Arbeitsschwere
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Unter Arbeitsschwere versteht man in Arbeitsmedizin und Arbeitsrecht eine Einteilung der Arbeit nach Grad der Belastung für den Ausübenden. Die Arbeitsschwere dient der Einteilung der Berufe in Arbeitsschweregruppen (Berufsschweregruppen).
Definitionen
Eine Einteilung von Arbeitsschwere anhand der eingesetzten Muskelgruppen stammt von Lehmann[1].:
- Leichte Handarbeit, zum Beispiel Schreiben
- Schwere Handarbeit, zum Beispiel Arbeiten mit einer Kneifzange
- Leichte Armarbeit, zum Beispiel Platinen bestücken
- Schwere Armarbeit, zum Beispiel Nägel einschlagen
- Leichte Körperarbeit, zum Beispiel Harken eines Weges
- Mittelschwere Körperarbeit, zum Beispiel Holzsägen
- Schwere Körperarbeit, zum Beispiel Bauarbeiten
- Sehr schwere Körperarbeiten, zum Beispiel Tragen von schweren Säcken.
Eine physiologische Definition ist:[2]
- mit 1 MET ≈ von 3,6 ml Sauerstoffaufnahme je kg Körpergewicht und min Arbeitszeit
- leichte Arbeit < 4 MET
- mittelschwere Arbeit < 6 MET
- Schwerarbeit < 8 MET
- Schwerstarbeit > 8 MET
Genauer schätzt man dann den täglichen Energieumsatz (einschließlich Freizeit) über die PAL-Einheit (physical activity level, ‚körperliche Aktivität‘), gemessen in Vielfachen des Grundumsatzes[3] Beispielwerte sind:
- ausschließlich sitzende oder liegende Lebensweise: 1,2 PAL (alte, gebrechliche Menschen)
- ausschließlich sitzende Tätigkeit mit wenig oder keiner anstrengenden Freizeitaktivität: 1,4–1,5 (Büroangestellte, Feinmechaniker)
- sitzende Tätigkeit, zeitweilig auch zusätzlicher Energieaufwand für gehende und stehende Tätigkeiten: 1,6–1,7 PAL (Laboranten, Kraftfahrer, Studierende, Fließbandarbeiter)
- überwiegend gehende und stehende Tätigkeit: 1,8–1,9 PAL (Hausfrauen, Verkäufer, Kellner, Mechaniker, Handwerker)
- körperlich anstrengende berufliche Tätigkeit: 2,0–2,4 PAL (Bauarbeiter, Landwirte, Waldarbeiter, Bergarbeiter, Leistungssportler)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Gunther Lehmann (Begr.); Walter Rohmert, Joseph Rutenfranz (Hrsg.): Praktische Arbeitsphysiologie. 3., neubearb. Aufl. Stuttgart: Thieme, 1983. - ISBN 3-13-370103-7.
- ↑ Arbeitsschwere, E work intensity. In: Lexikon der Ernährung. wissenschaft-online, Spektrum Akademischer Verlag (Weblink u. U. nur mit Abonnement zugänglich)
- ↑ D A CH: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Aufl. 2000, Umschau / Braus Frankfurt am Main (zit. nach wissenschaft-online)