Chardscha

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Chardscha (arabisch خرجة 

Chardscha

, DMG

Ḫarǧa

‚„Ausgang, Schluss, Pointe“‘ [1]. Aussprache: ['xardʒa]) bezeichnet in der arabistischen, hebraistischen und romanistischen Literaturwissenschaft das letzte « qufl », das heißt die Schlussverse eines Muwaschschah-Gedichtes.

Für die romanistische Sprach- und Literaturwissenschaft stellte die Entdeckung (Samuel Miklos Stern 1948)[2] von bislang circa 70 sogenannter „romanischer“ Chardschas in zweisprachigen Muwaschschah-Gedichten eine Sensation dar, die bis heute kontrovers diskutiert wird.

Diese frühromanischen Texte scheinen die ältesten Zeugnisse spanischer Sprache und wahrscheinlich romanischer Lyrik überhaupt zu sein, denn die älteste altspanische Ḫarǧa wird auf vor 1042 datiert.[3] Somit sind diese romanische Chardschas älter als die Lyrik des ersten bekannten Trobadors, des Herzogs von Aquitanien und Grafen von Poitiers Wilhelm IX.:

„Bald wurde diese Dichtungsgattung (Muwaschschah) im islamischen Spanien beliebt. Die älteste erhaltene romanische Chardscha steht in einer Muwaššaḥa, die vor dem Jahre 1042 entstanden ist. Damit kommen wir ein halbes Jahrhundert hinter die ältesten Trobadorlieder, die von Wilhelm von Aquitanien etwa um 1100 verfasst wurden.“

Reinhold Kontzi: Zwei romanische Lieder aus dem islamischen Spanien. (Zwei mozarabische Ḫarǧas)[4]

Die „romanischen“ Chardschas sind wie der übrige Muwaschschah-Text mit semitischen Zeichen, das heißt in arabischer oder hebräischer Schrift gehalten, sprachlich aber teilweise auf Altspanisch gedichtet. Eine solche Schreibweise nennt man Aljamiado. Altspanische Vokabeln sind mit arabisch-andalusischen Dialektwörtern und hybriden romanisch-arabischen Neubildungen zu einer Art makkaronischen Dichtung vermengt.

Inwieweit es sich bei diesen „romanischen“ Ḫarǧas um präexistente romanische Volkslyrik handelt oder ob sie von dem jeweiligen Muwaschschah-Dichtern erfunden wurden, ist nach wie vor unter den Gelehrten umstritten.

Die Chardscha – ein Gedicht im Gedicht

Das Muwaschschah ist eine im maurischen al-Ándalus entstandene Strophen-Gedichtart mit festem Reimschema, die in arabischer oder hebräischer Hochsprache gehalten ist. Die Ḫarǧa, die Schlussverse der letzten Strophe, weicht indes von der sprachlichen Norm der übrigen Gedichtszeilen ab. Sie ist entweder in arabisch-andalusischer Umgangssprache, in mozarabischer Mischsprache oder – was seltener ist – vollständig auf Altspanisch gedichtet. Dieses Code-Switching, der plötzliche Wechsel von einer Sprache oder Sprachebene in eine andere, bildet eine Diskontinuität, einen Bruch im Gesamtgedicht, was der Chardscha einen besonderen Stellenwert innerhalb eines Muwaschschahs verleiht.

Der mittelalterliche ägyptische Literaturtheoretiker Ibn Sana al-Mulk (1155–1211) rühmt im Vorwort (Über die Technik des Muwaššaḥ) seiner Muwaschschah-Anthologie, Dar al-ṭirāz,[5] diese eigentümlichen Schlussverse, die Ḫarǧa, in den höchsten Tönen:

„Die Ḫarǧa ist der Glanzpunkt des Muwaššaḥ, sein Salz, sein Zucker, sein Moschus, sein Ambra; sie ist der Ausgang und der muss besonders lobenswert sein, sie ist der Schluss, nein, vielmehr die Einleitung, obwohl sie am Ende steht; wenn ich sage: die Einleitung, so heißt das, dass vor allem anderen auf sie der Sinn des Dichters gerichtet sein muss; sie muss der, der ein Muwaššaḥ dichten will, zuerst anfertigen, bevor er durch Versmaß oder Reim gebunden ist, in einem Augenblick, wo er frei und ungebunden, vergnügt und sorgenlos ist. Er hat ja den Grund gefunden, er hat den Schwanz und setzt den Kopf darauf.“

Martin Hartmann: Das arabische Strophengedicht, I. Das Muwaššaḥ[6]

Der umgangssprachliche oder – wie im Falle der altspanischen Chardschas – gemischtsprachige oder gar fremdsprachige Charakter der Chardscha verleiht der Dichtung besonderes Lokalkolorit. So formt die Chardscha einen Fremdkörper, sie ist sozusagen ein Gedicht im Gedicht, meistens in Form eines klagenden Frauenliedes.[7]

Die ersten Verse der letzten Strophe eines Muwaschschah-Gedichtes (arabisch tamhid, Worte des Übergangs[8]) leiten – in arabischer oder hebräischer Hochsprache – die Ḫarǧa ein, sowohl thematisch als auch durch eine Inquit-Formel, ein (verbum dicendi). Es spricht oft ein verliebtes Mädchen, das sich an den Geliebten wendet oder eine Vertraute anredet, die Mutter, eine Freundin oder Schwester: und das verliebte Mädchen "sagte/malte/klagte/sang" – in der Sprache der Christen (um das Code-Switching einzuleiten). Das Mädchen ist von Liebe überwältigt, ratlos. Es besingt die Schönheit des Geliebten, lockt ihn zur Liebe:

