Jysk-Fyenske Jernbaner

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Jysk-Fyenske Jernbaner (JFJ) war eine dänische Eisenbahngesellschaft, die vom Staat 1867 gegründet wurde. Die Gesellschaft war für den Bahnbetrieb auf Jütland und auf der Insel Fünen verantwortlich.

Geschichte

Während auf Seeland in der Anfangszeit der Eisenbahn die Strecken als Privatbahnen angelegt und betrieben wurden, war in Jütland und auf Fünen der dänische Staat für den Bau der Strecken verantwortlich. Der Staat übertrug diese Aufgabe an das englische Konsortium Peto, Brassey and Betts.

Die entsprechenden Bahnstrecken wurden im Rahmen des Eisenbahngesetzes vom 10. März 1861 beschlossen. Die Konzessionen für die Strecken wurden am 18. März desselben Jahres erteilt. Für den Betrieb der Strecken wurde die private Gesellschaft Det Danske Jernbanedriftsselskab gegründet.

Die Gesellschaft hatte große finanzielle Probleme, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Nach nur fünf Jahren, am 11. März 1866, ging die Det Danske Jernbanedriftsselskab in die Insolvenz, nachdem Mitglieder des Konsortiums während einer Wirtschaftskrise in England in finanzielle Probleme geraten waren.

Die dänische Regierung versuchte, die Gesellschaft durch eine Übernahme durch die Det Sjællandske Jernbaneselskab zu erhalten, aber dies scheiterte. Um die Gesellschaft zu erhalten, übernahm sie der Staat selbst.

Durch das Eisenbahngesetz vom 14. März 1867 und die Ergänzungen durch das Eisenbahngesetz vom 26. November 1868, das Eisenbahngesetz vom 9. Dezember 1871 und das Eisenbahngesetz vom 20. März 1876 blieb der Staat für den Betrieb der De Jysk–Fynske Jernbaner (JFJ) zuständig.

Bei der Übernahme der Det Danske Jernbanedriftsselskab am 1. September 1867 waren folgende Strecken fertiggestellt: Nyborg–Odense–Middelfart–Strib, Fredericia–Vamdrup–Farris, Århus–Langå–Randers und Langå–Struer–Holstebro.

De Danske Statsbaner i Jylland-Fyn

Der Gesellschaftsname wurde 1874 in De Danske Statsbaner i Jylland-Fyn oder kurz De Jysk-Fynske Statsbaner geändert, nachdem der dänische Staat endgültig beschlossen hatte, dass das Unternehmen in staatlicher Hand bleiben sollte. Die Ausbaumaßnahmen des Schienennetzes wurden unter der staatlichen Gesellschaft fortgesetzt.

1880 erfolgte die Übernahme der Det Sjællandske Jernbaneselskab in Staatseigentum. Diese und JFJ blieben unter staatlicher Regie mit eigenen Organisationen selbstständig, bis sie 1885 zu Danske Statsbaner (DSB) verschmolzen wurden.

Strecken der „De Jysk–Fynske Jernbaner“ und der „Det Danske Jernbanedriftselskab“ 1862–1880

Einweihung Strecke
4. September 1862 Århus–Langå–Randers
21. Juli 1863 Langå–Viborg
8. September 1865 Nyborg–Middelfart
17. Oktober 1865 Viborg–Skive
17. November 1865 Skive–Struer
1. November 1866 Middelfart–Strib
Struer–Holstebro
Vamdrup–Fredericia
4. Oktober 1868 Fredericia–Århus
19. September 1869 Randers–Aalborg
2. Mai 1871 Skanderborg–Silkeborg
16. August 1871 Nørre Sundby–Frederikshavn
30. Oktober 1874 Lunderskov–Varde
31. März 1875 Holstebro–Ringkøbing
1. Mai 1875 Bramminge–Ribe
8. August 1875 Ringkøbing–Varde
7. Januar 1879 Limfjordsbroen

Dazu gehört ferner die Bahnstrecke Silkeborg–Herning, die am 28. August 1877 eingeweiht wurde. Erbaut wurde diese Strecke von der Herning–Silkeborg Jernbane, die am 1. November 1879 von De Jysk Fynske Jernbaner übernommen wurde.

