Magnesiumthiosulfat

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Strukturformel
Mg2+.svgThiosulfate-brackets.png
Allgemeines
Name Magnesiumthiosulfat
Andere Namen

Magnesiumhyposulfit

Summenformel MgS2O3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff (Hexahydrat)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 160917
Eigenschaften
Molare Masse
  • 136,43 g·mol−1 (wasserfrei)
  • 244,53 g·mol−1 (Hexahydrat)
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,82 g·cm−3 (20 °C)[2]

Siedepunkt

Zersetzung ab 170 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Magnesiumthiosulfat ist das stabile Magnesiumsalz der in freiem Zustand instabilen Thioschwefelsäure.

Gewinnung und Darstellung

Magnesiumthiosulfat wird durch Einrühren von Schwefel in kochende Magnesiumsulfitlösung hergestellt:[4]

Sie kann auch durch Reaktion von Bariumthiosulfat mit Magnesiumsulfat gewonnen werden.[5]

Eigenschaften

Magnesiumthiosulfat-Hexahydrat bildet farblose Kristalle. Diese verlieren bei 170–420 °C ihr Kristallwasser.[1] Das Hexahydrat hat eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62.[5]

Magnesiumthiosulfat ist ein Reduktionsmittel.

Verwendung

Auguste Lumière entwickelte aus der ursprünglichen Fotochemikalie das intravenös zu spritzende Medikament Magnesiumthiosulfat (damaliger Handelsname: Emgé).[6]

Magnesiumthiosulfat wurde auch als Blutstabilisator verwendet.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c Y. Elerman, J. W. Bats, H. Fuess: Deformation density in complex anions. IV. Magnesium thiosulfate hexahydrate, MgS2O3.6H2O. In: Acta Crystallographica Section C Crystal Structure Communications. Band 39, Nr. 5, 15. Mai 1983, S. 515–518, doi:10.1107/s0108270183005338.
  2. a b David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-74.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Real-Encyclopädie der gesammten Pharmacie, 1886, S. 479 (urn:nbn:de:hbz:061:2-16018-p0489-2)
  5. a b A. Visweswaramurthy: Proton magnetic resonance study of the crystal structure of magnesium thiosulphate hexahydrate, MgS2O3.6H2O. In: Acta Crystallographica. Band 16, Nr. 10, 1963, ISSN 0365-110X, S. 933–935, doi:10.1107/S0365110X63002528 (iucr.org).
  6. Magnesium thiosulfuricum (Memento des Originals vom 23. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metafackler.de
  7. O. Schürch, H. Willenegger, H. Knoll: Blutkonservierung und Transfusion von konserviertem Blut. Springer-Verlag, 1942, ISBN 978-3-7091-9877-3, S. 109–111 (Google Books).