Howoge

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HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH

Rechtsform GmbH
Gründung 28. Juni 1990
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Thomas Felgenhauer, Ulrich Schiller
Mitarbeiterzahl 800+
Umsatz 329,4 Mio. Euro
Branche Wohnungswirtschaft
Website www.howoge.de
Stand: 3. Juni 2019

Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist eine der sechs kommunalen Wohnungsunternehmen Berlins. Sie wurde in ihrer aktuellen Rechtsform als GmbH 1990 gegründet und gehört dem Land Berlin.

Unternehmen

Übersicht

Die Gesellschaft betreut einen Immobilienbestand von 70.308 Einheiten, davon 59.673 Wohnungen[1] überwiegend in den Berliner Bezirken Lichtenberg, Treptow-Köpenick, Weißensee und Pankow. Die Wohnungsbestände umfassen überwiegend Plattenbauten aus den 1970er und 1980er Jahren, aber auch Altbauten und Siedlungsbauten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Unternehmen war vor der Wende ein Teil der Kommunalen Wohnungsverwaltung (KWV) in Ost-Berlin.

Per 31. Dezember 2017 waren 676 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 22 Auszubildende und 4 Studenten. In der Organisationsform einer Holding strukturiert, übernimmt die Wohnungsbaugesellschaft das Kerngeschäft des Immobilienkonzerns, das sich mit der Vermietung, der Verwaltung und der Betreuung der eigenen Bestände bzw. des Kundenstammes befasst. Zu der Muttergesellschaft gehören drei Tochterunternehmen: Die HOWOGE Servicegesellschaft mbH, die HOWOGE Wärme GmbH, die gemeinsam mit der Gesobau gegründete Entwicklungsgesellschaft Elisabeth-Aue GmbH und die Kramer + Kramer Bau- und Projektmanagement GmbH.

Howoge Servicegesellschaft mbH

Die HOWOGE Servicegesellschaft erbringt wohnbegleitende Dienstleistungen für die HOWOGE und andere Immobilienunternehmen. Die Leistungen umfassen einen Concierge-, Hausmeister- sowie Kiezhelferdienste. Zum Ende des Geschäftsjahres 2017 waren bei der Howoge Servicegesellschaft mbH 165 Mitarbeiter beschäftigt.

Howoge Wärme GmbH

Seit 2005 gehört das Energiemanagement der HOWOGE-Bestände zu den Aufgaben der HOWOGE Wärme GmbH. Sie ist sowohl für Verbrauchskontrollen zuständig als auch für Gebäudeanalysen und die Planung von Energieeinsparmaßnahmen.

Kritik

Im Jahr 2010 untersuchte der Berliner Senat Verstöße der Howoge gegen das Wohnrecht-Gesetz. Insbesondere vergab das Unternehmen unrechtmäßig Aufträge an Privatfirmen und schrieb einige Großaufträge nicht europaweit aus. Als Konsequenz wurden die damaligen beiden Geschäftsführer entlassen.[2]

Geschichte

1990 als landeseigene Gesellschaft gegründet, übernahm die HOWOGE von der Kommunalen Wohnungsverwaltung der DDR einen Großteil der Plattenbauten in der Großwohnsiedlung Hohenschönhausen. Der nun gewählte Name entstand aus Hohenschönhauser Wohnungsbau-Gesellschaft. 1997 erwarb die HOWOGE die Wohnungsbaugesellschaft Lichtenberg mbH.

Kernaufgabe des ersten Jahrzehnts war die Instandsetzung und Modernisierung der Wohnungen und die Aufwertung des Wohnumfelds. Darüber hinaus wurden ca. 1.000 Wohneinheiten neu gebaut. Im Jahr 2013 ist nahezu der komplette Bestand saniert, darunter 1.400 Wohnungen in denkmalgeschützten Gebäuden und Anlagen, zum Beispiel das Rupprecht-Ensemble im Weitlingkiez, den Hendrichplatz in Alt-Lichtenberg, die Kernhofer Straße 5 und 13 in der Victoriastadt und die Schnitterhäuser in Berlin-Malchow. Mit dem Kauf von ca. 170 Wohnungen in Adlershof und Johannisthal (2006), 17 Wohnungen in Weißensee (2008) sowie ca. 3.200 Wohnungen in Buch (2009) erweiterte die HOWOGE ihren Bestand über den Bezirk Lichtenberg hinaus.

