Pierre Bertrand de Colombier

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Pierre Bertrand de Colombier (* 25. März 1299 in Colombier, Ardèche; † 13. Juli 1361 im Priorat Montaut (Villeneuve-lès-Avignon)[1] auf dem Avignon gegenüberliegenden Rhoneufer) war ein französischer Kardinal und Diplomat.

Leben

Pierre Bertrand de Colombier war der Sohn von Marguerite Bertrand und Barthélemy de Colombier und ein Neffe des Kardinals Pierre Bertrand von Annonay. Nach seiner Ausbildung als Jurist wurde er Rechtsanwalt, Intendant des Rates des Grafen von Nevers (1321) und Berater des parlement (1329).

Nach seiner Priesterweihe wurde er 1330 Dekan von St. Quentin und wurde beauftragt, die Ehe zwischen dem Herzog der Normandie, dem künftigen König Johann II. von Frankreich, mit der Tochter des Königs von Böhmen zu verhandeln. Am 20. Januar 1335 wurde er Bischof von Nevers und am 5. März 1339 von Arras.[2] Er sorgte auch dafür, dass Flandern an Frankreich fiel.

Am 19. Mai 1344 wurde er zum Kardinalpriester von Santa Susanna erhoben.[3] Der Papst beauftragte ihn, einen Frieden oder Waffenstillstand zwischen Frankreich und England zu verhandeln. 1353 wurde er zum Kardinalbischof von Ostia erhoben. 1354 wurde er zum deutschen König Karl IV. entsandt und veranlasste, dass dieser im Jahr darauf nach Italien kommen sollte, um zum Kaiser gekrönt zu werden. Als Legat des Papstes krönte Bertrand Karl 1355 in Rom zum Kaiser. 1356 ging er nach Frankreich, um den Frieden mit England zu verhandeln, und starb 1361.[4]

Literatur

  • Raymond Cazelles: Bertrand, Pierre d. J. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1. Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 2042.
  • Albin Mazon: Essai historique sur le Vivarais pendant la guerre de Cent Ans (1337–1453). 2. Auflage. Editions de la Bouquinerie, Valence, France 1992, ISBN 2-908287-16-1, S. 97–108 (französisch, Textarchiv – Internet Archive – Erstausgabe: J. Parnin, Tournon 1889).
  • Colombier, Pierre Bertrand de. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 6: Châtelet – Constantine. London 1910, S. 713 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  • Honoré Fisquet: La France pontificale (Gallia christiana), histoire chronologique et biographique des archevêques et évêques de tous les diocèses de France depuis l’établissement du christianisme jusqu'à nos jours, divisée en 17 provinces ecclésiastique. Métropole de Sens. Nevers – Bethléhem. E. Repos, Paris o. J., S. 53–55 (gallica.bnf.fr).

Einzelnachweise

  1. Eintrag (PDF; 8,1 MB) in der Base Mérimée
  2. Joseph Sollier: Pierre Bertrand. In: Catholic Encyclopedia, Band 2, Robert Appleton Company, New York 1907.
  3. Eintrag zu Pierre Cardinal Bertrand (Jr.) auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 8. März 2018.
  4. Bertrand, iuniore, Pierre. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 8. März 2018.