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Marcel Bauer (* 24. März 1946 in Eupen), ist ein deutschsprachiger, belgischer Journalist, Filmemacher und Schriftsteller.

Leben

Marcel Bauer besuchte Grundschule und Gymnasium am Eupener Collège Patronné. Von 1967 bis 1972 studierte er Entwicklungssoziologie und Geschichte an der Katholische Universität Löwen und an der Freien Universität Berlin.

Von 1972 bis 1974 arbeitete er als Volontär, Redakteur und Auslandskorrespondent bei der Aachener Volkszeitung. 1975 wurde er Pressesprecher des am Sitz des Internationalen Katholischen Missionswerkes Missio in Aachen. In dieser Eigenschaft bereiste er alle fünf Kontinente. Seine Reportagen und Hintergrundberichte für renommierte Zeitungen des In- und Auslandes sorgten international für Aufsehen. Er veröffentlichte etliche Sachbücher in deutscher, französischer und niederländischer Sprache mit den Schwerpunkten Kultur und Religion. Ab 1987 war Bauer als Reporter für die Zeitschrift GEO, sowie für verschiedene Presseagenturen und Hilfswerke tätig. Von 1988 bis 1995 leitete er das Robert-Schuman-Institut in Brüssel, eine postgraduale europäische Journalistenschule. Ab 1987 war er vor allem als Filmemacher tätig.

Für den deutsch-französischen Kultursender ARTE, für verschiedene öffentlich-rechtliche Sender in Europa und Nordamerika, sowie für diverse Hilfswerke verwirklichte er insgesamt 50 Filmdokumentationen[1], Sie waren der Grundstock für eine Filmreihe bei ARTE (Abenteurer Gottes) und eine Monografie im EOS Verlag (Pioniere & Propheten). Mehrere seiner Filmporträts wurden international prämiert, darunter Das Testament der Mutter Teresa über die Ordensgründerin aus Kalkutta, die Bauer sieben Tage lang begleiten durfte, wurde für die ARD produziert, und in 120 Ländern ausgestrahlt[2]. Der Film Die Mutter der Müllmenschen über Emmanuelle Cinquin, eine Ordensfrau, die bei den Müllsammlern in Kairo lebte, den Bauer für ZDF, ORF und Antenne 2 realisierte, machte diese weltweit bekannt und zu einer der populären Persönlichkeiten in Frankreich. 1992 entstand ein Filmbeitrag über den französischen Rockerpriester Guy Gilbert – Ein Leben für die Asphaltwölfe, für den Bauer 1993 den Journalistenpreis der Gesellschaft Katholischer Publizisten erhielt. Im Rahmen der Buchveröffentlichung Abenteuer Gottes - Eine Geschichte der Mission in Briefen und Bildern 1850-1900, entstand eine Filmdokumentation über Pater Damian, den aus Belgien stammenden Schutzpatron der Leprakranken. 2010 war er Autor und Regisseur für den Filmbeitrag Was kostet ein Kind? - Auf den Spuren der Kinderschänder in Thailand, den er im Auftrag des Bayerischen Rundfunks und des ORF erstellte[3].

Neben seinen Film- und Forschungsarbeiten widmete sich Bauer historischen Themen zu seiner engeren Heimat. Seine prämierte Biografie des Aachener Barockbaumeisters Johann Joseph Couven führte zu dessen allgemeiner Anerkennung als Architekt des Barock in der Euregio Maas-Rhein. Mit seinem Buch Das gläserne Gedächtnis sorgte Marcel Bauer dafür, dass die Sammlung Franken, der Nachlass einer Fotografenfamilie, die ab 1864 über vier Generationen in Eupen gewirkt hatte, vor der Vernichtung gerettet wurde. Diese Sammlung befindet sich heute im belgischen Staatsarchiv in Eupen.

Seit 2015 betätigt sich Marcel Bauer als Romancier. Sein erster Roman Shango – Im Bann des Voodoo (2016), handelt von einem afrikanischen Geisterkult[4]. Sein zweiter Roman Schattenkinder – Eine Kindheit im Krieg (2020) fand ebenfalls Beachtung, der Roman zeichnet die Kindheit eines jüdischen Jungen während der deutschen Besatzung in Belgien nach, wie tausende andere Kinder wurde der Junge versteckt und überlebte so den Holocaust[5].

Auszeichnungen

  • Thomas-Morus-Preis der Akademie Bensberg für junge Journalisten, Köln, 1973
  • Preis des European Script Fund für die Fernsehserie „Abenteurer Gottes“, London, 1992
  • Journalistenpreis der Gesellschaft Katholischer Publizisten, Bonn, 1993
  • Filmpreis der Tschechischen Filmakademie, Olmütz 1995
  • Aufnahme in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA), Salzburg, 1998
  • Literaturpreis der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens für die Monografie des Architekten Johann Joseph Couven, Eupen, 2002

Werke (Auswahl)

Einzelnachweise