„Non t’amaréy, illa kon al-šarti
’an tayma jalja’li ma’a qurti“

„Ich werde dich lieben, doch unter der Bedingung,
Dass du meine Fussreifen mit meinen Ohrringen vereinigst.“[9]

Motivgleiche volkstümliche Lieder, in denen verliebte Mädchen die Sehnsucht nach ihrem Geliebten besingen, finden sich auch in alt-galicisch-portugiesischen Cantigas de amigo wieder. Deshalb wurde seit der Entdeckung (1948) der altspanischen Chardschas oft angenommen, dass die arabischen und hebräischen Dichter aus al-Ándalus sich bei der Gestaltung ihrer Ḫarǧas von eigenständigen romanischen Volksliedchen inspirieren ließen. Die altspanische Chardscha wäre demnach ein zitiertes romanisches Gedicht im orientalischen Gedicht. Diese Auffassung wird als Beleg für die These herangezogen, es habe bereits lange vor der ersten bekannten Trobadorlyrik eines Wilhelm IX. von Poitiers (um 1100) eine eigenständige romanische Volksyrik auf der Iberischen Halbinsel gegeben. Die früheste altspanische Ḫarǧa wird auf vor 1042 datiert.[3] Somit wären die mozarabischen Ḫarǧas nicht nur die ältesten vollständig erhaltenen Texte iberoromanischer Sprachformen, sondern auch die frühesten Zeugnisse lyrischer Dichtung in romanischer Sprache schlechthin. Der Romanist und Aljamiadoforscher Reinhold Kontzi vertritt in einem Aufsatz aus dem Jahre 1980 diese romanische Ursprungstheorie:

„Man kann nun mit Sicherheit sagen, dass lange vor der ersten bekannten Troubadourlyrik eine romanische Volkslyrik auf der Iberischen Halbinsel bestand. … Man sieht heute ganz deutlich Verbindungen zwischen der Lyrik der Ḫarǧas, den galicisch-portugiesischen cantigas d’amigo und den kastilischen villancicos des 15. Jhs. Ja wir dürfen die Volksdichtung, die in den mozarabischen Ḫarǧas zutage tritt, in Verbindung bringen mit den Refrains Nordfrankreichs [ Virelai ] und den Strambotti Italiens.“

Reinhold Kontzi: Zwei romanische Lieder aus dem islamischen Spanien. (Zwei mozarabische Ḫarǧas)[10]

Schwierigkeiten bei der Entzifferung der Aljamiado-Verse

Die Überlieferung andalusischer Mädchenlieder, frühester Fragmente romanischer Lyrik aus dem 11. Jh., erreichte die Romanistik erst im Jahre 1948, also mit 900 Jahren Verspätung. Der Entdecker dieser altspanischen Chardschas, der ungarische Hebraist Samuel Miklos Stern (1920–1969), interessierte sich für die in orientalischer Literatur selten anzutreffende Strophengedicht-Gattung Muwaššaḥ. Er war in den Werken der Arabisten Martin Hartmann und Julián Ribera[11] auf die Muwaschschah-Anthologie Dar al-tiraz[5] des arabischen Dichters Ibn Sana al-Mulk (1155–1211) aufmerksam gemacht worden. In deren Vorwort, einer Poetik Über die Technik des Muwaššaḥ, stellt Ibn Sana al-Mulk die Theorie auf, dass die Dichtungsgattung des Muwaschschah im maurischen al-Ándalus erfunden worden sei. Zudem seien manche ihrer Ḫarǧas sogar in romanischer Volkssprache gehalten. Bisher hatte man aber noch nirgendwo ein Muwaschschah-Manuskript mit solchen romanischen Ḫarǧas gefunden. Als S. M. Stern bei der Lektüre von Muwaššaḥas des mittelalterlichen sephardischen Dichters Jehuda ha-Levi auf rätselhafte Ḫarǧas stieß, deren konsonantische Reihenfolge im Hebräischen keinerlei Sinn ergab, kam er auf den Gedanken, dass es sich hier eventuell um diese vermuteten Schlussverse in andalusisch-romanischer Umgangssprache handeln könnte.[12] Die ältesten hebräischen Manuskripte mit Muwaschschah-Gedichten stammen aus Funden, die Ende des 19. Jh. in der Geniza der Ben-Esra-Synagoge zu Fostat (Alt-Kairo) gemacht worden waren.

Die Entzifferung dieser in Aljamiado-Schreibweise überlieferten Chardschas ist mit besonderen Schwierigkeiten verbunden.[13] Man muss bedenken, dass die romanischen Jarchas in hebräischer oder arabischer Konsonantenschrift überliefert sind. Es fehlen die Vokale. Zudem handelt es sich bei den Muwaschschah-Manuskripten um Abschriften, die nicht aus al-Ándalus, sondern aus dem Orient stammen. Den orientalischen Kopisten, die kein Spanisch verstanden, mussten die romanischen Jarchas rätselhaft erscheinen. Insofern kam es gewiss zu Kopierfehlern im Konsonantentext. Deshalb sind sich die Hebraisten, Arabisten und Romanisten, die seit 1948 versuchen, den altspanischen, revokalisierten Text wiederherzustellen, bei den Konjekturen, Emendationen und Interpretationen nicht einig. Eine Kompilation solcher unterschiedlicher Lesarten hat Alma Wood Rivera in ihrer Diplomarbeit zusammengestellt.[14]

Textbeispiel: eine altspanische Chardscha – in arabischem Alphabet überliefert

Hier als Beispiel eine mozarabische Chardscha aus einer arabischen Muwaschschaha – Liebesgedichtes N°22 des andalusisch-arabischen Dichters Muhammad ibn 'Ubada (11. Jh.).[15]

Die Darstellung folgt der Edition des spanischen Arabisten und Romanisten Álvaro Galmés de Fuentes.[16]

In einem ersten Schritt (1.) transliteriert Álvaro Galmés de Fuentes die arabische Konsonantenschrift des Aljamiado-Manuskripts ins lateinische Alphabet. In einem zweiten Schritt (2.) revokalisiert er diese Konsonantensequenz, die in der arabischen Sprache keinen Sinn ergibt, derart, dass die Transkription den altspanischen Originaltext wieder erscheinen lässt.

