Fodéba Keïta

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Januar 2022 um 13:34 Uhr durch imported>Fit(40784) (Schreibweisenkorrektur und Verlinkung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Fodéba Keïta (* 19. Januar 1921 in Siguiri; † 27. Mai 1969 im Camp Boiro) war ein guineischer Schriftsteller, Dramatiker, Komponist, Tänzer und Politiker. Er war von 1961 bis 1969 Verteidigungs- und Sicherheitsminister von Guinea.

Leben

Fodéba Keita besuchte die höhere Grundschule in Conakry und die École normale William Ponty in Senegal (Westafrika). Mit einem staatlichen Stipendium ging er 1947 zum Jura-Studium nach Paris. Dort gründete er 1948 die Band Sud Jazz. Nach seiner Rückkehr nach Guinea rief er 1950 die Les Ballets africains ins Leben und publizierte den Gedichtband Poèmes africains sowie den Roman Le Maître d’école (1952).[1]

Politisch im RDA aktiv, arbeitete Fodéba Keita ab 1956 eng mit Ahmed Sékou Touré zusammen. Im Jahr 1961 wurde Fodéba Keita zum Verteidigungs- und Sicherheitsminister ernannt, er deckte vermeintliche und reale Komplotte gegen Sékou Touré auf, bevor er selbst 1969 in den Fokus von Ermittlungen geriet. Im berüchtigten Camp Boiro inhaftiert, wurde er der Folter unterzogen („diète noire“ – vollständiger Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug) und am 27. Mai 1969 ohne Gerichtsprozess erschossen.[1]

Filmmusik

Fodéba Keïta komponierte die Filmmusik des ersten französischen antikolonialen Films Afrique50 des bretonischen Filmemachers René Vautier.

Siehe auch

Literatur

  • Fodéba Keita, in: Internationales Biographisches Archiv 36/1970 vom 24. August 1970, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Aly Gilbert Iffono: Lexique historique de la Guinée-Conakry. L'Harmattan, Paris 1992.
  • Thomas O'Toole, Janice E. Baker: Historical dictionary of Guinea. Scarecrow Press, Lanham 2005.

Einzelnachweise

  1. a b Aly Gilbert Iffono: Lexique historique de la Guinée-Conakry. L'Harmattan, Paris 1992. S. 85