Věra Chytilová

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Věra Chytilová (2007)

Věra Chytilová (* 2. Februar 1929 in Ostrava, Tschechoslowakei; † 12. März 2014 in Prag) war eine tschechische Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie gilt als bedeutende Vertreterin der „Neuen Welle“ des tschechoslowakischen Films in den 1960er Jahren.

Leben und Karriere

Věra Chytilová begann ein Studium der Philosophie und Architektur in Brno. Dieses brach sie jedoch ab und arbeitete ab 1953 beim Barrandov-Studio in Prag u. a. als Regieassistentin. Schließlich ging sie an die Prager Filmhochschule (FAMU) und studierte dort von 1957 bis 1962 in der Regieklasse von Otakar Vávra. Dort lernte sie auch Miloš Forman kennen.

Es entstanden mehrere Studienfilme Dům na Ořechovce (1959), Pan Ká (1960), Zelená ulice (1960) und Žurnál FAMU (1961). Für ihre Diplomarbeit entstand schließlich der Film Strop / Die Decke (1961).[1]

Mit ihrem Debüt als Regisseurin Anfang der 1960er Jahre gilt sie als bedeutende Vertreterin der „Neuen Welle“ in der Tschechoslowakei. Chytilovás Filme behandelten dem Feminismus zugesprochene Themen, wobei sie sich selbst nicht als Feministin bezeichnete. Sie erhielt zwischen 1969 und 1975 Arbeitsverbot.

Sie war 1988 im ersten Präsidium des KIWI – Kino Women International, eine Assoziation osteuropäischer Filmemacherinnen.[2]

Filmografie (Auswahl)

  • 1961: Die Decke (Strop) (Buch, Regie)[1]
  • 1962: Ein Sack voller Flöhe (Pytel blech) (Regie)[1]
  • 1963: Von etwas anderem (O něčem jiném) (Buch, Regie)
  • 1965: Perlen auf dem Meeresgrund (Perličky na dně) (Episode Automat Welt, Regie, Buch)
  • 1966: Tausendschönchen (Sedmikrásky) (Regie)
  • 1969: Fruit of Paradise (Ovoce stromu rajskych jíme)
  • 1976: Ein bisschen schwanger (Hra o jablko) (Buch, Regie)
  • 1979: Geschichte der Wände (Panelstory) (Regie, Buch)
  • 1980: Kalamitäten (Kalamita) (Regie, Buch)
  • 1981: Chytilová gegen Forman (Chytilová versus Forman) (Regie)
  • 1984: Fauns allzuspäter Nachmittag (Faunovo velmi pozdní odpoledne) (Regie, Drehbuch)
  • 1985: Prague (Regie, Drehbuch)
  • 1986: Vlčí bouda (Regie, Drehbuch)
  • 1988: Einmal hin, einmal her (Kopytem sem, kopytem tam) (Regie)
  • 1988: Der Narr und die Königin (Šasek a královna) (Regie, Drehbuch)
  • 1993: Das Erbe oder: Fuckoffjungsgutntag (Dědictví aneb kurvahošigutntag) (Regie, Drehbuch)
  • 1998: Große Fallen, kleine Fallen (Pasti, pasti, pastičky) (Regie, Drehbuch)
  • 2000: Velvet Hangover / Sametová kocovina (als sie selbst, Dokumentarfilm von Robert Buchar)
  • 2001: Vyhnáni z ráje (Regie, Drehbuch)
  • 2005: Pátrání po Ester (Regie)
  • 2006: Hezké chvilky bez záruky (Regie, Drehbuch)

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Fred Gehler (Hrsg.): Regiestühle international.Henschel, Berlin 1987, ISBN 3-362-00132-7.
  • Chytilová, Věra. In: Jenny Uglow, Maggy Hendry: Macmillan Dictionary of Women’s Biography. 3. Auflage. Macmillan, London 1999, ISBN 0333725735, S. 126.
  • Margarete Wach (Hrsg.): Věra Chytilová. edition text + kritik, München 2020, ISBN 978-3-96707-087-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Fred Gehler (Hrsg.): Regiestühle international. 1. Auflage. Berlin 1987, S. 276.
  2. Frýdlová, Pavla: KIWI. In: Karola Gramann und Heide Schlüpmann (Hrsg.): Geschichtsanschauungen. Eine Publikation anlässig von Remake. Frankfurter Frauen Film Tage 2019. Selbstverlag, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-00-063863-3, S. 140–143.