1. Die Transliteration der arabischen Schrift ins lateinische Alphabet ergibt eine konsonantische Sequenz, die in der arabischen Sprache keinen Sinn ergibt:

bn sydy ’br’hym
y’ nw’mn dig
b'nt myb
dy nht
’n nwn šnwn k’rš
yrym tyb
grmy ’wb
lgrt

2. Nach philologischer Interpretation des Aljamiadotextes wird die in der arabischen Sprache 'sinnlose' Konsonantensequenz revokalisiert, und die Transkription lässt folgenden altspanischen Text wieder entstehen:

Ven çidi Ibrahim,
yá nuemne dolche;
vent a mib
de nojte
in non, si non queres,
ireym’ a tib.
Gárreme a ob
ligarte.

3. Übersetzung ins heutige Spanisch (Álvaro Galmés de Fuentes):

Ven dueño Ibrahim,
¡oh, nombre dulce!
vente a mí
de noche;
si no, si no quieres
iré yo a ti.
Dime a donde
[puedo] unirme.

4. Übersetzung ins Deutsche (vom Autor dieses Wikipedia-Artikels):

Komm mein Herr Ibrahim,
o süßer Name!
Komm zu mir
bei Nacht;
wenn nicht, wenn du nicht willst,
werde ich zu Dir gehen.
Sag’ mir, wo
ich mich mit Dir vereinen [kann].[17]

Alan Jones übersetzt die tamhid (Worte des Übergangs), die arabischen Verse, welche dieser altspanischen Chardscha vorausgehen und sie einleiten wie folgt:

„Many a maiden has continued to complain of someone who is unjust –
Alas for the one who is tied to the rope of someone who is not helpful –
When she has seen him delay the fulfilment of his promise while she is smitten with passion;
She has sung, when the only hope has been to go out to him:
(The kharja then follows).“
– Alan Jones: Romance Kharjas in Andalusian Arabic Muwaššaḥ Poetry. A Palaeographical Analysis[18]

Zur Editionsgeschichte der altspanischen Chardschas

1948 veröffentlicht Samuel Miklos Stern zwanzig mozarabische Chardschas, die er in hebräischen Muwaschschahas als altspanische Texte erkannt hatte. Sein auf Französisch geschriebener Aufsatz in einer Fachzeitschrift spanischer Arabisten: Al-Andalus XII (1948), S. 299–346, trägt die Überschrift:

„Les vers finaux en espagnol dans les Muwaššaḥ s hispano-hébraïques. Une contribution à l'histoire du Muwaššaḥ et à l’étude du vieux dialecte espagnol ‘mozarabe’.“
(Die spanischen Schlussverse in den hispano-hebräischen Muwaššaḥas. Ein Beitrag zur Geschichte des Muwaššaḥas und zum Studium des altspanischen Dialektes 'Mozarabisch')

Dieser Artikel war eine Sensation und löste eine Lawine von Veröffentlichungen und Kontroversen in der arabistischen und romanistischen Fachwelt aus, die auch heute nach 60 Jahren noch nicht zu einem Ende gelangt sind. So konnte bereits im Jahre 1977 der britische Arabist Richard Hitchcock in seiner kritischen Bibliographie[19] über 250 Bücher und Artikel verzeichnen, die sich seit Sterns Aufsatz aus dem Jahre 1948 mit der Ḫarǧa-Thematik befassten.

1952 veröffentlicht der spanische Arabist Emilio García Gómez (1905–1995), Herausgeber der Zeitschrift Al-Andalus, 24 altspanische Ḫarǧas, die er in andalusisch-arabischen Muwaschschahas glaubte entdeckt zu haben.[20] Er ediert sie analog zu Samuel M. Stern, d. h., er transliteriert und transkribiert den arabischen Text ins lateinische Alphabet und interpretiert die Verse als Fragmente einer eigenständigen romanischen Lyrik.

1960 erscheint die Ausgabe von Klaus Heger: Die bisher veröffentlichten Ḫarǧas und ihre Deutungen, in welcher er sämtliche Lesevarianten und Interpretationen aller bis dahin bekannten Jarchas zusammenstellt.

1965 gibt Emilio García Gómez sein Buch Las jarchas romances de la serie árabe en su marco heraus (deutsch: die romanischen Ḫarǧas aus den arabischen Manuskripten in ihrem Kontext), in dem er die vollständigen arabischen Muwaschschah-Gedichte, aus denen die altspanischen Ḫarǧas stammten, transliterierte und nachdichtete, um sie aus dem gesamtpoetischen Kontext heraus interpretieren zu können und um sie auch Nicht-Orientalisten, insbesondere Romanisten, zugänglich zu machen.

