Simon Katz (Bankier)

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Simon Katz (geboren vor 1890;[1] gestorben nach 1926) war ein deutscher Bankier.[2]

Leben

Simon Katz wirkte im 20. Jahrhundert als Privatbankier in Hannover.[3]

Am 4. Oktober 1890 war Katz Eigentümer der Immobilie Schillerstraße 24, Ecke Große Packhofstraße geworden. In dem Gebäude unterhielt er das nach ihm benannte Bankgeschäft Simon Katz, vermietete andere Gewerbeflächen und Wohnungen aber auch an andere Unternehmer und Privatpersonen; das Hinterhaus beispielsweise an die Hutfabrik Gebrüder Germann.[1]

Während des Ersten Weltkrieges wohnte er im Jahr 1915 privat im Haus Königstraße 23, während er beruflich unter anderem als Aufsichtsratsvorsitzender die Geschicke des Eisenwerks Wülfel, der Hannoverschen Brodfabrik in Linden sowie der Thonwarenfabrik A.-G. in Bad Oeynhausen leitete. Als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats wirkte er zu dieser Zeit für die Hannoverschen Gummi-Werke „Excelsior“ A.-G. in Hannover-Linden sowie parallel dazu als Mitglied im Aufsichtsrat der hannoverschen Centralheizungswerke AG sowie der Färberei Glauchau Aktiengesellschaft in Glauchau in Sachsen.[4]

Seine Tochter Gertrude Katz,[5] genannt Trude,[3] heiratete den in Berlin tätigen Bankier Paul Hartog, der zur Zeit des Nationalsozialismus im Zuge der „Arisierungen“ als Gesellschafter aus seinem Bankhaus hinausgedrängt wurde[6] und 1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet wurde.[7]

Auf dem Jüdischen Friedhof An der Strangriede finden sich mehrere Ehrengräber für die Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Hannover, neben Julius Kauffmann und Isaac Hirsch auch für Simon Katz.[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Schillerstraße, in Adreßbuch. Stadt- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden 1914, Abteilung II: Straßen- und Häuserverzeichnis in alphabetischer Ordnung der Straßennamen mit Angaben der Hauseigentümer und Hausbewohner (Redaktionsschluß am 30. September 1913), Hannover: Druck und Verlag von Berthold Pokrantz, Wagenerstraße 17, 1914, S. 242; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  2. Julius Mossner (Hrsg.): Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte, Berlin: Finanz-Verlag, 1926, S. 365; Google-Books
  3. a b Wer ist wer? Das deutsche who's who, Band 10 (1935), S. 602; Google-Books
  4. Adressbuch der Direktoren und Aufsichtsräte (1915), S. 523; Google-Books
  5. Bruno Jahn: Der Kaiser Friedrich Museumsverein (KFMV) und seine ehemaligen jüdischen Mitglieder / Mitglieder jüdischer Herkunft, Text mit 70 Mitglieder-Biogrammen, 2018 auf der Seite kaiser-friedrich-museumsverein.de
  6. Ingo Köhler: Die Geschäftsübernahmen durch Regional- und Provinzbanken, in ders.: Die "Arisierung" der Privatbanken im Dritten Reich. Verdrängung, Ausschaltung und die Frage der Wiedergutmachung ( = Schriftenreihe zur Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Bd. 14), zugleich Dissertation 2003 an der Universität Bonn, München: Beck, 2005, ISBN 978-3-406-53200-9 und ISBN 3-406-53200-4, S. 279ff.; hier: S. 295; Google-Books
  7. Angaben in der Datenbank der Gedenkstätte Theresienstadt
  8. Peter Schulze: Beiträge zur Geschichte der Juden in Hannover ( = Hannoversche Studien, Bd. 6) ( = Teil der Anne-Frank-Shoah-Bibliothek), Hrsg.: Karl-Josef Kreter im Auftrag der Landeshauptstadt Hannover, Hannover: Verlag Hahnsche Buchhandlung, 1998, ISBN 978-3-7752-4956-0 und ISBN 3-7752-4956-7, S. 205