Fexinidazol

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Strukturformel
Strukturformel von Fexinidazol
Allgemeines
Freiname Fexinidazol
Andere Namen

1-Methyl-2-{[4-(methylthio)phenoxy]methyl}-5-nitro-1H-imidazol

Summenformel C12H13N3O3S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 59729-37-2
EG-Nummer 682-380-3
ECHA-InfoCard 100.207.619
PubChem 68792
ChemSpider 62032
DrugBank DB12265
Arzneistoffangaben
ATC-Code

P01CA03

Wirkstoffklasse

Antiprotozoikum

Eigenschaften
Molare Masse 279,314 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332
P: 261​‐​264​‐​280​‐​301+312​‐​302+352​‐​304+340​‐​312​‐​321​‐​330​‐​362+364 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Fexinidazol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Nitroimidazole und wirkt gegen Protozoen. Fexidinazol dient zur antiparasitischen Behandlung der Afrikanischen Trypanosomiasis. Der Arzneistoff wirkt durch Bildung von reaktiven Aminen, welche toxische Wirkungen auf die Parasiten haben. Mögliche Nebenwirkungen beim Menschen sind Erbrechen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schwäche und Tremor. Fexinidazol wird über zehn Tage hinweg oral genommen und könnte einen Durchbruch in der wirksamen Therapie und Ausrottung der Afrikanischen Trypanosomiasis darstellen.[2] Das Medikament wurde von Sanofi und DNDi entwickelt. Außerdem wurde die Entwicklung des Medikaments von mehreren EU-Ländern sowie auch von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.[3]

Auf Antrag von Sanofi hat die Europäische Arzneimittelagentur die Wirksamkeit und Sicherheit von Fexinidazol zur Behandlung der Afrikanischen Trypanosomiasis bewertet. In ihrem Bericht vom Januar 2019 hat sie eine positive Beurteilung veröffentlicht.[4] Dies wird die nationalen Zulassungen in den betroffenen Ländern erleichtern.[3]

Fexinidazol wirkt sowohl im ersten Stadium als auch im zweiten Stadium der afrikanischen Trypanosomiasis. Bisher kamen die neurotoxisch wirkenden Medikamente Melarsoprol und Nifurtimox im zweiten Stadium der Krankheit zum Einsatz.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c Cayman Chemical: Fexinidazole (CAS 59729-37-2), abgerufen am 11. Dezember 2018.
  2. François Chappuis: Oral fexinidazole for human African trypanosomiasis. In: The Lancet. Band 391, Nr. 10116, Januar 2018, S. 100–102, doi:10.1016/s0140-6736(18)30019-9.
  3. a b Sanofi und DNDi beantragen bei der Europäischen Arzneimittelbehörde die Prüfung einer Therapie zur Behandlung der Schlafkrankheit. Sanofi, 31. Januar 2018, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  4. Fexinidazole Winthrop H-W-2320, Ausschuss für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelagentur. Abgerufen am 12. September 2019.
  5. Dörries, Rüdiger, Geginat, Gernot: Medizinische Mikrobiologie: 198 Tabellen; [nach neuer AO – mit den Fächern: Immunologie, Virologie, Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie, Klinische Infektiologie, Hygiene]. 3., komplett überarb. und erw. Auflage. Thieme, Stuttgart 2005, ISBN 3-13-125313-4.