Chworostjanka (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Januar 2022 um 13:25 Uhr durch imported>Georg0431(797064) (→‎Geschichte: erg.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Untergegangener Ort
Chworostjanka
Aszen (Aschen) und Alt Krauleidszen (Hohenflur)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 55° 0′ N, 22° 17′ OKoordinaten: 55° 0′ 26″ N, 22° 16′ 48″ O
Chworostjanka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Chworostjanka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Chworostjanka (russisch Хворостянка, deutsch Aszen, 1936 bis 1945 Aschen und Alt Krauleidszen, 1936 bis 1938 Alt Krauleidschen, 1938 bis 1945 Hohenflur (Ostpr.), litauisch Ažėnai und Krauleidžiai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Geographische Lage

Der Ort befindet sich in einer Flussschleife der Szeszuppe mit der Ortsstelle Aszen/Aschen am südlichen Ufer und der Ortsstelle Alt Krauleidszen/Hohenflur am westlichen Ufer gegenüber von Liwenskoje (Galbrasten/Dreifurt), wohin eine Furt führt. Einige Kilometer südlich befindet sich der Ort Timofejewo (Wedereitischken/Sandkirchen).

Geschichte

Aszen (Aschen)

Im 18. Jahrhundert war Aszen, das auch Kallwischken genannt wurde, ein königliches Dorf.[1] Im Jahr 1874 wurde die Landgemeinde Aszen dem neu gebildeten Amtsbezirk Galbrasten im Kreis Ragnit zugeordnet.[2] Um 1900 sprach noch eine 60-prozentige Bevölkerungsmehrheit litauisch.[3] 1909 gelangte die Gemeinde in den Amtsbezirk Wedereitischken. Im Jahr 1936 wurde die Schreibweise des Ortes in Aschen geändert.

In Folge des Zweiten Weltkriegs kam der Ort mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[4] 125
1871[4] 143
1885[5] 90
1905[3] 86
1910[6] 99
1933[7] 87
1939[8] 87

Alt Krauleidszen (Hohenflur)

55° 0′ 5″ N, 22° 17′ 59″ O

Alt Krauleidszen, zunächst einfach Krauleidszen genannt, war im 18. Jahrhundert ein königliches Bauerndorf.[9] Wie Aszen wurde auch die Landgemeinde Alt Krauleidszen 1874 dem Amtsbezirk Galbrasten und 1909 dem Amtsbezirk Wedereitischken zugeordnet. Um 1900 sprach noch eine 60-prozentige Bevölkerungsmehrheit litauisch.[3] Im Jahr 1936 wurde die Schreibweise des Ortes in Alt Krauleidschen geändert. 1938 wurde der Ort in Hohenflur (Ostpr.) umbenannt.

In Folge des Zweiten Weltkriegs kam der Ort zur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[4] 107
1871[4] 115
1885[5] 90
1905[3] 96
1910 [6] 85
1933[7] 79
1939[8] 95

Chworostjanka

Im Jahr 1947 erhielt der Ort Aszen/Aschen die russische Bezeichnung Chworostjanka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Timofejewski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[10] In der Folge wurde auch das ehemalige Alt Krauleidszen/Hohenflur in den Ort Chworostjanka mit einbezogen.[11] Chworostjanka wurde vor 1988 aus dem Ortsregister gestrichen.[12]

Kirche

Seit 1902 gehörten Aszen und Alt Krauleidszen zum neu gebildeten evangelischen Kirchspiel Wedereitischken. Vorher gehörte Aszen zum evangelischen Kirchspiel Budwethen, während Alt Krauleidszen zum evangelischen Kirchspiel Wischwill gehörte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 5.
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sandkirchen
  3. a b c d Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  4. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  7. a b Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  8. a b Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  9. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 75.
  10. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  11. Gemäß dem 1976 in Kaliningrad erschienenen russisch-deutschen Ortsverzeichnis Населенные пункты Калининградской области: краткий справочник. / Ред. В.П. Ассоров, В.В. Гаврилова, Н.Е. Макаренко, Э.М. Медведева, Н.Н. Семушина. - Калининград: Калининградское книжное издательство, 1976
  12. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei), taucht er nicht mehr auf.