1973 sät der britische Arabist Richard Hitchcock erste Zweifel an der Richtigkeit der Rekonstruktion der Ḫarǧas durch Emilio García Gómez. Eine eindeutige Interpretation der Konsonantensequenzen in den Aljamiadotexten der Muwaschschahas sei nicht möglich.[21] Er plädiert für die orientalische Ursprungstheorie der bilingualen Jarchas, deren romanischen Einsprengsel den Muwaschschahas lediglich Lokalkolorit verleihen sollten. Allerdings stützt er seine Kritik lediglich auf die arabischen Manuskripte und lässt die eindeutigeren hebräischen Aljamiadotexte beiseite.

1977 erscheint die kritische Bibliographie des britischen Arabisten Richard Hitchcock.[19]

1980 kritisiert der britische Arabist Alan Jones die bisherigen Chardscha-Interpretationen in der gleichen Richtung wie sein Kollege Hitchcock. Er bestreitet zudem die These, dass die Ḫarǧas romanischer Metrik folgten.[22] Richard Hitchcock fordert die Rückkehr zu den arabischen Original-Manuskripten und mahnt eindringlich eine kritische paläographische Faksimile-Ausgabe der „so-called Romance kharjas“ an:

„The long honeymoon period when the original texts have remained seemingly immune from critical scrutiny has now to be brought to an end. […] Clearly the whole of kharja scholarship stands or falls on the reliability of the available manuscript texts.“

Richard Hitchcock: The ’Kharjas’ as Early Romance Lyrics: A Review[23]

1988 veröffentlicht Alan Jones eine erste paläographisch exakte Ausgabe und Analyse aller 42 bisher in arabischen Muwaschschahas entdeckten romanischen Chardschas. Sie bietet auch Romanisten, die nicht der arabischen Schrift und Sprache mächtig sind, eine zuverlässige textkritische Arbeitsbasis.[24]

Die ersten Verse der letzten Strophe des Muwaschschah-Gedichtes (arabisch tamhid, Worte des Übergangs), welche die romanische Jarcha sowohl thematisch als auch durch eine Inquit-Formel (verbum dicendi) als zitiertes Mädchenlied – in arabischer Sprache – einleiten, werden jeweils vollständig in Faksimile und in Transliteration wiedergegeben. Die Chardscha-Sektionen selbst werden anschließend Buchstabe für Buchstabe genauestens analysiert. Zuerst wird eine rein konsonantische Transliteration vorgenommen, wobei Lesarten, Konjekturen und Emendationen unter Berücksichtigung metrischer Kriterien erörtert werden. Anschließend werden mögliche Vokalisierungen kritisch kommentiert, wobei nicht immer ein vollständiger altspanischer Text zustande kommt.[25]

So wurden 1988 die arabischen Aljamiadotexte zum ersten Male in Faksimiles der Originalmanuskripte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – erst vierzig Jahre nach ihrer Entdeckung. Eine solche paläographisch exakte Edition und Analyse der romanischen Jarchas aus den hebräischen Manuskripten lässt noch bis heute (2010) auf sich warten.[13]

1994 präsentiert der spanische Romanist und Arabist Álvaro Galmés de Fuentes (S. 30 ff[26]) als Reaktion auf die Vorwürfe seiner britischen Kollegen R. Hitchcock und A. Jones seine Edition von 28 Jarchas (12 aus arabischen und 16 aus hebräischen Muwaschschahas), die er als „perfekt oder quasi perfekt“ bezeichnet.[27]

1996 erscheint ein Ergänzungsband zur kritischen Bibliographie von Richard Hitchcock (zwei Teile): Part I. Books and articles in European languages und Part II. Books and articles in Arabic. Die Autoren sind Richard Hitchcock and Consuelo López-Morillas: The Kharjas: A critical bibliography. Supplement N° 1. (siehe Weblinks)

1998 ediert der spanische Arabist Federico Corriente das vollständige Corpus aller 68 bislang bekannt gewordenen altspanischen Chardschas: 42 aus arabischen und 26 aus hebräischen Muwaschschahas.[28]

2004 bringen Henk Heijkoop and Otto Zwartjes eine umfangreiche Bibliographie zu den Themen Muwaššaḥ, Zagal und Ḫarǧa heraus – mit fast 3.000 einschlägigen Titelangaben.

Zum erhobenen Vorwurf der Textmanipulationen in den Chardscha-Editionen Emilio García Gómez’

In seiner 1988 erschienenen paläographischen Analyse der romanischen Chardschas erhebt Alan Jones gegenüber Emilio García Gómez den Vorwurf der Textmanipulation:

„Not one transcription [in Emilio García Gómez: Venticuatro jarchas, 1952] is completely accurate. In some cases, to be fair, the deviations concern only minor matters of vocalization, but in others the errors are serious. […] All who have relied on them have been perforce misled.“

Alan Jones: Romance Kharjas in Andalusian Arabic Muwassah Poetry. A Palaeographical Analysis[29]

Im hohen Alter von 86 Jahren erwidert don Emilio García Gómez selbst mit einer hundertseitigen Streitschrift: El escándalo de las jarchas en Oxford[30] auf die scharfen Vorwürfe Alan Jones’ und versucht, sie – zur Sache argumentierend – in allen Punkten zu entkräften.

Auch Otto Zwartjes findet Jones’ scharfe Kritik am Werk und „ad hominem“ des Jarcha-Pioniers überzogen, zumal Emilio García Gómez selbst in seinen Schriften stets den vorläufigen Charakter seiner Chardscha-Editionen betont hatte.[31]

“When I re-read the versions in the Arabic characters of García Gómez, comparing the Romance kharjas with the versions in the new edition of Jones, I came to the conclusion that the work done by García Gómez was not as bad as Jones claims. […] Jones’ criticism is mainly based on the vocalization and interpretation of the texts.”
- Otto Zwartjes: Love Songs from al-Andalus. History, Structure and Meaning of the Kharja (Medieval Iberian Peninsula)[32]

Zur Debatte um die Ursprungsfrage: Romanische Volkslyrik oder arabische Kunstdichtung?

