nicht abhelfen. Ich glaube nicht, dass es die Aufgabe von Wikipedia ist, für „Blätterer“ und „Linkverweigerer“, die es „übergenau“ wissen wollen, eine Art Nürnberger Trichter zu basteln. Wer WP ernsthaft nutzen will, muss schon selber lesen, und zwar sorgfältig, und je genauer er es wissen will, desto mehr Links muss er drücken, z. B. diesen.
- Im Übrigen hast Du aber eine interessante, weil konsequente Überlegung angestellt, und es ist in der Tat so, dass in den letzten Jahren einige polnische Forscher im Gegenzug den Begriff der Slavia Germanica geprägt haben und ihn benutzen. Das betrifft allerdings nur einen Teil der jüngeren polnischen Forschung und schon gar nicht die, die noch immer – wie auch zum Teil auf deutscher Seite - in den Denkschablonen der nationalistischen Konfrontation zwischen 1850 und 1950 fest hängen. Glücklicherweise gibt es inzwischen ein verlässliches und vertrauensvolles Netzwerk zwischen polnischen und deutschen Forschern, die eine gemeinsame Perspektive haben, nämlich die Deutsche Ostsiedlung als einen Teil eines gesamteuropäischen Prozesses begreifen und nicht nur nach Trennendem, sondern auch nach Verbindendem suchen. (Die Russen als etwaiger Parallelfall scheiden hier aus; die Ostslawen lag zu weit hinter dem Horizont der Ostsiedlung, anders als die baltischen Staaten, die von deutschen Einflüssen wenigstens noch gestreift wurden.)
- Schließlich die Frage nach der „Unparteilichkeit“. Ich glaube nicht, dass es eine objektive Unparteilichkeit gibt, und die moderne Geschichtsforschung benutzt hierfür den Begriff des „Erkenntnisinteresses“, das der Forscher zu Beginn seiner Ausführungen darlegen soll, so dass man verstehen kann, welche Frage vor welchem Hintergrund er stellt, und das ist natürlich von Forscher zu Forscher subjektiv. Ich selbst halte es mit Leopold Ranke, der wissen wollte, „wie es wirklich gewesen“ ist. Das heißt, die Quellen sind für mich das Allerwichtigste: Quellen, Quellen, Quellen! (weil sie – wenn auch interpretierbar – der Objektivität am nächsten kommen.) Und gerade die archäologischen Quellen nach 1945 erzählen viel mehr über Gemeinsames als Trennendes im Zusammenleben der Deutschen und der Slawen. Diese Erkenntnisse haben in gewisser Weise in den 1980er und 1990er Jahren nach der „Blut- und Barbarei-Sichtweise“ als Gegenpendel zu einer Art „Friede, Freude, Eierkuchen“ geführt. Dies wird jedoch seit etwa 2000 von jüngeren Forschern kritisiert, weil nicht übersehen werden kann, dass es jenseits von nationalistischer Gräuelpropaganda tatsächlich (mit Quellen nachweisbar) von beiden Seiten her Blutvergießen und Grausamkeit gegeben hat, wenn auch bei weitem nicht in dem früher dargestellten Umfang ("Ausrottung"). Aber die deutsch-polnische Zusammenarbeit der Historiker ist inzwischen in der Lage, solche schmerzhaften Erkenntnisse zu ertragen. --Ulrich Waack 12:58, 6. Aug. 2011 (CEST)
Lieber Ulrich Waack! Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, und mir so ausführlich geantwortet hast. Dein Standpunkt resultiert also aus einer genauen Kenntnis des historiographiegeschichtlichen Diskurses über dieses Thema seit 1945 mit besonderer Berücksichtigung der jüngsten Veröffentlichungen seitens der Mediävistik. Ich bin nicht so sehr eingelesen wie Du, aber mir war es schon immer klar, das im frühen Hochmittelalter keine nationalistischen oder sprachlichen Kulturgrenzen zwischen den mitteleuropäischen Völkern bestanden. Dieses Denken ist m.M. eher ein Resultat der frühen Geschichtswissenschaft im 18. und 19. Jh. die sich mit dem Phänomen der Staatlichkeitsbildung und -befähigung `ernsthaft´ auseinander setzte. Das Denken in `Deutschen´ und `Slawen´ - beides Begriffe, die in einer tribalen oder stammesterritorialen Welt fehl am Platze sind, ist somit also der Hauptmissgriff. Auch von Germanen zu sprechen, wenn