SMS Bremen
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Die SMS Bremen war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine und das Typschiff der sieben Schiffe umfassenden Bremen-Klasse. Der Stapellauf erfolgte am 9. Juli 1903 auf der Werft AG Weser in Bremen. Die Indienststellung fand am 19. Mai 1904 in Wilhelmshaven statt.
Geschichte
Auslandseinsatz
Nach Abschluss der Erprobungen am 15. Juli 1904 wurde die Bremen auf die „Ost- und Westamerikanische Station“ detachiert, um dort den Kleinen Kreuzer Gazelle abzulösen. Am 27. August 1904 verließ das Schiff Kiel und traf am 25. September 1904 in Rio de Janeiro ein. Anschließend folgten 9½ Jahre Einsatz als Stationskreuzer. Dabei besuchte die Bremen viele Häfen in Süd-, Mittel- und Nordamerika. Ab Oktober 1907 diente bis Ende 1909 Wilhelm Canaris auf dem Schiff. Die Bremen gehörte 1909 zur internationalen Blockadeflotte, welche die Küste Venezuelas blockierte.
Im November 1910 führten ein britisches und ein US-Kriegsschiff zusammen mit der Bremen unter deutschem Oberbefehl die Absetzung des Revolutionsgenerals Valladares im Pazifikhafen Amapala in Honduras durch.[1]
Im Dezember 1912 wurde sie nach Westafrika befohlen, um dort nach Ausbruch von Unruhen in Liberia die Kanonenboote Panther und Eber zu unterstützen. Im Januar 1913 kehrte sie auf die ostamerikanische Station zurück. Im Juni 1913 wurde die Bremen in die Heimat zurückbeordert, wobei das Schiff auf der Rückreise im August 1913 die deutschen Kolonien Kamerun und Togo besuchte. Als sie am 24. September 1913 in Funchal auf Madeira eingelaufen war, wurde der Befehl zur Heimkehr widerrufen.
Die als neuer Stationskreuzer vorgesehene Dresden war noch nicht einsatzklar. Die Bremen musste zur Ostküste von Mexiko laufen, wo sie wegen der Unruhen bis zum 21. Januar 1914 verblieb. Sie wurde von der Dresden abgelöst. Nun musste die Bremen sich nach Haiti begeben, weil auch dort Unruhen herrschten. Am 13. Februar 1914 konnte sie endlich die Heimreise nach Deutschland antreten, wo sie am 18. März 1914 eintraf.
Am 27. März 1914 stellte man die Bremen in Wilhelmshaven vorläufig außer Dienst. Anschließend erfolgte eine gründliche Werftüberholung und eine Teilmodernisierung. Vier 10,5-cm-Geschütze wurden gegen zwei 15-cm-Kanonen ausgetauscht. Ferner wurden die Schornsteine verändert, der Bug umgebaut und die E-Messanlage erneuert.
Erster Weltkrieg
Am 27. Mai 1915 wurde die Bremen wieder in Dienst gestellt und in die Ostsee beordert.
Anfang Juli 1915 verholte das Schiff von Kiel nach Libau. Zusammen mit dem IV. Geschwader erfolgte ein Vorstoß in die östliche Ostsee. Am 8. August 1915 rettete die Bremen die Besatzung des Torpedobootes T 52. Dieses war auf eine Mine gelaufen. Während des Unternehmens zur Eroberung des Rigaischen Meerbusens gab es einige Gefechtsberührungen mit russischen Kriegsschiffen.
Untergang
Am Abend des 17. Dezember 1915 verließ die Bremen zusammen mit den Torpedobooten V 191 und V 186 den Hafen von Windau. Auf der Sponbank lief V 191 um 17:10 Uhr auf eine Mine. Die Bremen begann sofort mit den Rettungsmaßnahmen. Ein Abschleppversuch misslang. Bei der Bergung der Schiffbrüchigen erhielt der Kreuzer selbst zwei Minentreffer. Um 18:04 Uhr versank der Kleine Kreuzer in der Ostsee. 250 Besatzungsmitglieder fanden den Tod. 53 Überlebende konnten von V 186 gerettet werden.
Kommandanten
Mai bis Juli 1904 | Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Paul Schlieper |
Juli 1904 bis Dezember 1906 | Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Richard Koch |
5. Dezember 1906 bis 15. November 1908 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Hermann Alberts |
Dezember 1908 bis Oktober 1909 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Albert Hopman |
Oktober 1909 bis Oktober 1911 | Fregattenkapitän/Kapitän zur See Ernst Goette |
4. Oktober 1911 bis 14. April 1912 | Korvettenkapitän Hans Seebohm |
April bis Mai 1912 | Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Heinrich Retzmann |
9. Mai 1912 bis 27. März 1914 | Fregattenkapitän Hans Seebohm |
Mai bis 17. Dezember 1915 | Korvettenkapitän Axel Walter |
Modell Kleiner Kreuzer Bremen im Focke-Museum Bremen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Wiechmann: Die preußisch-deutsche Marine in Lateinamerika 1866-1914, Verlag H. M. Hauschild, Bremen 2002, Seiten 190 und 206