Die Frage, ob die Chardschas wirklich auf eine romanische Volkslyrik zurückgehen, ist bis heute (2010) noch keineswegs entschieden.[33]

Für die romanische Ursprungsthese spricht zum einen die motivliche Verwandtschaft der Jarchas mit den Cantigas de amigo, was auf eine iberoromanische Traditionslinie hindeutet. Zum andern kennt die orientalische Lyrik keine solchen Frauenlieder, in denen verliebte Mädchen ihre Liebe bekunden:

[…] „el tema de la canción de la doncella amante es ignorado por la tradición islámica, que considera estas canciones de doncella características de los 'ajam (no árabes), según el testimonio preciso del escritor tunecino Ibn Rasiq, del siglo XI.“
„das literarische Motiv des Frauenliedes ist der islamischen Tradition unbekannt. Gemäß einem einschlägigen Zeugnis des tunesischen Schriftstellers Ibn Rasiq, 11. Jh., sind Lieder verliebter Mädchen ein typisches Thema nicht-arabischer Dichtung.“
- Álvaro Galmés de Fuentes: Las jarchas mozárabes y la tradición lírica romanica[34]

Diese Meinung vertritt auch Stacey L. Parker Aronson:

„What surprises many readers who possess preconceived notions about Muslim women and their place within Muslim society is the candor with which female desire is expressed in the jarchas.“

Stacey L. Parker Aronson: Sexual Violence in Las Jarchas[35]

Die britischen Arabisten Richard Hitchcock und Alan Jones vertreten hingegen die Hypothese eines arabischen Ursprungs und argumentieren, dass nach ihren Untersuchungen die Chardschas der arabischen Metrik folgen und nicht, wie zuvor angenommen, der romanischen.[22] Richard Hitchcock vertritt sogar eine radikale arabische Ursprungstheorie: die Chardschas seien gar nicht in Altspanisch, sondern in andalusischem Vulgärarabisch mit vielen romanischen Einsprengseln geschrieben.[36]

Der spanische Romanist und Arabist Álvaro Galmés de Fuentes hält dagegen die Meinung aufrecht, wonach es sich bei den Jarchas sehr wohl um Fragmente einer eigenständigen romanischen Liebeslyrik handele. Er wirft den Vertretern der arabischen Ursprungstheorie vor, die hebräischen Textzeugen zu vernachlässigen. Dass sich romanische Jarchas in sehr ähnlichen Varianten in arabischen und hebräischen Muwaschschahas wiederfänden, sei nicht anders als durch die Annahme zu erklären, dass ihnen präexistente altspanische Liedverse zugrunde liegen, die uns auf diese kryptische Weise überliefert wurden und die in derselben Tradition wie die galicisch-portugiesischen Cantigas de amigo und altspanischen Villancicos stehen. Die Chardschas seien die ältesten Fragmente romanischer Lyrik überhaupt, älter als die kunstvolle Trobador-Lyrik des okzitanischen Frankreichs und die Lieder des „ersten Troubadours“ Wilhelm von Aquitanien (um 1100).[37]

Altniederländische Chardcha

2006 haben Peter Dronke und Frits van Oostrom aufgrund von strukturellen Parallelen die Hypothese etabliert, der 1933 im englischen Kent entdeckte altniederländische Liedvers Hebban olla vogala, der als das älteste Zeugnis der niederländischen Literatur angesehen wird, sei ebenfalls ein Mädchenlied im Sinne eines Chardscha-Verses und dementsprechend einer weiblichen Stimme zuzuordnen.[38]