dies rassische oder kulturelle Abgrenzungen begründet, ist für diesen Zeitraum unangebracht. Sollte man nun also dieses sich immer weiter ausdifferenzierende Geschichtsbild durch Begriffkonstruktionen unterstützen ohne Stellung beziehen zu wollen? Wer will es zum Beispiel den Serben verübeln, wenn sie ihre Historiographie nach der Suche der serbischen Ursprünge ausrichten? Die Ranke´sche Frage nach dem `wie es wirklich gewesen ist´ läßt sich nämlich überhaupt nicht auf diese Weise beantworten. Wir können (C.Popper) höchstens herausfinden, `wie es nicht gewesen´ ist. Eine Archäologie, die ihre Erkenntnisse nicht von den Hauptdiskursen der Nationalgeschichtsschreibung lösen kann oder auch nur will, sollte den Erkenntniswert ihrer Forschungen eher relativiert wissen und Befunde so objektiv und zirkelschlußarm wie möglich darbieten. Die Chimäre von der Gewaltlosigkeit der Gegenwart ist weiterhin Pate für das gegenseitige Beschuldigungsverlangen der Parteien in diesem Streite. Mir, als Frühneuzeithistoriker, kommt es einfach immer wieder so vor, als stünde die moderne Mediävistik vor den Trümmern ihrer eigenen Begriffserzeugungswut und warte auf den `Erlöser´, den Bringer einer Synchronisation aller Theoreme unter der Ägide der gewahrten Wissenschaftlichkeit. Will ich also die Geschichtsschreibung von 1850-2011 verstehen, entbindet es mich nicht von den umfangreichen Arbeiten der vorhergehenden Jahrhunderte - diese Aufgabe ist noch nicht angegangen worden.--92.226.84.69 17:11, 18. Aug. 2011 (CEST)
- Liebe Benutzer: Etwas geht an der Sache vorbei (leider in der Gewichtung der Forschung auch): Deutsche - Slawen, das wird hier so als Gegensatz gesehen und die Polen als Sachwalter der Westslawen (vielleicht sogar Westslawen=Polen?)! die polnische Geschichtsschreibung (Schulbücher ganz schlimm!) vergiest da unnötig Krokodilstränen. Es ist nun mal so, das niemand vertrieben wurde, die Gebiete waren (Gebiete östlich Oder/Neisse) bzw. sind (jetzige neue Bundesländer östlich Elbe) zwar Deutsch (von den Flurgemarkungen, über Bauwerke und Städte bis zur sonstigen Kultur) aber sie haben die 400 Jahre dort in geringer Zahl relativ alleine lebenden Slawen absorbiert, es war (in den neuen bundesländern östlich der Elbe: "ist") genetisch eine germanisch-slawische Gemeinschaft. Erst ab 1945 wurde dies östlich Oder und Neisse zerstört und vernichtet. Erst durch Polen sind Westslawen - die ja in den Deutschen aufgingen - dort endgültig Geschichte!. Es stimmt etwas nicht wenn jetzt damit "Politik" gemacht werden soll....Ich meine: in der polnischen Geschichtsschreibung (auch Politik!) und Schulbüchern wird ganz stark mit dem Thema "Westslawen" Vorurteile, Ansprüche und Hass gegen alles Deutsche genährt, selbst in der deutschen Wikipedia erscheint Polen bzw. die polnische Forschung als Sachwalter der Westslawen - das ist nicht in Ordnung. Also als Friede, Freude, Eierkuchen empfinde ich die Situation nicht. Gruß R. (nicht signierter Beitrag von 79.249.137.230 (Diskussion) 20:46, 12. Okt. 2011 (CEST))
- Hallo R.! Ich kann Dein Unbehagen bestens nachvollziehen, aber wir sind hier auf der Seite der Germania Slavica. Im Sinne des Forschungsprojekts sind Deine Vorwürfe unberechtigt: Kein Befürworter dieser Forschung ist der Meinung, dass Westslawen = Polen sind. Keiner wird es für Politik missbrauchen. Ganz im Gegenteil setzt sich diese Forschung (durch deutsche und polnische Kollegen) dafür ein, gegenseitige Vorurteile abzubauen, ohne irgendetwas verniedlichen zu wollen. Ja, es hat auch Vertreibungen gegeben, durch deutsche Quellen belegt, aber das sind eher Einzelfälle. Die Aussage „dort in geringer Zahl relativ alleine lebenden Slawen“ würde ich nuancieren wollen. Vermutlich war die Bevölkerungsdichte gegenüber dem Altreich geringer, aber keineswegs eine zu vernachlässigende Minderheit.
