Francisco Javier Castaños

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. November 2021 um 14:51 Uhr durch imported>Aka(568) (fehlendes Wort ergänzt, Links normiert, Kleinkram).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Francisco Javier Castaños
José Casado del Alisal: Castaños nach der Schlacht von Bailén, 1864, Õl auf Leinwand, 338 × 500 cm, Madrid, Museo del Prado

Francisco Javier Castaños y Aragorri (* 22. April 1756 in Madrid; † 24. September 1852 ebenda) war ab 1833 Träger des Titels Herzog von Baylen (Duque de Bailén), Graf von Castaños y Aragones und spanischer General im Unabhängigkeitskrieg gegen die Franzosen.

Leben

Francisco Javier Castaños stammte aus einer unter Angehörigen der Oberschicht angesehenen baskischen Familie in der Biscaya und wurde 1756 als Sohn von Juan Felipe Castaños Urioste und der María Concepción Aragorri y Olavide in Madrid geboren. Er stieg während des Krieges mit der französischen Republik im April 1792 zum Oberst und im Oktober 1793 zum Brigadier auf. Er zeichnete sich 1794 in der Armee von Navarra aus und wurde 1796 zum Generalmajor befördert. Er wurde 1799[1] wegen Kontroversen im Baskenland durch Manuel de Godoy geächtet und in kurze Verbannung nach Badajoz[1] geschickt. Im März 1802 kehrte er nach Madrid zurück, wo er durch seinen Onkel, den Marquis von Irán in seiner weiteren Karriere gefördert wurde.

Im Oktober 1802 wurde er zum Generalleutnant (teniente general)[1] befördert und diente als Befehlshaber im Campo de Gibraltar.[1] Er unterstellte sich während der napoleonischen Invasion 1808 der Junta de Sevilla und erhielt, nachdem er sich in Ronda[1] mit einer Division von 6.000[1] Mann neu organisiert hatte, das Kommando über das Feldlager vor Algeciras. Als Oberbefehlshaber (Jefe del ejército del Centro)[1] der Armee von Andalusien und Presidente de la Junta Suprema de Madrid[1] zwang er den französischen General Pierre Dupont de l’Étang in der Schlacht bei Bailén[1] zur Kapitulation (23. Juli 1808). 23.000[1] französische Gefangene wurden gemacht. Er drang darauf bis zum Ebro vor, wurde aber am 23. November von Jean Lannes in der Schlacht von Tudela geschlagen[1] und von den ränkesüchtigen Generalen José de Palafox y Melci und Montijo bei der Zentraljunta so verleumdet, dass er abgesetzt wurde und mehrere Jahre außer Dienst gestellt wurde. Erst 1811 wurde er unter dem vom Duke of Wellington ausgeübten Oberbefehl an die Spitze des spanischen IV. Armeekorps gestellt, nahm an der Schlacht bei La Albuera teil und trug im Juni 1813 auch zum Sieg in der Schlacht von Vitoria bei.

Doch berief ihn die Regentschaft 1814[1] nach Madrid in den Staatsrat (Consejo de Estado) unter Ferdinand VII. In der sogenannten Herrschaft der Hundert Tage[1] wurde er Anführer eines Expeditionsheers im Krieg gegen Frankreich, der Guerra del Rosellón. 1816[1] wurde er Generalkapitän von Katalonien (Capitán General de Cataluña).[1] 1817 schlug er einen liberalen Aufstand unter der Führung von Luis de Lacy y Gautier[1] nieder.

1816 legte Castaños alle seine Ämter nieder. Nachdem er den gegen ihn erhobenen Vorwurf, er habe eine konstitutionelle Gesinnung, entkräftet hatte, wurde er 1825 von neuem in den Staatsrat berufen, später zum Präsidenten des Rats von Kastilien und am 12. Juli 1833[1] zum Granden von Spanien mit dem Titel „Herzog von Baylen“ erhoben. Nach Ferdinands VII. Tod mit dem Hof wegen der Thronfolge zerfallen, lebte er zurückgezogen, bis er nach dem Sturz von Baldomero Espartero 1843 an Agustín Argüelles' Stelle zum Vormund der noch minderjährigen Königin Isabella II.[1] erwählt wurde. 1845 zum Senator ernannt, übte er seines hohen Alters wegen keinen politischen Einfluss mehr aus und starb am 24. September 1852 in Madrid.

Weblinks

Commons: Francisco Javier Castaños – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Bernardo Estornés Lasa: Castaños y Aragorri, Francisco Javier. In: Auñamendi Eusko Entziklopedia. Gesellschaft für Baskische Studien, abgerufen am 30. Januar 2021 (spanisch).