Boboluszki
Boboluszki Boblowitz | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Opole | |
Powiat: | Głubczyce (Leobschütz) | |
Gmina: | Branice (Branitz) | |
Geographische Lage: | 50° 1′ N, 17° 48′ O | |
Höhe: | 270–310 m n.p.m. | |
Einwohner: | 313 (13. Juli 2014[1]) | |
Postleitzahl: | 48-140 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OGL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice |
Boboluszki (deutsch Boblowitz, 1936–1945 Hedwigsgrund, tschechisch Bobolušky) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Branice im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Boboluszki liegt vier Kilometer südlich vom Gemeindesitz Branice, 22 Kilometer südlich von der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) und 88 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Boboluszki liegt an der tschechisch-polnischen Grenze, die von der Oppa gebildet wird.
Nachbarorte
Nachbarorte von Boboluszki sind der Gemeindesitz Branice (Branitz) im Norden und Wysoka (Waissak) im Osten. Jenseits der Grenze zu Tschechien liegt im Südwesten Skrochovice (Skrochowitz).
Geschichte
Der Ort wurde 1289 erstmals als Boboluski erwähnt. 377 wurde der Ort als Bobelusk, 1377 sowie 1455 als Bobolusk und 1498 als Bobelusky erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Bobola ab, der Sitz des Bobola.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Boblowitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Boblowitz ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1819 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Schule, eine Wassermühle, eine Brennerei, eine Brauerei und 71 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Boblowitz 487 Menschen, davon 33 evangelisch.[3] 1861 zählte Boblowitz 9 Bauer-, 16 Gärtner-, sowie 36 Häuslerstellen.[4] 1864 wurde im Ort eine neue Schule erbaut.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Boblowitz gegründet, welcher die Landgemeinden Boblowitz, Dirschkowitz, Waissak und Wehowitz und die Gutsbezirke Boblowitz und Waissak umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Schmidt in Boblowitz.[6] 1885 zählte der Ort 650 Einwohner.[7]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Boblowitz 470 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 2 für Polen. Boblowitz verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[8] Im gleichen Jahr wurde das Dorf elektrifiziert. 1933 zählte der Ort 649 Einwohner. Am 12. Juni 1936 wurde der Ortsname in Hedwigsgrund umbenannt. 1939 zählte Hedwigsgrund 604 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[7] Im Zweiten Weltkrieg fielen 23 Soldaten aus Hedwigsgrund.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Boboluszki umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Sommer 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Boboluszki der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.
Wappen
Alte Siegel und Stempel des Ortes zeigen eine Pflugschar zwischen jeweils drei Ähren auf beiden Seiten. Es deutet auf den landwirtschaftlichen Charakter des Ortes hin.
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Hedwigskirche (poln. Kościół św. Jadwigi) wurde 1914 bis 1916 errichtet.[9]
- Das Schloss Boblowitz (poln. Dwór w Boboluszkach) wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Der zweigeschossige Bau beherbergt heute ein Kinderheim. Das Schloss steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[10]
- Auf dem örtlichen Friedhof haben sich Grabmäler aus deutscher Zeit erhalten.
- Steinerne Wegekreuze
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Anton Raida (1856–?), Maler und Restaurator, Vater von Friedrich Karl Raida (1888–1981) und Julius Jan Raida (1896–1945)
Literatur
- Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schulzenämter Gmina Branice (poln.)
- ↑ Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 8 Digitale Version des Werkes
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 43.
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 867
- ↑ Geschichte des Ortes, branice.pl (poln.)
- ↑ Territorial Amtsbezirk Boblowitz/Hedwigsgrund
- ↑ a b Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz
- ↑ http://home.arcor.de/oberschlesien-bw/abstimmung/leobschuetz.htm (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Geschichte Hedwigskirche (poln.)
- ↑ Geschichte Schloss Boblowitz (poln.)