- Angesichts vieler gemeinsamer deutsch-polnischer Zusammenarbeit sehe ich den „Hass“ nur bei einer Minderheit: Aber Polen ist nicht nur Jarosław Kaczyński. Die dessen ungeachtet noch auf beiden Seiten zu beobachtenden Vorurteile können nicht auf der Artikelseite der Germania Slavica beseitigt werden. Man muss sich da auf andere Felder begeben, z. B. Geschichtsbild der Mark Brandenburg oder Außenpolitik Polens#Zusammenfassung. Frdl. Gruß --Ulrich Waack 21:32, 12. Okt. 2011 (CEST)
Lieber Ulrich Waack! Der Artikel wird immer besser und besser - das wollte ich Ihnen nur einmal geschrieben haben! Ich finde es sehr erfreulich, dass viele meiner Einwände wahrgenommen wurden und dass Sie sich die Zeit nehmen, die damit verbundenen Unsäglichkeiten mit stoischem Gleichmut zu bearbeiten! Sehr gespannt bin ich auf das nächste Mal, wenn ich diesen Artikel besuche!--85.177.25.91 23:52, 24. Okt. 2011 (CEST)
- @NN: Es tut wirklich gut, auch mal ein anerkennendes Wort zu hören. Es ermutigt, den mühseligen Weg unbeirrt weiter zu gehen. Mein neuester Artikel Geschichtsbild der Mark Brandenburg (inhaltlich dürfte er auch Sie interessieren) ist von dritter Seite für den Wikipedia:Schreibwettbewerb vorgeschlagen worden. Obwohl das also demnach bedeutet, ein potenziell "lesenswerter" Artikel zu sein, ist er ohne substanzielle Begründung angepinkelt worden. Ein um so herzlicheres Dankeschön an Sie. Frdl. Gruß --Ulrich Waack 10:36, 25. Okt. 2011 (CEST)
- Lieber Ulrich Waack! Ich denke, es wäre erstaunlich, wenn gewisse - ich zitiere - `Anpinkeleien´ nicht vorkämen! Wenn in den letzten 200 Jahren irgendein Thema politisch zerfrachtet wurde, dann ist es die Beziehung der Deutschen zu ihren direkten Nachbarn in Ost und West. Ob es den deutschen Leser nun scheren muss, was für `Blödsinn´ seitens der polnischen Populär-Historiker verzapft wurde, halte ich für fraglich. Das Bewußtsein um die eigene Geschichte nebst deren Geschichtsschreibung ist aber immanent wichtig für jenes Erkenntnisziel, welches so gern als `historische Wahrheit´ bezeichnet wird. Sie können nicht ein subjetiv ungefärbtes Produkt ihres Denkens verewigen, genauso wenig wie sie sich selbst zumuten könnten, genau das Gegenteil ihrer Überzeugungen zu tun! Worauf es ankommt, ist den eigenen Stil zu vervollkommnen, sich weiterzuentwickeln und mit den emotionalisierten Anwürfen gewitzt umzugehen - immerhin ist jeder Beleidigungsversuch eine faktische Ehrenbezeugung argumentativ Schwächerer. Ich für meinen Teil bewundere vor allem Fleiß und Beharrlichkeit, deutsche Tugenden, für die die Revisionisten und ihre Vorbilder nicht berühmt sind! Es ist auch nicht schlimm, wenn etwas `falsch´ dargestellt wird, solange man erkennen kann, warum das `Falsche´ zum Ergebnis der eigenen Arbeit geriet. Wahrheit als absolut und nicht begründungswert zu vermitteln braucht keine Forscher wie sie!--78.54.39.184 00:30, 1. Nov. 2011 (CET)
Hallo NN, Sie haben Recht: Es ist sinnlos, die polnische Populär-Literatur zu beachten; das Gleiche gilt auch für das deutsche Gegenstück. Das sind keine Forschungen, sondern lediglich ewiges gegenseitiges Wiederkäuen. – Ich möchte Ihre beiden Hauptvorwürfe aufgreifen: „absolute Wahrheit“ und „nicht begründenswert“. Beide Vowürfe sind gegenüber der Germania Slavica-Forschung unberechtigt.