Siehe auch

Cantiga de amigo

Literatur

  • Dámaso Alonso: Cancioncillas de amigo mozárabes. Primavera temprana de la lírica europea. In: Revista de Filología Española 33 (1949), S. 297–349.
  • Samuel G. Armistead: Some Recent Developments in kharja Scholarship. In: La Corónica (Spring 1980), S. 199–203 (Supplement zu Hitchcocks The Kharjas. A Critical Bibliography)
  • Samuel G. Armistead: A Brief History of Kharja Studies. In: Hispania, Vol. 70, No. 1 (Mar., 1987), S. 8–15, Auszug auf jstor.org
  • Francisco Cantera: Versos españoles en las muwassahas hispanico-hebreas. In: Sefarad (revista de estudios hebraicos, sefardíes y de Oriente próximo) IX (1949), S. 197–234.
  • Federico Corriente: Poesía dialectal árabe y romance en Alandalus: cejeles y xarajat de muwassahat. Madrid: Gredos 1998, ISBN 978-84-249-1887-3.
  • Álvaro Galmés de Fuentes: Las jarchas mozárabes. Forma y significado. Crítica, Barcelona 1994, ISBN 84-7423-667-3.
  • Álvaro Galmés de Fuentes: Las jarchas mozárabes y la tradición lírica romanica. In: Pedro M. Piñero Ramírez (Hrsg.): Lírica popular, lírica tradicional: lecciones en homenaje a Don Emilio García Gómez. Universidad de Sevilla 1998, ISBN 84-472-0434-0, p. 28–53 Auszug in der Google-Buchsuche
  • Emilio Gracía Gómez: Veinticuatro jaryas romances en muwassahas árabes. In: Al-Andalus XVII (1952) S. 57–127
  • Emilio García Gómez: Las jarchas de la serie árabe en su marco, Madrid 1965.
  • Klaus Heger: Die bisher veröffentlichten Ḫarǧas und ihre Deutungen, Tübingen: Max Niemeyer Verlag 1960.
  • Henk Heijkoop and Otto Zwartjes: Muwaššaḥ, Zajal, Kharja. Bibliography of Strophic Poetry and Music from al-Ándalus and Their Influence in East and West, Leiden: Brill, 2004, ISBN 90-04-13822-6, Auszug in der Google-Buchsuche
  • Martin Hartmann: Das arabische Strophengedicht, I. Das Muwaššaḥ. Ergänzungshefte zur Zeitschrift für Assyriologie. Semitistische Studien Heft 13/14, Weimar 1897, ISBN 90-6022-713-1
  • Richard Hitchcock: Some Doubts about the Reconstruction of the Kharjas. In: Bulletin of Hispanic Studies Band 50, Nummer 2, 1973, S. 109–119.
  • Richard Hitchcock: The Kharjas. A Critical Bibliography, London: Grant and Cutler, 1977, ISBN 0-7293-0043-9.
  • Richard Hitchcock: The fate of the Kharjas: a survey of recent publications. In: British Journal of Middle Eastern Studies. Band 12, Nummer 2 1985, S. 172–190.
  • Richard Hitchcock and Consuelo López-Morillas: The Kharjas: A critical bibliography. Supplement N° 1, Grant and Cutler: London 1996, ISBN 978-0-7293-0389-7, Auszug in der Google-Buchsuche
  • Alan Jones: Romance Kharjas in Andalusian Arabic Muwaššaḥ Poetry. A Palaeographical Analysis. Ithaca London 1988, ISBN 0-86372-085-4.
  • Reinhold Kontzi: Zwei romanische Lieder aus dem islamischen Spanien. (Zwei mozarabische Ḫarǧas). In: Romania cantat. Gerhard Rohlfs zum 85. Geburtstag gewidmet. Band II Interpretationen. Tübingen: Narr 1980, ISBN 3-87808-509-5, S. 305–318 in der Google-Buchsuche.
  • Consuelo López-Morillas: Las jarchas romances y la crítica árabe moderna. In: Actas del VIII Congreso de la Asociación Internacional de Hispanistas (AIH VIII, 1983). Volltext (PDF; 435 kB) auf cvc.cervantes.es
  • James T. Monroe and David Swiatlo: Ninety-three Arabic Ḫarǧas in Hebrew muwassahs: their Hispano-Romance prosody and thematic features. In: Journal of the American Oriental Society, 97, [1977], S. 141–170
  • Josep Maria Solà-Solé: Corpus de poesía mozárabe. Las Ḫarǧa-s andalusíes, Barcelona: Ediciones Hispam, 1973, ISBN 978-84-306-0173-8
  • Josep Maria Solà-Solé: Las jarchas romances y sus moaxajas. Taurus: Madrid 1990, ISBN 978-84-306-0173-8
  • Soto Aranda: Ideología y traducción: algunas consideraciones acerca de la traducción de las jarchas. In: Centro de Estudios Superiores Felipe Segundo (CES Felipe II), Revista Enlaces, número 5, Universidad Complutense de Madrid (UCM) Juni 2006, ISSN 1695-8543, Volltext (PDF; 187 kB)
  • Samuel Miklos Stern: Les vers finaux en espagnol dans les muwassahs hispano-hébraïques. Une contribution à l'histoire du muwassah et à l’étude du vieux dialecte espagnol 'mozarabe' . In: Al-Andalus Revista de las escuelas de estudios árabes de Madrid y Granada, XII (1948), S. 299–346.
  • Samuel Miklos Stern: Les chansons mozarabes. Les vers finaux en espagnol ('kharjas') dans les 'muwassahas’ arabes et hébreux. Palermo 1953; 2. Aufl. Oxford 1964.
  • Yasemin Soytemel: Mozarabische Jarchas. Liebesgedichte aus dem islamischen Andalusien des 11. und 12. Jahrhunderts. In: Tranvia. Revue der Iberischen Halbinsel, 2001, Heft 63, S. 28–29
  • Otto Zwartjes: Love Songs from al-Andalus. History, Structure and Meaning of the Kharja (Medieval Iberian Peninsula), Leiden: Brill 1997, ISBN 978-90-04-10694-9, Auszüge in der Google-Buchsuche.

Weblinks

  • Bibliographien zum Thema Ḫarǧas:
    • Bibliographie aus der Diplomarbeit von Alma Wood Rivera, 1969 – Volltext
    • Richard Hitchcock and Consuelo López-Morillas: The Kharjas: A critical bibliography. Supplement N° 1, Grant and Cutler: London 1996, ISBN 978-0-7293-0389-7, Auszug in der Google-Buchsuche
    • Henk Heijkoop and Otto Zwartjes: Muwaššaḥ, Zajal, Kharja. Bibliography of Strophic Poetry and Music from al-Ándalus and Their Influence in East and West, Leiden: Brill, 2004, ISBN 90-04-13822-6, Auszug in der Google-Buchsuche – mit fast 3.000 einschlägigen Titelangaben
  • Bibliographie zur mittelalterlichen iberoromanischen Lyrik
  • Textcorpus altspanischer Ḫarǧas (jeweils in verschiedenen Lesarten):
  • Zu den hebräischen Manuskripten in der Geniza der Kairoer Ben-Esra-Synagoge, siehe auch Cairo Geniza

