Diskussion:Hans Vaihinger

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NS Ideologie

Kann hier jemand sagen, inwieweit die NS Ideologie auf Vaihingers "Tun wir mal so als ob..." beruht? --213.54.76.45 05:56, 3. Feb 2006 (CET)

Gar nicht! Hans Vaihinger wurde im Gegenteil schon früh von Antisemiten attackiert, fälschlicherweise als Jude tituliert und im "3.Reich" letztendlich aktiv "vergessen". Vaihinger wurde lange Zeit europaweit stark wahrgenommen und rezipiert. Erst der NS und die Jahre der Verdrängung nach dem Krieg schoben ihn in die "hinteren Reihen" der Philosophie. Bei Interesse, schön zusammengefasst in: Tübinger Blätter 2014, S. 60ff. (nicht signierter Beitrag von 88.67.97.251 (Diskussion) 15:36, 22. Apr. 2015 (CEST))

Falsche Anführung

(Entschuldig für mein schlecht Deutsch.) Die Blogpost hier: https://parergon.hypotheses.org/256 zeigt das die Anführung "Das menschliche Vorstellungsgebilde der Welt..." ist nicht eine Anführung aber eine Zusammentellung von wenige Satz fragmente. - Kosboot (Diskussion) 17:13, 8. Sep. 2017 (CEST)

Ich habe das Fake-Zitat entfernt. Es sollten aber auch der Rest der Informationen überprüft werden, die ebenfalls vom Ersteller der Erstversion stammen. Den IPs nach zu schließen, beinhaltet das auch auch diese Ergänzungen:[1][2].
Einiges davon wurde bereits zuvor als unbelegte Theoriefindung entfernt.
Laut der Bearbeitungszusammenfassung der Erstversion beruhten die Informationen dort auf "Archivmaterial des Als-Ob-Institut, Stadtarchiv Halle Saale", dessen "Erster Direktor und Gründer" Gabriel Machemer sei. Das ist leider keine hinreichende Quellenangabe im Sinne von WP:BLG.
Grüße, HaeB (Diskussion) 10:02, 9. Sep. 2017 (CEST)

Das entfernte Zitat lautete: "Das menschliche Vorstellungsgebilde der Welt ist ein ungeheures Gewebe von Fiktionen voll logischer Widersprüche, d. h. von wissenschaftlichen Erdichtungen zu praktischen Zwecken bzw. von inadäquaten, subjektiven, bildlichen Vorstellungsweisen, deren Zusammentreffen mit der Wirklichkeit von vornherein ausgeschlossen ist.", mit der Angabe Hans VaihingerPhilosophie des Als Ob, 1911, S. 14 (wobei der ursprüngliche Autor S. 14ff angegeben hatte, was schon darauf hindeutet dass es eine Zusammenziehung gewesen sein muss). In der bei Archive vorhandenen Ausgabe der 7. und 8. Auflage von 1922 findet sich der erste Satz Unser Vorstellungsgebilder der Welt ist ein ungeheues Gewebe von Fiktionen, voll logischer Widersprüche auf S. 90 ohne den Rest. Der stammt anscheinend von S. 606: "Während jede Hypothese.... wird die Fiktion mit dem Bewußtsein aufgestellt, dass sie eine inadäquate, subjektive, bildliche Vorstellungsweise ist, deren Zusammentreffen mit der Wirklichkeit von vornherein ausgeschlossen ist, ..." Der Teil "wissenschaftliche Erdichtungen zu praktischen Zwecken" findet sich überhaupt nicht (und ich nehme nicht an dass es da wesentliche Unterschiede zur Erstauflage gibt, zumal die Seiten weit auseinanderliegen).--Claude J (Diskussion) 11:05, 9. Sep. 2017 (CEST)

Prima, aber das hatte doch schon die Blogautorin alles recherchiert. Mag sie nicht jemand einladen, den Artikel zu überarbeiten?-- Leif Czerny 15:28, 9. Sep. 2017 (CEST)
Stimmt, hatte das nicht vollständig durchgelesen.--Claude J (Diskussion) 18:02, 9. Sep. 2017 (CEST)
Ich bin die Autorin des Blogposts und wollte den Artikel noch überarbeiten, sehe aber gerade, dass das Zitat schon entfernt ist - freut mich! Allerdings die Frage: Wäre es nicht korrekt, zumindest in einer Fußnote das falsche Zitat zu dokumentieren? Immerhin hat es durch seine jahrelange Präsenz in dem Artikel auch Eingang in einige Publikationen gefunden.--TessaG (Diskussion) 16:03, 12. Sep. 2017 (CEST)
alles richtig. Ich ergänze nur noch, dass es so auch im BBKL steht, offenbar in Band 12 (1997), Spalten 1018-1026, Autor: Werner Raupp. Die Papierausgabe habe ich aber gerade nicht vor mir. ca$e 21:06, 9. Sep. 2017 (CEST)
Das ist richtig, ich hab's jetzt noch mal in der Papierausgabe nachgesehen und da steht in Sp. 1020: Das menschliche »Vorstellungsgebilde der Welt ist ein ungeheures Gewebe von Fiktionen voll logischer Widersprüche«, d.h. von »wissenschaftlichen Erdichtungen zu praktischen Zwecken« bzw. von »inadäquaten, subjektiven, bildlichen Vorstellungsweisen«, deren »Zusammentreffen mit der Wirklichkeit von vorneherein ausgeschlossen ist« (1911, 14ff.). Somit dürfte es sich hier um die Quelle des durch Zusammenführung und Entfernung der "ff." entstellten Zitats handeln. (Und auch im Original handelt es sich hierbei meines Erachtens um eine äußerst großzügige Zitierweise, da keines der Zitatteile auf Seite 14 zu finden ist und der Rest über hunderte von Seiten verstreut.)--TessaG (Diskussion) 15:21, 23. Sep. 2017 (CEST)