1. „Nicht begründenswert“: Die Germania Slavica-Forschung ist in den 1960er-Jahren gerade dadurch entstanden, dass auf einmal neue Gründe auftauchten (vor allem durch verstärkte Archäologie), die Anlass gaben, die bisherige Sichtweise zu überprüfen. Die „Ostforschung“ war bis in die 1960er-Jahre hinein nahezu ausschließen durch Schriftquellen bestimmt. Das hatte zwei Nachteile:
- Die mittelalterliche slawische Geschichtsschreibung setzt erst sehr viel später ein als die deutsche. Das heißt: Die Sichtweise ist unvermeidlich einseitig. Und: Die Geschichte schreibt der Sieger.
- Schriftquellen neigen dazu, Geschichte ereignisgeschichtlich zu betrachten. Jahreszahlen gibt es für Ereignisse, z. B. Kriege und Schlachten. Friedliches gemeinsames Siedeln bleibt ohne Jahreszahl; das ergibt sich erst aus der Archäologie und der Namensforschung.
Das Neuartige an der Germania Slavica-Forschung ist der entschieden interdisziplinäre Forschungsansatz. Gründe werden also genug geliefert. Ich kenne keine Forschung, die diesen Namen verdient, die die Forschungsergebnisse der Germania Slavica grundsätzlich widerlegt oder auch nur zu widerlegen versucht.
2. „Absolute Wahrheit“: Jede wissenschaftliche Forschung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kollegen gegenseitig scharf auf die Finger sehen: In diesem Falle die deutsche und die polnische Forschung und auch innerhalb der nationalen Forschungen. Da die Deutsche Ostsiedlung inzwischen als Teil eines gesamteuropäischen Prozesses der Expansion und des Landesausbaus begriffen wird, schauen auch noch andere europäische Forscher kritisch zu. Das heißt: In dieser Forschung ist Bewegung. Das Spannendste für mich ist der Umstand, dass es inzwischen nach der Gründergeneration der Germania Slavica eine neue Generation gibt, die naturgemäß an den „Alten“ etwas auszusetzen hat. Sehr vereinfacht gesagt: Es gibt jüngere Forschungen, denen in der Darstellung des deutsch-slawischen Verhältnisses zuviel gutmenschiges Eiapopaia steckt. Dann erscheint z. B. ein Aufsatz wie: Biermann, Felix: „Konfrontation zwischen Einheimischen und Zuwanderern bei der deutschen Ostsiedlung des Mittelalters“. In: Bereit zum Konflikt. Strategien und Medien der Konflikterzeugung und Konfliktbewältigung im europäischen Mittelalter, hrsg. von Auge, Oliver/Biermann, Felix u. a., Ostfildern 2008, S. 131-172. Diese junge Generation kann über den Vorwurf „Absolute Wahrheit“ nur lachen. Das ist genau das Gegenteil zu ihrem Forschungsansatz. Das war aber auch schon der Fall bei der Gründergeneration so, die die „absolute Wahrheit“ satt hatte: Die Deutsche Ostsiedlung als „Großtat des deutschen Volkes.“ Der gesamteuropäische, interdisziplinäre Forschungsansatz hat neuere „Wahrheiten“ gebracht, die fortlaufend unter kritischer Betrachtung bleiben. Frdl Gruß --Ulrich Waack 18:50, 1. Nov. 2011 (CET)
- Moin, Moin! Mein letzter Satz war eher allgemein, als auf unser spezielles Thema gemünzt. Wenn sie also das Lachen der jungen Generation (über die vermeintlich absolute Wahrheit) schreiben, dann haben Sie bei mir sperrangelweit offen stehende Türen mit Nachdruck eingetreten. Danke auch für den Verweis auf jenen interessant klingenden Aufsatz, ich werde ihn mir zu Gemüte führen!--78.54.36.127 10:46, 2. Nov. 2011 (CET)
Anmerkungen
Danke Herr Waack für Ihre umgehende Einschätzung. Nicht nur die Bezeichnung in dieser Form bereitet glaube ich vielen Geschichtskundigen aber doch unbehagen. "Germania Slavica" ist eben kein historischer Begriff. Eine einheitliche Wahrnehmung oder historische Situation, oder auch Homogenität, wie dies doch auch suggeriert wird hat es nie gegeben, das merkt man auch schon wenn man sich tiefer mit Heimat- und Regionalgschichte beschäftigt. Ich glaube es wurde zu viel des "Guten" getan und etwas ungut verwischt. Man müsste zumindest deutlicher "Germanica Slavica" einordnen. Wenn man Zitate liest wie "...Westgrenze der mehr oder weniger dauernden slawischen Siedlung"....hilft das wenig zur richtigen Enordnung oder Erkenntnis. Oft waren Gebiete nur wenige Hundert Jahre von Slawen (alleine) besiedelt bis die Neubesiedlung und die Neugründung von Orten durch Deutsche erfolgte bzw. slawische Siedlungen umgeformt wurden. Der wesentliche Landesausbau (Wege, Orte ec.), also das sich z.B. auch die Landschaft so darstellt wie sie eben ist, erfolgte durch die deutschen Neusiedler. Eben diese Möglichkeit zur richtigen Einordnung von "Germanica Slavica" ergibt sich über den Artikel nicht. Das sich eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe so nennt ist ja in Ordnung und nachvollziehbar - aber das sind eben "zwei Stiefel" (m.E. lat. Wiki-Regeln ein eigener Artikel für Forschungsgruppe erforderlich). Meiner Ansicht gehört der Artikel überarbeitet bzw. in "Ostsiedlung" integriert.
