Plöckendorf
Plöckendorf Gemeinde Rednitzhembach Koordinaten: 49° 18′ 17″ N, 11° 4′ 23″ O
| |
---|---|
Höhe: | 319 m ü. NHN |
Einwohner: | 1942 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91126 |
Vorwahl: | 09122 |
Plöckendorf (umgangssprachlich: Blegadoʳrf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Geografische Lage
Das Pfarrdorf Plöckendorf bildet mit Igelsdorf im Nordwesten, Untermainbach im Süden eine geschlossene Siedlung. Im Osten fließt die Rednitz vorbei, im Norden liegt das Waldgebiet Reutschacht. Die Staatsstraße 2409 führt zur Anschlussstelle 56 (Schwabach-Süd) der A 6 (2,3 km nordwestlich) bzw. an Rednitzhembach vorbei nach Pfaffenhofen (4,3 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rednitzhembach (0,9 km südöstlich) bzw. nach Igelsdorf (1 km westlich). Der Ort hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg–Roth, die von der S 2 bedient wird.[3]
Geschichte
1345 wurde der Ort als „Plykendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Die heutige Form ist erst seit 1867 in Gebrauch. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Blicko, der Personenname des Siedlungsgründers.[4][5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Plöckendorf 10 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (3 Ganzhöfe, 3 Köblergüter, 1 Gütlein, 1 Zapfenwirtschaft) und Nürnberger Eigenherren (von Welser: 1 Ganzhof, von Fürer: 1 Ganzhof).[6][7][8]
Von 1797 bis 1808 unterstand Plöckendorf dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Plöckendorf dem Steuerdistrikt Rednitzhembach (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Rednitzhembach zugeordnet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand ein Anwesen von 1822 bis 1836 dem Patrimonialgericht Haimendorf.[9]
1895 erhielt der Ort einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg-Treuchtlingen. Dadurch – aber vor allem infolge des Zuzugs von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg – wuchs die Bevölkerung stark an. 1960/61 wurde für die Katholischgläubigen die Heiligkreuzkirche errichtet.[10]
Baudenkmäler
- Bahnhofstraße 2: Ehemaliges Wohnstallhaus
- Zwischen den Brücken 1: Nebengebäude
Persönlichkeiten
- Peer Schmidt (* 1958 in Plöckendorf; † 2009), Historiker und Hochschullehrer
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Pleckendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 359 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 413 f., 480 f.
- Georg Paul Hönn: Bleckendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 319 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 441–442.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 55–56.
Weblinks
- Plöckendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Plöckendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. Februar 2021.
- Plöckendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. Februar 2021
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 55. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: blégɒdǫɘf.
- ↑ Plöckendorf im BayernAtlas
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 55.
- ↑ Nach W. Ulsamer: 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 441, Ersterwähnung 1340 als „Plikendorff“.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 413f.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Pleckendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 309 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 359.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 480f.
- ↑ W. Ulsamer: 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 441f.