Schriften/Ausgaben

Mir sind einige Ungereimtheiten bei der Auflistung der Schriften aufgefallen. So wird bei der Volksausgabe von 1923 (zweite Auflage, 1924: https://archive.org/details/diephilosophiede00vaih) angedeutet, diese sei "auf Grundlage der 'Neunten und Zehnten Auflage'" entstanden, was ja irgendwie nicht sein kann, wenn diese - wie eine Zeile zuvor auch vermerkt - erst 1927 herausgegeben wurde (s. auch http://d-nb.info/361798296). Ebenso merkwürdig ist die Angabe in dem Abschnitt "Wirkungsgeschichte", das Werk sei "auf deutsch bis 1938 in 10 Auflagen" erschienen, wenn es doch schon bis 1927 in 10 Auflagen erschienen ist. Einen Nachweis für die angeblich "von Kultusminister Adolf Grimme in die Wege geleitete" Schulausgabe konnte ich bis jetzt auch nirgendwo finden. Weiß hier jemand mehr? (Nachweise für eine Korrespondenz zwischen Vaihinger und Grimme gibt es hier https://homepages.uni-tuebingen.de//gerd.simon/chrvai.pdf, es wäre also zumindest nicht abwegig).--TessaG (Diskussion) 16:03, 12. Sep. 2017 (CEST)

Wäre es möglich, dass die Volksausgabe und die Schulausgabe identisch sind? 1938 könnte ja einfach ein Tippfehler sein und 1928 meinen. Woher die Verortung der Volksausgabe als Fork der 9./10. stammt erschließt sich mir nicht, bei Schmidt steht nichts davon.84.163.67.95 09:30, 22. Sep. 2017 (CEST)
Ich habe hier einen Hinweis auf eine evtl. existierende Schulausgabe gefunden: https://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/vaikritik.pdf. Zumindest heißt es auf S. 4: "Adolf Grimme, der SPD Kultusminister in der Weimarer Republik, der ns-verfolgte Widerstandskämpfer und spätere Leiter des >Nordwestdeutschen Rundfunks< sowie der >Studienstiftung des deutschen Volkes< war spätestens seit 1919, als er noch Studienassessor in Leer (Ostfriesland) war, Verehrer Vaihingers, setzte sich z.B. in seiner Ministerzeit dafür ein, dass Vaihinger-Texte in der Schule behandelt werden." Eine Primärquelle habe ich hierzu aber nicht auftreiben können. Wegen dem 1938: Da dachte ich auch erst, es wäre ein Tippfehler, allerdings müsste es dann eher "bis 1927 in 10 Auflagen" heißen und Regina Meyer schreibt in ihrem Handbucheintrag zu Vaihinger: "Die Resonanz auf Vaihingers Hauptwerk ist bis 1938 überwältigend" (in: Die deutsche Philosophie im 20. Jahrhundert, hrsg. von Thomas Bedorf / Andreas Gelhard, Darmstadt 2013, S. 295-296, hier S. 296). Und obwohl es da nicht erwähnt ist, ist der einzige Zusammenhang, den ich erkennen kann und gefunden habe, dass die Kant-Gesellschaft 1938 aufgelöst wurde. Ach ja und ein anderer Punkt: Eine japanische Übersetzung von Vaihingers Hauptwerk find ich nirgendwo, weder im japanische Wikiartikel (der stark an den englischen angelehnt ist, aber Verweise auf Übersetzungen anderer Werke ins Japanische enthält), noch sonstwo. Ich denke, hierbei handelt es sich um eine Verwechslung im Zusammenhang mit Mori Ōgai, der einen Essay mit Bezug auf "Die Philosophie des Als Ob" verfasst hat. Ich trage im Moment noch Infos zusammen, aber werde den Artikel nächste Woche entsprechend überarbeiten.--TessaG (Diskussion) 15:39, 23. Sep. 2017 (CEST)

Sterbedatum unzutreffend

Vaihinger ist nicht am 18.12.1933, sodnern bereits am 17.12.1933 gestorben, vgl. den Eintrag in der NDB, dem hallenser Professorenkatalog (https://www.catalogus-professorum-halensis.de/vaihingerhans.html) sowie: Kant-Studien 39 (1934): [Kant-Studien/Kant-Gesellschaft: Todesanzeige] Hans Vaihinger. Geb. am 25. September 1852. Gest. am 17. Dezember 1933, S. [VI]. Datiert Berlin und Halle, im Dezember 1933.