Kleinsteinach (Gutenstetten)

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Kleinsteinach
Gemeinde Gutenstetten
Koordinaten: 49° 37′ 43″ N, 10° 36′ 42″ O
Höhe: 292–306 m ü. NHN
Einwohner: 75 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91468
Vorwahl: 09166
Kleinsteinach, Blick von Osten (2017)

Kleinsteinach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gutenstetten im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt an der Steinach, einem linken Zufluss der Aisch. Im Norden erhebt sich der Mantelberg (332 m ü. NHN) und im Südosten der Schneckenberg (334 m ü. NHN). Etwa 500 Meter östlich liegt das Waldgebiet Vogelherd. Der Ort liegt etwas abseits der Staatsstraße 2259, die nach Gutenstetten (2 km südöstlich) bzw. Münchsteinach (1,5 km nordwestlich) führt.[2] Naturräumlich befindet sich Kleinsteinach am südöstlichen Aufstieg zum Steigerwald hin.

Geschichte

1307 wurde der Ort als „Witigensteynach“ (‚Wittgensteinach‘: wohl nicht zum Personennamen Wido gehörig, sondern aus „Lüttgen-Steinach“ von mittelhochdeutsch lütt/lützel, ‚klein‘, entstanden und damit Synonym zu „Klein-Steinach“) erstmals urkundlich als Lehen der Pfarrei „Tuetensteten“ (= Gutenstetten) erwähnt.[3][4]

Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde Kleinsteinach zu Münchsteinach gezählt.

Das bayerische Urkataster zeigt Kleinsteinach in den 1810er Jahren als ein Straßendorf mit 18 Höfen.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kleinsteinach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Gutenstetten und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Gutenstetten zugeordnet.[6] Kleinsteinach und Haag forderten ein Anrecht an Gutenstettener Gemeindeeigentum. 1894 wurde in einem Rechtsstreit entschieden, dass den beiden Orten dies nicht zustehe, da sie besondere Ortsgemeinden seien, die eine eigene Gemarkung haben.[7]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 30: Bauernhof
  • Haus Nr. 104: eingeschossiges Wohnstallhaus, Ecklisenen und Gurtband, Stall mit nachträglich aufgesetztem Obergeschoss und verlängert; im Keilstein der Haustür Erbaut 1837; Fachwerkgiebel mit drei Dachgeschossen[8]
  • Haus Nr. 105: Eingeschossiges Satteldachhaus des 18. Jh. Fenster und Westgiebel verändert. Zweigeschossiger Fachwerk-Ostgiebel mit aufgebretterten K-Streben.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 96 114 117 118 122 121 87 106 90 84 75
Häuser[9] 18 20 20 21 19 20 19 20
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes Baptist und Laurentius (Gutenstetten) gepfarrt.[18]

Literatur

Weblinks

Commons: Kleinsteinach (Gutenstetten) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
  2. Kleinsteinach im BayernAtlas
  3. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 99.
  4. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1950, OCLC 42823280; Neuauflage anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978. Ebenda 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 141.
  5. Kleinsteinach im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 186.
  7. Max Döllner (1950), S. 149.
  8. a b R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 96. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche, fortlaufende Hausnummerierung von Münchsteinach und Kleinsteinach
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 49 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 199 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1221, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1156 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).