Diskussion:Meißner Groschen

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Erstaunlich ist mMn,

dass es vor 5-700 Jahren bereits Waagen gab, die Grammgewichte sogar mit der dritten Stelle nach dem Komma wiegen konnten! (3,797 g oder 2,788 g). Es gibt oder gab wohl wenige Menschen, die "handgewogen" sagen können, sind es 2 oder 3 g...--Hopman44 (Diskussion) 19:32, 15. Dez. 2017 (CET)

Ist ein interessantes Problem. Sieh Dir mal das Bild von Kaufmann Georg Giese an. Im Hintergrund ist, denke ich, eine Waage zum Wiegen von Münzen abgebildet. Vorausgesetzt der Feingehalt der Münzen ist bekannt und das Vergleichsgewicht hat ein genau bestimmtes Gewicht, ist mit dieser Waage wohl eine sehr genaue Gewichtsbestimmung möglich. Wie genau hängt dann vom Auge des Kaufmanns ab, der die Zünglein an der Waage beobachtet und von der Genauigkeit des Vergleichsgewichts. Wie genau sich das Vergleichsgewicht in der Mitte des 16. Jh. bestimmen ließ und wie groß der Meßfehler war, wäre noch zu erkunden. --Gruß - Eandré \Diskussion 10:49, 16. Dez. 2017 (CET)
Zum Abwiegen von Erz- und Metallproben wurde ein hochgenaue Probierwaage benutzt, deren einfache Form der Nürnberger Hanns Lamprecht 1550 erfand. Das Wiegen von Edelmetall im Mittelalter wird von Gustav Freytag wie folgt beschrieben:

„Wenn der Münzer die silbernen Probiergewichte aus der schönen Kapsel hervorholte und die kleinen Näpfchen der Eicheln auf die kunstvoll gearbeitete Probierwaage setzte, um das Probierkorn darin abzuwägen, so tat er dies mit einem entschiedenen Bewußtsein von Überlegenheit über seine Mitbürger.“

Gustav Freytag: „Bilder aus der Deutschen Vergangenheit“. Leipzig 1873, S. 147 – 190.[1]
Zur erforderlichen Genauigkeit bei der Bestimmung des Edelmetalgehaltes von Münzsilber schreibt Peter Hammer:

„Die Denare zur "Pfennigzeit vom 12. - 14. Jahrhundert" waren möglichst rein zu erschmelzen. Mit der Einführung der Groschen im 14.Jahrhundert und der Taler um 1500 bestanden Forderungen zur Einhaltung exakter Silbergehalte der Münzen bis auf 1/2 Gran genau (0,17 %).“

Peter Hammer: „Probiervorschriften zur Garantie der sächsischen Denare, Groschen und Taler“[2]
Die Vergleichsgewichte für die Münzmeister zur genauen Gewichtsbestimmung der Münzen wurden von sogenannten Münzwardein hergestellt. Für deren Arbeit gab es bereits im 16. Jahrhundert genaue Probiervorschriften und Gesetze. [3]
--Gruß - Eandré \Diskussion 18:54, 16. Dez. 2017 (CET)

Quellen:

  1. Heinz Fengler: „700 Jahre Münzprägung in Berlin“. Berlin 1976 S. 55.
  2. Peter Hammer:Probiervorschriften zur Garantie der sächsischen Denare, Groschen und Taler. (PDF) In: Berichte der Geologischen Bundesanstalt. Band 35, Wien 1996, ISSN 1017-8880, S. 159–163.
  3. vgl. WP → Münzwardein

Danke!lb. Eandre für Deine ausführlichen Erklärungen. Da muß man sich zwar ganz schön reinknieen, aber das ging schon sehr, sehr genau zu (evtl. bis auf die Wipper- und Kipperzeit?). Schönes Weekend und mfG--Hopman44 (Diskussion) 19:07, 16. Dez. 2017 (CET)

Umschrift der Münze

In der Münz-Abbildung steht auf der Münze "MISNENSIS", anstatt "MISNENISIS" sowie "FRID [I?] [DEI?] GRACIA THURINGIAE LANGRAVI" anstatt "DEI GRATIA THURINGIAE LANDGRAVI".

Vorderseite

ist die Seite mit dem Namen des Münzherrn. Das ist nicht selten falsch in den Veröffentlichungen angegeben. Gruß --Weners (Diskussion) 17:36, 23. Jun. 2021 (CEST)

Tausende Typen

Für mich klingt es widersprüchlich, wenn es heißt, es wurden tausende Typen geprägt und anschließend acht aufgezählt werden. --Agnete (Diskussion) 14:45, 16. Sep. 2021 (CEST)

Vermutlich meint der Verfasser des A. Varianten. Im Text wurde die Rückseite mit der Vorderseite verwechselt (im Bild habe ich das korrigiert). Das passiert allerdings auch häufig bei Veröffentlichungen in Auktionskatalogen. --Weners (Diskussion) 17:15, 16. Sep. 2021 (CEST)