Karte: die Karte basiert auf der deutschen Karte von W. Kuhn. Warum nimmt man nicht gleich diese im bekannten "Westermann" abgebildete wesentlich genauere Karte? Es ist auch befremdlich hier in der deutschen Wikipedia für so einen Artikel eine polnische Karte zu übernehmen in denen die Bezeichnungen aus dem Deutschen ins Polnische übersetzt wurde. Warum die slawischen Namen der max. nur wenig Hundert Jahre bestehenden Vorgängersiedlungen (Kleinstsiedlungen) oder Umgebungssiedlungen (deren Bezeichnung auf die deutsche Stadt übertragen wurde), wie Lübeck, Leipzig usw.? Übrigens ist auch im "Putzger" eine gute Karte. Gruß R. (nicht signierter Beitrag von 84.137.253.126 (Diskussion) 05:10, 13. Okt. 2011 (CEST))
- Hallo R.! Vorweg: Die Karte ist wirklich unpassend; ich habe nur damals bei Verbesserung des Artikels , der seit 2004 (!) existiert, am 8. Oktober 2009, keine bessere Karte gefunden. Ich habe jetzt ebenfalls für die Fertigung einer besseren Karte plädiert.
- Ansonsten: Sie sagen: „"Germania Slavica" ist eben kein historischer Begriff.“ Ich habe in der Einleitung jetzt auf das 20. Jahrhundert hingewiesen, wie es sich aus dem Text ergibt, aber zweifelsohne ist es besser, das nochmals gleich anfangs zu verdeutlichen.
- Ich weiß nicht, ob Ihnen klar ist, was Ihre Berufung auf die „Heimatgeschichte“ bedeutet. Dort steht: „Die Geschichte der engeren Heimat wird sehr oft nicht von studierten Historikern geschrieben, sondern von Heimatforschern oder Laien, die sich Grundkenntnisse selbst angeeignet haben.“ Das heißt, dass aus Sicht der universitären Geschichtsforschung die Heimatgeschichte als zweitrangig zu betrachten ist, deren populäre, meist auf (mündlichen) Traditionen beruhenden Aussagen wegen ihrer hartnäckigen Aufrechterhaltung mit einiger Mühe widerlegt werden müssen (Beispiel: Geschichtsbild der Mark Brandenburg; dieser Artikel ist jetzt gerade von dritter Seite für den Wikipedia:Schreibwettbewerb vorgeschlagen worden).
- Sie wollen die Aussage „…Westgrenze der mehr oder weniger dauernden slawischen Siedlung" mit dem Argument widerlegen: „Oft waren Gebiete nur wenige Hundert Jahre von Slawen (alleine) besiedelt bis die Neubesiedlung und die Neugründung von Orten durch Deutsche erfolgte bzw. slawische Siedlungen umgeformt wurden.“ Da die Elbslawen vom 7. bis zum 12. Jahrhundert „alleine“ siedelten, handelt es sich bei Ihren „wenigen hundert Jahren“ immerhin um ein halbes Jahrtausend, was ich nicht als „wenig“ empfinde, zumal an der Siedlung im 13. Jahrhundert die Slawen auch noch beteiligt waren bzw. der hochmittelalterliche Landesausbau sogar von slawischen Fürsten in Mecklenburg und Pommern initiiert wurde. Als die Askanier z. B. die Uckermark 1250 von den Pommern erhielten, bekamen sie ein nach den Maßstäben der Zeit gut entwickeltes Land, dessen Mittelpunkt Prenzlau um 1250 deutlich besser entwickelt war als Berlin.
