Benutzer:San Andreas/Hans-Albers-Platz

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Klemmbausteine folgen trotz unterschiedlicher Größen einem festen Rastermaß


Klemmbausteine sind modulare Konstruktionselemente aus Kunststoff, die sich formschlüssig ineinanderstecken lassen. Die mehrheitlich quaderförmigen Bauteile sind an der Oberseite in einem genormten Rastermaß genoppt, an der Unterseite hohlkörperartig und an den Seiten glatt. Die strukturierte Oberseite wirkt mit der entsprechend negativ ausgestalteten Unterseite anderer Klemmbausteine zusammen, so dass sich komplexe Bauformen stecken lassen.

Eigenschaften

Nach der Systematik der Spielwissenschaft gehören Klemmbausteine zur Spielgattung der Konstruktionsspiele. Kennzeichnende Merkmale von Klemmbausteinen sind:

  • Modularität: Entsprechend dem Baukastenprinzip kann das Ganze in Teile aufgeteilt und entlang definierter Stellen wieder zusammengesetzt werden.
  • Variabilität: Bereits sieben gleichfarbige 4×2-Steine können auf über 85 Milliarden Möglichkeiten kombiniert werden.
  • Rekombinierbarkeit: Steine lassen sich immer wieder unterschiedlich zueinander anordnen.

Erstrebenswerte Eigenschaften sind:

  • Passgenauigkeit: Toleranzen von wenigen Mikrometern verhindern ein Klemmen, Stufen oder erkennbare Spaltmaße zwischen den Steinen.
  • Elastizität: Durch Verformung der Halteröhren im Inneren der Steine wird eine dauerhafte Klemm- bzw. Haftwirkung erreicht. Der Größenunterschied zwischen Noppen und Röhren muss elastisch ausgeglichen werden.
  • Form- und Thermostabilität: Trotz der mechanischen Beanspruchung der Steine soll keine plastische Verformung oder Bruch durch Deformation erfolgen, weder Funktion noch Optik gemindert werden.
  • Verschleißfestigkeit trotz Reversibilität: Klemmverbindungen sollen mechanisch rückstandsfrei zu trennen sein, bei möglichst wenig Abrieb.
  • Farbtreue und -stabilität: Steine gleicher Farbe sollen keine Farbabweichungen zueinander haben oder bekommen, Anspritzpunkte nicht Oberflächen optisch beeinträchtigen.
  • Klemmkraft: Bausteine oder -gruppe sollen sich nicht ungewohl lösen.
  • Ungefährlichkeit: Die Klemmbausteine sollen keine Gefährlichkeitsmerkmale wie scharfe Kanten oder Grate aufweisen, die zu Stich- oder Schnittverletzungen (Läsion) führen können.

Abgrenzung

Im Vergleich zu keramischen oder hölzernen Bausätzen lassen sich Konstruktionen schaffen, die sich auch entgegen der Schwerkraft beschleunigen lassen. Gegenüber Metallbaukästen weisen Klemmbausteine nur eine schwache Bindigkeit auf, da sie ohne Verbinder auskommen. Dafür sind Metallbaukästen schwer raumbildend.

Anforderungen

Der Umgang mit Klemmbausteinen erfordert und schult die Visuomotorik, die Koordination von visueller und haptischer Wahrnehmung und des Bewegungsapparat (Auge-Hand-Koordination, Kraftdosierung/-aufbau), die Feinmotorik,[1] die Farbwahrnehmung, das räumliche Vorstellungsvermögen sowie die Orientierung darin und die gedanklichen Vorwegnahme von Handlungsschritten. Es fördert die Kreativität, Fantasie sowie den Spieltrieb und dient der Selbstwirksamkeitserfahrung.[1]

  • Basil Harley: Constructional Toys. Shire Publications Ltd,, Buckinghamshire 1990, ISBN 978-0-7478-0081-1, S. 32 (englisch).

Hersteller

Das Konstruktionsspielzeug wird meist in Baukästen mit Bauanleitung vertrieben, seltener als sortenreines Schüttgut. Ergänzend zum Hauptmodell wird gelegentlich auch eine Bauanleitung für ein B-Modell geboten. Standardisierte Klemmbausteine werden in unterschiedlichen Varianten, Größen und Systemen weltweit von verschiedenen Hersteller produziert,[2] wobei die Mehrheit der Hersteller sich an den Konstruktionsmaßen des Marktführers Lego orientiert, einem Rastermaß von 8×8 mm, um ihre Stecksysteme kompatibel zu halten. Jeder Hersteller produziert Spezialbausteine, auf die wiederum Klemmbausteine der eingangs beschriebenen Art aufsetzbar oder aufklemmbar sind.