Einzelnachweise

  1. spanisch jarcha ['xartʃa], englisch kharja, französisch khardja. Der arabische Plural lautet ḫaraǧat, ein arabisches Synonym für Ḫarǧa ist markaz.
  2. Samuel Miklos Stern: Les vers finaux en espagnol dans les Muwaššaḥs hispano-hébraïques. Une contribution à l’histoire du Muwaššaḥ et à l’étude du vieux dialecte espagnol «mozarabe». In: Al-Andalus Revista de las escuelas de estudios árabes de Madrid y Granada, XII (1948), S. 330–332. Volltext der frühesten auf ca. 1024 datierten Ḫarǧa dieser ältesten Jarcha (N° 18 nach Stern) auf jarchas.net.
  3. a b Samuel Miklos Stern: Les vers finaux en espagnol dans les Muwaššaḥ s hispano-hébraïques. Une contribution à l’histoire du Muwaššaḥ et à l’étude du vieux dialecte espagnol ‚mozarabe‘. In: Al-Andalus Revista de las escuelas de estudios árabes de Madrid y Granada, XII (1948), S. 330–332. Hier der Volltext dieser ältesten Jarcha (N° 18 nach Stern) auf jarchas.net.
  4. Reinhold Kontzi: Zwei romanische Lieder aus dem islamischen Spanien. (Zwei mozarabische Ḫarǧas). In: Romania cantat. Gerhard Rohlfs zum 85. Geburtstag gewidmet. Band II Interpretationen. Narr, Tübingen 1980, ISBN 3-87808-509-5, S. 308: S. 308 in der Google-Buchsuche.
  5. a b Emilio García Gómez: Estudio del 'Dār aṭ -ṭirāz'. Preceptiva egipcia de la Muwaššaḥa. In: Al-Andalus (ISSN 0304-4335), Vol. 27, Nº 1, 1962, S. 21–104
  6. Martin Hartmann: Das arabische Strophengedicht, I. Das Muwaššaḥ. Ergänzungshefte zur Zeitschrift für Assyriologie. Semitistische Studien Heft 13/14, Weimar 1897, ISBN 90-6022-713-1, S. 101–102
  7. Theodor Frings: Altspanische Mädchenlieder aus des Minnesangs Frühlings. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. Band 1951, Heft 73, Seiten 176–196, ISSN 1865-9373, doi:10.1515/bgsl.1951.1951.73.176.
  8. Otto Zwartjes: Love Songs from al-Andalus. History, Structure and Meaning of the Kharja (Medieval Iberian Peninsula), Leiden: Brill 1997, ISBN 978-90-04-10694-9, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  9. Alan Jones: Romance Kharjas, 1988 p. 88. - Alma Wood Rivera: Las jarchas mozárabes: Una compilación de lecturas, Monterrey (México) 1969 – Jarcha n° 31
  10. Reinhold Kontzi: Zwei romanische Lieder aus dem islamischen Spanien. (Zwei mozarabische Ḫarǧas). In: Romania cantat. Gerhard Rohlfs zum 85. Geburtstag gewidmet. Band II Interpretationen. Tübingen: Narr 1980, ISBN 3-87808-509-5, S. 305–318
  11. Martin Hartmann: Das Muwaššaḥ, das arabische Strophengedicht. Nebst: Metrum und Rhythmus, die Entstehung der arabischen Versmaße. (Neudr. d. Ausg. Weimar 1897 und Giessen 1896) 1981, ISBN 9060227131.
  12. Samuel Miklos Stern: Les vers finaux en espagnol dans les Muwaššaḥs hispano-hébraïques. Une contribution à l’histoire du Muwaššaḥ et à l’étude du vieux dialecte espagnol ‚mozarabe‘. In: Al-Andalus Revista de las escuelas de estudios árabes de Madrid y Granada, XII (1948), S. 299–346.
  13. a b Beiträge zur längst überfälligen paläographischen Analyse aller hebräischer Manuskripte mit romanischen Ḫarǧas leisten Yosef Yahalom and Isaac Benabu: The Importance of the Geniza Manuscripts for the Establishment of the Text of the Hispano-Romance Kharjas in Hebrew Characters. In: Romance Philology, 40/2 (1986), S. 139–158
  14. Alma Wood Rivera: Las jarchas mozárabes: Una compilación de lecturas. Diplomarbeit, Monterrey (México) 1969. 55 romanische Ḫarǧas im Volltext: Zusammenstellung verschiedener Lesarten: konsonantische Transliteration, revokalisierte Transkription, Übersetzungen ins moderne Spanisch, ins Englische, Französische und Deutsche.
  15. Alma Wood Rivera: Las jarchas mozárabes: Una compilación de lecturas. Diplomarbeit 1969. Jarcha Nr. 23 auf: jarchas.net – Die Ḫarǧa Nr. 23 bildet den Ausgangsrefrain eines Muwaššaḥ -Liebesgedichtes des arabisch-andalusischen Dichters Muhammad ibn ’Ubada.
  16. Álvaro Galmés de Fuentes: Las jarchas mozárabes. Forma y significado. Barcelona: Crítica, 1994, ISBN 84-7423-667-3, S. 31 und S. 187.
  17. Eine sprachhistorische und literarische Deutung dieser Ḫarǧa findet sich bei Reinhold Kontzi: Zwei romanische Lieder aus dem islamischen Spanien. (Zwei mozarabische Ḫarǧas). In: Romania cantat. Gerhard Rohlfs zum 85. Geburtstag gewidmet. Band II Interpretationen. Tübingen: Narr 1980, ISBN 3-87808-509-5, S. 305–318 in der Google-Buchsuche.
  18. Alan Jones: Romance Kharjas in Andalusian Arabic Muwaššaḥ Poetry. A Palaeographical Analysis. Ithaca London 1988, ISBN 0-86372-085-4, S. 27.