- Der Forschungsbegriff Germania Slavica wurde erstmals 1961 gebraucht von Walter Schlesinger, der diesen Begriff in der Reichenauer Tagungen wegweisend ausbaute. Darauf aufbauend gründete Wolfgang H. Fritze 1976 die Arbeitsgruppe Germania Slavica, auf deren Forschungsergebnisse seitdem alle deutsche Geschichtsforschung zur Deutschen Ostsiedlung beruht. Es gibt seitdem keine nennenswerte universitäre Gegenposition, nur endlos wiederholte Vorurteile von Heimatforschern (= ambitionierten Laien).
- Natürlich könnte man den derzeitigen Artikel in zwei aufgliedern: Forschungsgruppe und Historische Landschaft, aber von der Eingliederung in den Artikel Deutsche Ostsiedlung ist abzuraten, weil erstens auf die Germania Slavica bereits im Einleitungssatz verwiesen wird und zweitens weil der Artikel Germania Slavica bewusst einen Gegenpunkt zum Artikel „Deutsche Ostsiedlung“ darstellen will, der noch immer spürbar einen Hauch des überkommenen Begriffs „Ostkolonisation“ spüren lässt. Mit freundlichen Grüßen --Ulrich Waack 23:57, 13. Okt. 2011 (CEST)
- Der Eingangspost disqualifiziert sich doch schon durch die pauschale Aussage Der wesentliche Landesausbau (Wege, Orte ec.), also das sich z.B. auch die Landschaft so darstellt wie sie eben ist, erfolgte durch die deutschen Neusiedler. Das - und die Bezeichnung des verbreiteten Terminus "Germania Slavica" als unwissenschaftlich - spricht eher weniger gegen den Artikel. -- j.budissin+/- 11:03, 2. Nov. 2011 (CET)
- Die pauschale Aussage von NN: „Der wesentliche Landesausbau (Wege, Orte ec.), also das sich z.B. auch die Landschaft so darstellt wie sie eben ist, erfolgte durch die deutschen Neusiedler“ zeigt, dass der NN die Forschungen der AG Germania Slavica entweder nicht verstanden hat oder dass er nicht geneigt ist, diese Forschungsergebnisse zur Kenntnis zu nehmen. Zweifellos hat es in der deutsch-slawischen Kontaktzone Kämpfe und Konflikte gegeben, aber deutlich stärker war das (archäologisch und onomastisch nachgewiesene) Zusammenleben. Sowohl in Mecklenburg als auch in Pommern hat es planmäßig betriebenen Landesausbau nach deutschem Muster durch christlich-slawische Fürsten gegeben. Es sind eben nicht nur die deutschen Fürsten gewesen, die übrigens bei ihrem Landesausbau das vorhandene (slawische) Netz der Fernhandelsstraßen übernahmen. --Ulrich Waack 00:33, 9. Nov. 2011 (CET)
- Der Begriff "Germania Slavica" impliziert ein von "slawischen" Okkupanten besetztes "germanisches" Gebiet. Wenn der Artikel unter dieser Bezeichnung eingeordnet werden soll, ist es kein Wunder, daß die Diskussion schwierig wird. Da der Konflikt ohne wissenschaftliche Quellenangaben, aber mit politischen und nationalistischen Floskeln daher kommt, ist es kein Wunder, daß kein fester Grund in Sicht ist. Die bisher zitierten Quellen scheinen überwiegend keinen geschichtswissenschaftlichen Wert zu haben, sondern in einem ideologisierten Kontext zu stehen. Beispielsweise die unwissenschaftlichen Geschichtsdeutungen des polnischen Nationalismus des 19. Jhdts --92.228.78.191 (21:20, 21. Mär. 2013 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Sowas kommt dabei raus, wenn sich Politik, Meinung und Wissenschaft zu einem Brei vermischen. Es wird zäh, unansehnlich und stinkt. Das ist auch nicht besser als das, was im 3.Reich praktiziert wurde. alaska 18:21, 22. Jan. 2012 (CET)
- Bitte etwas konkretere Kritik liefern und möglichst auf Nazi-Vergleiche verzichten. Vielen Dank. -- j.budissin+/- 08:14, 23. Jan. 2012 (CET)