Seit den 2010er Jahren lässt die HOWOGE auch im größeren Rahmen Neubauten errichten. Eines dieser Projekte sind die Treskow-Höfe in Berlin-Karlshorst. Hier wurde ein Studentenheim aus den späten 1950er Jahren abgerissen, Archäologen durchforschten den Boden und fanden historische Reste einer frühen Besiedlung. Bis Juni 2015 wurden 414 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen fertiggestellt. Darüber hinaus sind in den Treskow-Höfen zwei Senioren-Wohngemeinschaften und eine Kindertagesstätte für rund 90 Kinder entstanden.[3] Das Projekt Treskow-Höfe wurde 2016 mit dem Deutschen Bauherrenpreis ausgezeichnet. Bis Mitte 2016 wurden insgesamt 840 Wohnungen in den Bezirken Lichtenberg und Pankow von der HOWOGE realisiert. 2021 übernahm das Unternehmen in Rahmen des Rückkaufs ehemals kommunaler Wohnungen von der Deutsche Wohnen und Vonovia über 8.000 Wohneinheiten.[4] Bis 2030 plant das Unternehmen seinen Bestand durch Zukauf und Neubau auf 80.000 Wohneinheiten zu erhöhen.[5]

Ökologisches und soziales Engagement

Seit Anfang der 1990er Jahre setzt die HOWOGE auf eine energetische Sanierung. So liegt die CO2-Emission pro Wohnung nach eigenen Angaben des Unternehmens mit 1,12 Tonnen pro Jahr und Mieteinheit deutlich unter dem Berliner Gesamtdurchschnitt (Stand 31. Dezember 2016). Mit 1,09 t/a je Mieteinheit lag der Wert im Jahr 2014 noch niedriger. Der Anstieg ist auf die Verschlechterung des CO2-Wertes der Vattenfall-Fernwärme zurückzuführen.[6] Zur Einhaltung der unternehmensspezifischen Obergrenze von 1,12 t/a je Wohneinheit bis 2020 hat sich das Unternehmen im Jahr 2011 in einem Klimaschutzabkommen mit dem Land Berlin verpflichtet. Am 22. November 2013 wurde die HOWOGE mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Produkte/Dienstleistungen“ ausgezeichnet.[7] Insgesamt investierte die HOWOGE rund 1,3 Milliarden Euro in die Bestandssanierung, sodass der Sanierungsgrad nach eigenen Angaben im Kernbestand bei 98 Prozent liegt.

Im sozialen Bereich fördert das Unternehmen Einrichtungen, Vereine und Initiativen, so das Theater an der Parkaue, den SV Lichtenberg 47 oder den Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. Für gesellschaftliches Engagement investierte die Howoge 2017 insgesamt 1,2 Millionen Euro.[6]

Die Howoge wurde von der TTR Group dreimal als mieterfreundlichstes Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet. Unter den Berliner Wohnungsunternehmen belegte die Howoge jeweils 2010, 2011, 2012 und 2013 den ersten Platz.[8]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017, Anlage Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2017. HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mit beschränkter Haftung, 18. Februar 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.
  2. Howoge machte sich ihre eigenen Gesetze. (tagesspiegel.de [abgerufen am 20. Februar 2017]).
  3. Informationen über die Treskow-Höfe, abgerufen am 24. Okt. 2014.
  4. Vonovia-Deal ist perfekt. Neues Deutschland, 19. September 2021, abgerufen am 25. Dezember 2021.
  5. Nachhaltigkeit. Abgerufen am 4. März 2020 (deutsch).
  6. a b Howoge mbH: Nachhaltigkeitsbericht 2017/2018. August 2018, abgerufen am 4. März 2020.
  7. Pressemitteilung HOWOGE 26. November 2013.
  8. Pressemitteilung Howoge vom 20. Dezember 2013.