  19. a b Richard Hitchcock: The Kharjas. A Critical Bibliography, London: Grant and Cutler, 1977, ISBN 0-7293-0043-9
  20. Emilio Gracía Gómez: Veinticuatro jaryas romances en Muwaššaḥas árabes. In: Al-Andalus XVII (1952) S. 57–127.
  21. Richard Hitchcock: Some doubts about the reconstruction of the kharjas. In: Bulletin of Hispanic Studies. 50 (1973), S. 109–119.
  22. a b Alan Jones: Romance Scansion and the Muwaššaḥāt: An Emperor’s New Clothes? In: Journal of Arabic Literature. 11 (1980), S. 36–55.
  23. Richard Hitchcock: The 'Kharjas’ as Early Romance Lyrics: A Review. In: The Modern Language Review. Band 75, Nr. 3 (Juli 1980), S. 481–491.
  24. Alan Jones: Romance Kharjas in Andalusian Arabic Muwaššaḥ Poetry. A Palaeographical Analysis. Ithaca London 1988, ISBN 0-86372-085-4.
  25. zu diesem Problem der verschiedenen Lesarten der romanischen Jarchas siehe auch: Beatriz Soto Aranda: Ideología y traducción: algunas consideraciones acerca de la traducción de las jarchas. In: Centro de Estudios Superiores Felipe Segundo (CES Felipe II), Revista Enlaces, número 5, Universidad Complutense de Madrid (UCM) Juni 2006, ISSN 1695-8543, Volltext (PDF; 187 kB)
  26. Álvaro Galmés de Fuentes: Las jarchas mozárabes. Forma y significado. Barcelona: Crítica, 1994, ISBN 84-7423-667-3, S. 30 ff.
  27. Beatriz Soto Aranda kritisiert die Verwendung solcher Adjektive wie „perfekt“ oder „endgültig“: „[…] la palabra definitivo/a debe proscribirse del vocabulario de la crítica textual“ (Das Wort endgültig (perfekt) muss aus dem Wortschatz der Textkritik gestrichen werden) – Beatriz Soto Aranda: Ideología y traducción: algunas consideraciones acerca de la traducción de las jarchas. In: Centro de Estudios Superiores Felipe Segundo (CES Felipe II), Revista Enlaces, número 5, Universidad Complutense de Madrid (UCM) Juni 2006, ISSN 1695-8543, S. 11 Volltext (PDF; 187 kB)
  28. Federico Corriente: Poesía dialectal árabe y romance en el Andalus. Gredos Madrid 1998, ISBN 84-249-1887-8.
  29. Alan Jones: Romance Kharjas in Andalusian Arabic Muwassah Poetry. A Palaeographical Analysis. Ithaca (Oxford University) London 1988, ISBN 0-86372-085-4, S. 6.
  30. Emilio García Gómez El escándalo de las jarchas en Oxford. In: Boletín de la Real Academia de la Historia. ISSN 0034-0626, Tomo CLXXXVIII (188), Cuaderno 1, 1991, S. 1–104, (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  31. Emilio Gracía Gómez: Veinticuatro jaryas romances en muwassahas árabes. In: Al-Andalus XVII (1952) S. 61: „Jamás he dado a la imprenta unas páginas mías con espíritu más modesto ni con mayor conciencia de su carácter provisional“ und Emilio García Gómez: Las jarchas de la serie árabe en su marco. Madrid 1965.
  32. Otto Zwartjes: Love Songs from al-Andalus. History, Structure and Meaning of the Kharja (Medieval Iberian Peninsula). Brill, Leiden 1997, ISBN 90-04-10694-4, S. 75 – eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  33. siehe dazu die polemisch geführte „Kharja-Debate“ (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche), Ḫarǧa-Debatte, in Artikeln der Zeitschrift La Corónica (ab Jahrgang 1980) und Richard Hitchcocks Aufsatz: The 'Kharjas’ as Early Romance Lyrics: A Review. In: The Modern Language Review, Vol. 75, No. 3 (July 1980), S. 481–491 Abstract auf jstor.org
  34. Álvaro Galmés de Fuentes: Las jarchas mozárabes y la tradición lírica romanica. In: Pedro M. Piñero Ramírez (Hrsg.): Lírica popular, lírica tradicional: lecciones en homenaje a Don Emilio García Gómez. Universidad de Sevilla 1998, ISBN 84-472-0434-0, S. 50–51 in der Google-Buchsuche
  35. Stacey L. Parker Aronson: Sexual Violence in Las Jarchas in: Working Paper Series. Volume 4, Number 1, 2009 Faculty Research, University of Minnesota, Morris - Volltext (Memento des Originals vom 6. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.morris.umn.edu (PDF; 811 kB)
  36. Siehe auch: James Monroe: Pedir peras al olmo? In: La Corónica, 10 (1982), S. 121–147.
  37. Álvaro Galmés de Fuentes: Las jarchas mozárabes y la tradición lírica romanica. In: Pedro M. Piñero Ramírez (Hrsg.): Lírica popular, lírica tradicional: lecciones en homenaje a Don Emilio García Gómez. Universidad de Sevilla 1998, ISBN 84-472-0434-0, p. 28–53 Auszug in der Google-Buchsuche
  38. Vgl. u. a. Frits van Oostrom: Stemmen op schrift. Geschiedenis van de Nederlandse literatuur vanaf het begin tot 1300. Bert Bakker, Amsterdam 2006.