Hans-Jürgen Reznicek

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Hans-Jürgen „Jäcki“ Reznicek (* 29. November 1953 in Dresden-Lockwitz) ist ein deutscher Bassist, vorwiegend für Rockmusik und Jazz.

Hans-Jürgen Reznicek bei einem Auftritt mit Silly in Chemnitz/Sachsen 2007

Leben

Reznicek fing Anfang der 1970er-Jahre an, nach dem Vorbild von Paul McCartney Bass zu spielen. Nachdem er und seine Band von der Einstufungskommission abgelehnt worden waren, nahm er Musikunterricht. Sein Lehrer empfahl ihm ein Musikstudium an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden, das er dann aufnahm. Während des Studiums spielte er in verschiedenen Jazz- und Schlagerbands, bis er von der Klaus Lenz Big Band engagiert wurde.

1979 lernte er bei der Begleitband von Veronika Fischer seine zukünftigen Bandkollegen von Pankow kennen. Er war auch ein vielbeschäftigter Studiomusiker. Nach dem Weggang von Veronika Fischer nach West-Berlin formierte sich 1981 die Band Pankow, deren Mitglied er bis 1986 blieb, nebenbei spielte er bei den Gitarreros. In diesem Jahr wurde er als einer der wenigen Fretless-Bassisten der DDR gebeten, im Plattenstudio bei der Band Silly für den späteren Erfolgstitel Bataillon d’ amour die Fretless-Takes einzuspielen.[1] Daraufhin wurde er abgeworben und war seitdem festes Mitglied bei Silly (wie auch Uwe Hassbecker und Ritchie Barton). Seit 1991 ist Jäcki Reznicek Dozent an der Hochschule für Musik Dresden. Er hat mehrere Basslehrbücher publiziert.

Nebenbei spielt(e) er noch bei King Køng und zusammen mit den anderen Silly-Musikern in der Band von Joachim Witt. 2003 trat er erneut mit der Band Pankow auf, die seitdem wieder auf Tour ist. Seit 2007 tritt er wieder regelmäßig mit Silly auf. Mit East Blues Experience spielt er seit langer Zeit, erfolgreich bis heute, verschiedene Indoor-Konzerte und Open Air`s.

Sein Sohn Sebastian bediente zeitweise seit 2005 das Schlagzeug von Silly. Diesen Part führt jetzt seit längerer Zeit Ronny Dehn aus, er ist der Drummer von East Blues Experience, der inzwischen bei Karat teilweise mit agiert.[2] Zusammen mit dem Sohn spielt Jäcki Reznicek auch mit Tom Rauschhardt in dessen Band Rauschhardt.[3]

Reznicek lebt in Berlin-Rahnsdorf.[4]

Diskografie

  • Pankow
Kille Kille (1983)
Hans im Glück (1985)
Keine Stars (1986)
Paule Panke (live 1982) (1989)
Viererpack (1994)
Am Rande vom Wahnsinn (1997)
Nur aus Spaß (2006)
  • Silly
Hans-Jürgen Reznicek mit Silly am 6. September 2013 in Magdeburg
Bataillon d’Amour (1986)
Februar (1989)
Hurensöhne (1993)
Paradies (1996)
Silly & Gäste (2006)
Alles Rot (2010)
Kopf an Kopf (2013)
Klaus Lenz Band
Live 77 (1977)
  • Veronika Fischer & Band
Aufstehn (1978)
Goldene Brücken (1980)
Live in Berlin (2002)
  • King Køng
General Theory (1991)
Life itself is sweet, sweet, sweet! (1992)
  • WITT
Live At Secret Garden (2005)
Bayreuth 3 (2006)
Auf ewig (2007)
Einsame Spitze (1992)
Silly + Gundermann & Seilschaft Unplugged (1999)
Frank International (1980)
Vor dem Wind sein (1981)
Halt mich fest (1988)
Sing, mei Sachse sing (1979)
Dicke da (1987)
Erna kommt (1983)
Reisebilder (1989)
Berührung (1980)
Traumzauberbaum (1980)
Circulus (1979)
Prostitute (1994)
Rauchzeichen (1997)
  • Lesiem
Mystic Spirit Voices (2000)
Chapter 2 (2001)
Times (2002)
  • East Blues Experience
East Blues Experience (1999)
Der Tag (2015)
Make It Better (2019)
Labyrinth der Sinne (2000)
  • Sonnenbrand & Hubschrauber
Nirvana (2000)
Insel sein (2004)
Immer noch immer (2007)
Weit, weit und wild (2007)
Free Falling (2010)
  • Driftwood Holly
Aura Borealis (2015)
Casanova (2018)

Schriften

  • Groove Time, Deutscher Verlag für Musik/Breitkopf & Härtel Leipzig (1989)
  • Rock Bass, AMA-Verlag (1991)
  • AMA Bassgitarren-Grifftabelle, AMA-Verlag (1995)
  • Mein 1. Bass, AMA-Verlag (1998)
  • I’m Walking - JAZZBASS, AMA-Verlag (2002)
  • Creating Modern Bassparts, AMA-Verlag (2007 / Mitautor: Tom Weise)

Literatur

  • Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89602-303-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christian Hentschel: Das jetzt wirklich allerletzte Ostrockbuch. Neues Leben, Berlin 2021, ISBN 978-3-355-01902-6, S. 293.
  2. Berlin. Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Amt für Weiterbildung und Kultur (Hrsg.): Vita Ronny Dehn. Eigenverlag, Berlin 2020, S. 1 (berlin.de [abgerufen am 24. September 2021]).
  3. Das rockt! Rauschhardt „werkeln“ am zweiten Album. waz-online.de vom 28. Oktober 2014, abgerufen am 29. Dezember 2015
  4. Super-Illu Nr. 42/2011 vom 13. Oktober 2011