August Schenk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2021 um 18:16 Uhr durch imported>Wribln(580194) (→‎Leben: Ehrenmitgliedschaft ISIS hinzugefügt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
August Schenk

August Joseph Schenk (* 17. April 1815[1] in Hallein; † 30. März 1891 in Leipzig) war ein deutscher Botaniker und Paläontologe (Paläobotaniker). Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Schenk“.

Leben

Sein Vater war der damalige bayerische Salinenoberinspektor in Hallein und spätere Generaladministrator der Berg- und Salinenwerke Bayerns sowie Schatzmeister von König Maximilian Friedrich von Schenk, sein Großvater der Staatsmann Heinrich von Schenk. August Schenk studierte in München Naturwissenschaften und Medizin und wurde dort 1837 zum Dr. phil. promoviert. Er setzte seine Ausbildung mit einem Studium der Botanik in Erlangen, Wien und Berlin fort, habilitierte sich 1841 als Privatdozent für Botanik an der Medizinischen Fakultät in Würzburg, wo er 1844 auch außerordentlicher Professor der Botanik wurde. Seine Ernennung zum Ordinarius für Biologie erfolgte 1849 an der bis 1858 bestehenden Kameralistischen Fakultät. 1856 wechselte Schenk zur Philosophischen Fakultät. Ab 1851 leitete er als Direktor den Würzburger Botanischen Garten. 1868 folgte er einem Ruf an die Universität Leipzig, wo er auch den Botanischen Garten leitete. 1887 trat er in den Ruhestand. Er war Ehrenmitglied der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg sowie der ISIS in Dresden[2] und wurde am 1. Januar 1852 unter der Präsidentschaft von Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck mit dem akademischen Beinamen Heller[3] unter der Matrikel-Nr. 1642 in der Sektion Botanik zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[4] Seit 1869 war er ordentliches Mitglied der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften.[5]

Ehrungen

Nach ihm ist die Pflanzengattung Schenkia Griseb. aus der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) benannt.[6]

Schriften

  • Diagnoses molluscorum terrestrium et fluviatilium circa Monachium indigenorum, Dissertatio Inauguralis, Typis Joanni Antonii Giesser, Monachii 1838 google books
  • Flora der Umgebung von Würzburg. Aufzählung der um Würzburg vorkommenden phanerogamen Gefässpflanzen. Ein Beitrag zur Flora von Bayern. G. J. Manz, Regensburg 1848 Archive
  • Über das Vorkommen kontraktiler Zellen im Pflanzenreich (Würzb. 1858)
  • Algologische Mitteilungen (in den „Verhandlungen der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft zu Würzburg“, Bd. 8 und 9)
  • Der Botanische Garten der Universität zu Würzburg, Verlag der Stahel´schen Buch- und Kunsthandlung, Würzburg 1860 google books
  • Beiträge zur Flora der Vorwelt (Kassel 1863)
  • Beiträge zur Flora des Keupers und der rätischen Formation (Bamb. 1864, mit 8 Tafeln)
  • mit Johann Lukas Schönlein: Abbildungen von fossilen Pflanzen aus dem Keuper Frankens, C.W. Kreidel´s Verlag, Wiesbaden 1865
  • Die fossile Flora der Grenzschichten des Keupers und Lias Frankens (Wiesb. 1865–67, mit 45 Tafeln)
  • Die fossile Flora der nordwestdeutschen Wealdenformation (Kassel 1871, mit 22 Tafeln)
  • Pflanzen aus der Steinkohlenformation und jurassische Pflanzen aus China (in Richthofens „China“, Bd. 4, 1882).
  • Für die „Flora brasiliensis“ des deutschen Botanikers und Naturforschers Carl Friedrich Philipp von Martius bearbeitete er die Alströmeriaceen, für den Grafen Széchényi die auf seiner Reise gesammelten fossilen Pflanzen (1883)
  • Mitherausgeber: „Handbuch der Botanik“ (Bresl. 1879–86, 3 Bde. Daraus besonders abgedruckt: Die fossilen Pflanzenreste, 1888)
  • Mit Christian Luerssen gab er die „Mitteilungen aus dem Gesamtgebiet der Botanik“ (Leipz., 1871–75) heraus.
  • Auch an der Herausgabe von Zittels „Handbuch der Paläontologie“ ist er seit Schimpers Tod beteiligt.

Literatur

  • Oscar Drude: Nachruf August Schenk. In: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, IX, Stuttgart 1892, S. 15–26 Digitalisat
  • Klaus-Peter Kelber und Martin Okrusch: Die geologische Erforschung und Kartierung des Würzburger Stadtgebietes von den Anfängen bis 1925. In: Mainfränkische Hefte, 105, 71–115; Würzburg 2006
  • Ernst Wunschmann: Schenk, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 749–751.
  • Ehrenmitglieder der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg, Stand Mai 1860. In: Fünfter Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg, Reindl, Bamberg 1861 S. V-VI Archive
  • Thomas Sauer, Ralf Vollmuth: Briefe von Mitgliedern der Würzburger Medizinischen Fakultät im Nachlaß Anton Rulands. Quellen zur Geschichte der Medizin im 19. Jahrhundert mit Kurzbiographien. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 9, 1991, S. 135–206; hier: S. 176–181.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Taufbuch - TFBVIII | Hallein | Salzburg, rk. Diözese | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 11. Dezember 2019.
  2. Materialien zur Frühgeschichte der Naturwiss. Gesellschaft ISIS in Dresden - Mscr.Dresd.App.1665, 170 Fotographien von Mitgliedern der ISIS. 1895, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  3. Die Wahl seines akademischen Beinamens war eine Reminiszenz an den Arzt und Botaniker Franz Xaver Heller.
  4. Mitgliederverzeichnis Leopoldina, August von Schenk
  5. Mitglieder der SAW: August Schenk. Sächsische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 25. November 2016.
  6. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.