Land Produktname Zeitraum Hersteller
Bataop
Bybo
Dan Discount
Dubie
DXX
FabBrix Holzsteine[3]
Fady
Gettmax
Hyzm
Keayo
Lommer
Leic
OATop
Pexl
Serbvn
Seasy
SuSenGo
Wisehawk
YDDY
  • siehe auch MoFun, DIY, Xiaom, HZYM

Rastermaß, Kompatibilität

Das Rastermaß beschreibt den Abstand zwischen den Noppenmittelpunkten.

Format Rastermaß Beschreibung Hersteller (Auswahl)
Mini/Nano 4 mm Halb so groß wie das Standard-Format. Nanoblock
Standard 8 mm Ein Standard-Noppenstein (mit 2×4 Noppen) entspricht im Maßstab 1:7 dem englischen Format (9×4½×3 Zoll) für einen Mauerziegel. CaDA, Cobi, Lego
Groß/Baby 16 mm Doppelt so groß wie das Standard-Format. Dublo, Q-Bricks, Strictly Briks
Maß Mini Standard Groß
Marke „Diamond“ „Lego“ „Duplo“ „Quatro“ „Primo“
Breite (Raster) 4 mm 8 mm 16 mm 32 mm 48 mm
Breite (Baustein) 3,8 mm 7,8 mm 15,6 mm 31,2 mm 46,8 mm
Höhe (Bausteinhöhe) 5 mm 9,6 mm 19,1 mm ? 38,3 mm (davon 5 mm Röhrchenüberstand unten)
Plattenhöhe (relativ) ? 1/3 1/2 1/3
Das Rastermaß spiegelt die Vergrößerung eines Bauwerks durch Anfügen eines Steins wider;
an einem Stein ist es der von Noppenmitte zu Noppenmitte messbare Abstand.

Verbaute Steinen trennt seitlich einige Zehntel-Millimeter Fugenabstand, daher sind die Steine etwas schmaler als die Rasterung, bei Lego etwa 7,8 mm und bei Duplo 15,6 mm. Das ermöglicht das leichte Einfügen eines Steins in eine Lücke, sogar wenn der Stein etwas verzogen, verbogen oder aufgeraut ist. Das Bauwerk toleriert so auch eine gewisse Verbiegung der Grundplatte und wird etwas flexibel. Das grobe Niederbrechen einer Mauer wird möglich, und die Steine werden vor Überlastung geschützt.

Maße von Legosteinen
Vergleich von Lego- und Duplo-Steinen
  • Bluebrixx unterscheidet in Baby, Standard, Mini, Diamond, JEKCA Sculptor.

Weblinks

Literatur

Video

Weblinks

Commons: Toy blocks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fanbase

  • Automatic Binding Brick. In: lego.fandom.com
  • Automatic Binding Bricks. In: Lego.: Der Brite Hilary Fisher Page erfand die Ziegel, die Ole Kirk von der ersten Demonstration 1946 mit nach Hause brachte, aber sie waren kein Erfolg für seine Firma Kiddicraft. Ende der 1950er Jahre wendet sich die LEGO Group an Kiddicraft, um zu fragen, ob sie Einwände gegen den Lego-Stein hat, was sie nicht hatte. Im Gegenteil, sie wünschen der Firma viel Glück mit den Ziegeln, mit denen Kiddicraft nicht viel Erfolg hatte. 1981 kauft die LEGO Gruppe die Rechte an Kiddicraft-Steinen von Hilary Fisher Page Erben.

Einzelnachweise

  1. a b Philipp Heinitz: Diese Konkurrenz-Produkte sind mit Lego-Steinen kompatibel. In: Die Welt. 8. Januar 2021, abgerufen am 14. Januar 2021.
  2. Julia Bonstein: Noppe um Noppe. In: Der Spiegel, Ausgabe 51/2005. 19. Dezember 2005, abgerufen am 2. März 2019.
  3. Thomas Pranke: Bös' teuer sind sie! Wir erforschen Holzbausteine, die kompatibel zu LEGO® sind. In: Held der Stein. 25. April 2020.

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