Dampflokomotiven der JFJ

Die Gesellschaft beschaffte für ihren Geschäftsbereich eigene Lokomotiven. Beim Zusammenschluss der Jysk-Fyenske Jernbaner und Det Danske Jernbanedriftselskab am 1. September 1867 kamen die Lokomotiven zu den neu gegründeten Danske Statsbaner. Die Zusammenlegung der Maschinenabteilungen in den Landesteilen erfolgte erst 1892, so dass die DSB-Baureihenbezeichnungen ab 1893 gültig waren.

Baureihe Nummer Inbetriebnahme Ausmusterung Baureihe bei DSB erhaltene Lokomotiven Bemerkungen
JFJ A (I)[1] 1–20 1862–1866 1883–1888
JFJ A (II)[2] 129–159 1882–1888 1932–1956 DSB A 129–159 A 159: Danmarks Jernbanemuseum
JFJ B[3] 21–26, 45–49 1868–1869 1907–1932 DSB B (I) 21–26, 45–49 B 45: Danmarks Jernbanemuseum
JFJ C[4] 65–68 1874 1896–1897 DSB C (I) 65–68
JFJ D[5] 92–96 1876 1903–1926 DSB DJ 92–96
JFJ E[6] 27–36, 43–44 1868–1869 1915–1932 DSB E (I) 27–36, 43–44
ab 1912: 27–38
JFJ F[7] 61–64 1873 1935–1939 DSB F (I) 61–64
JFJ G (I)[8] 77–81 1875 1932 DSB G (I) 77–81 G 78: Danmarks Jernbanemuseum
JFJ G (II)[9] 106–109 1878 1932–1936 DSB G (I) 106–109
JFJ H[10] 37–42 1868 1903–1914 DSB H (I) 37–42 H 40: Danmarks Jernbanemuseum H 40–41 an Vejle–Vandel–Grindsted Jernbane verkauft
JFJ J[11] 50–58 1871 1905–1915 DSB J (I) 50–58
JFJ K[12] 69–76 1874 1924–1934 DSB KJ 69–76
JFJ L[13] 84–91, 103–105, 110–119 1875–1877 1900–1931 DSB L 84–91, 110–119 103–105 von Silkeborg–Herning Banen übernommen, ab 1882 JFJ 117–119
JFJ M[14] 59–60, 82–83 1874–1875 1923–1935 DSB M 59–60, 82–83
JFJ N[15] 97–102 1877 1910–1931 DSB N (I) 97–102
JFJ O[16] L 1–L 4 1869–1872 1884–1886 L 2: Danmarks Jernbanemuseum
JFJ P[17] 103–105, 120–128 1882–1883 1904–1906 DSB P (I) 103–105, 120–128 P 125: Danmarks Jernbanemuseum P 103–105, 120 an Thisted–Fjerritslev Jernbane verkauft, P 121, 127, 128 an Hads-Ning Herreders Jernbane verkauft, P 122, 125 an KSB verkauft, P 123 an Randers–Hadsund Jernbane verkauft, P 124, 126 an Helsingør–Hornbæk–Gilleleje Banen verkauft

Verwaltung

Der Staat setzte einen Betriebsleiter ein, der 1869 Direktor wurde, der dem Innenministerium unterstand. Im Laufe des Bestehens der Gesellschaft waren drei Betriebsleiter tätig:

  • (1862–1866) John S. Louth, Oberbetriebsleiter
  • (1866–1867) F.H. Trevithick, Oberbetriebsleiter
  • (1867–1885) Niels Henrik Holst, Betriebsleiter, ab 1869 Direktor und anschließend Generaldirektor der DSB

Einzelnachweise

  1. JFJ A (I). jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  2. JFJ A (II). jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  3. JFJ B. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  4. JFJ C. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  5. JFJ D. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  6. JFJ E. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  7. JFJ F). jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  8. JFJ G (I). jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  9. JFJ G (II). jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  10. JFJ H. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  11. JFJ J. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  12. JFJ K. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  13. JFJ L. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  14. JFJ M. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  15. JFJ N. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  16. JFJ N. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).
  17. JFJ P. jernbanen.dk, abgerufen am 29. Juni 2016 (dänisch).

Weblinks