- Nervige Nazi-Vergleiche bringen uns tatsächlich nicht weiter. Geht es bei der geäußerten Kritik um Nationalismus und nationalistische Lügen? Oder eher um eine gewisse Verschleierung der geschichtswissenschaftlich greifbaren Zusammenhänge? Diese Kritik wäre in der bisherigen Diskussion ein Stück weit berechtigt, denn der Begriff "Germania Slavica" ist an sich schon verwirrend, die im Artikel wiedergegebenen Erklärungsversuche erst recht. Der Artikel bedarf der Überarbeitung. --92.228.78.191 20:49, 21. Mär. 2013 (CET)
- Ich finde nicht, dass die Implikation slawischer Okkupanten aus dem Lemma hervorgeht. Anfänglich stand ich dem Artikel enorm kritisch gegenüber, seine Gestalt hat sich aber immer stärker verbessert. Mir - der ich mich stark mit mediävistischen Themen beschäftige - leuchtet zwar die Notwendigkeit des Besprochenen nicht ein, die Existenz von Forschungsvorhaben und -begriffen zu bestreiten ist m.E. aber hirnrissig. Es erscheint mir sogar wichtig zu sein diesen Aspekt der jüngeren Historiographie genauso gewürdigt (besser: dokumentiert) zu sehen, wie die nationalsozialistische Germanenkunde des ausklingenden Historismus. Der Artikel wird von mal zu mal besser.--92.230.219.233 11:34, 12. Apr. 2013 (CEST)
- Das ist alles sehr unglücklich. Auch der starke Bezug auf Fritze ist problematisch, da er einen Teil der begrifflichen und inhaltichen Verwirrung angelegt hat. Die Begriffswahl impliziert durchaus eine Okkupation, da sie auf die römische Okkupation anspielt. Im Text wird das so erklärt: "Erstmals verwandt wurde dieser Begriff von Walter Schlesinger 1961, und zwar als Analogiebildung zum 1932 von Theodor Frings geprägten Forschungsbegriff Germania Romana. Die Germania Romana bezeichnete (im Gegensatz zur Germania Libera) nach Frings die Räume, „in denen deutsche Sprachentwicklung […] von der Einwirkung romanischer Substrate mit bestimmt worden ist“, also im Wesentlichen die Gebiete westlich des Rheins und Neckars sowie südlich der Altmühl und der Donau (Limes)." Es geht also durchaus um Eroberung und Okkupation, es wird eine Analogie zwischen Romanisierung und Slawisierung nahe gelegt. Damit ist bereits durch Fritzes Begriffswahl indirekt ausgesagt, daß es sich um ursprünglich germanisch besiedelte Gebiete handelt. Erstaunlich ist, daß gerade Fritzes Jünger, die ihm ein Denkmal bauen wollen, diese Tatsache verzweifelt abstreiten möchten. --94.217.143.56 21:02, 21. Nov. 2015 (CET)
Abb. "dt.Sprachraum um 1910"
OBERschlesien war doch (teilweise) doch auch deutschsprachig. (nicht signierter Beitrag von 2001:16B8:2A63:8700:C884:6D42:BFBC:E0E8 (Diskussion) 21:06, 28. Mai 2021 (CEST))
- Ja die Karte ist bei Oberschlesien fehlerhaft, außerdem in ungünstiger, schlecht sichtbarer Farbgebung. Das bessere Original ist c:File:Maas memel etsch belt.svg. Allerdings frage ich mich gerade, was eine thematische "Maas-Memel-Etsch-Belt"-Karte (eine Verszeile aus dem 19. Jh.) überhaupt zum Thema großartig zusätzlich erklärt, was die darüber stehende Karte (später eingefügt) nicht schon besser gezeigt hätte - es geht ja hier um die Germania Slavica, die auf einer Gesamtkarte des ehem. dt. Sprachraums nicht erkennbar ist. Wenn keine Einwände kommen, würde ich sie nicht einmal gegen das korrektere und bessere Original eintauschen, sondern ganz aus dem Artikel nehmen...--WajWohu (Diskussion) 14:32, 29. Mai 2021 (CEST)