Ottendorf (Ludwigsstadt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Februar 2022 um 19:51 Uhr durch imported>Androl(109459).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Ottendorf
Koordinaten: 50° 29′ 2″ N, 11° 24′ 6″ O
Höhe: 456 m ü. NHN
Fläche: 4,22 km²[1]
Einwohner: 254 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1938
Postleitzahl: 96337
Vorwahl: 09263

Ottendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Ludwigsstadt im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt im Naturpark Frankenwald in einer Talsenke der Loquitz. Es bildet mit dem westlich gelegenen Ludwigsstadt eine geschlossene Siedlung. Im Norden erhebt sich der Sommerberg (650 m ü. NHN) und im Süden der Winterberg (627 m ü. NHN). Über die Lehestener Straße gelangt man 0,7 km weiter westlich zur Kronacher Straße (= Bundesstraße 85).[3]

Geschichte

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ottendorf 24 Anwesen (6 Frongüter, 10 halbe Frongüter, 2 Hintersättel, 1 Gütlein, 1 Tropfhaus, 3 Häuslein, 1 Mahlmühle, mit Mühlgut). Das Hochgericht übte das bayreuthische Amt Lauenstein aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Lauenstein inne. Neben den Anwesen gab es noch 1 Gemeindehirtenhaus und -bräuhaus.[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand Ottendorf dem Justiz- und Kammeramt Lauenstein. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Ludwigsstadt zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Ottendorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Lauenstein zugeordnet (1837 in Landgericht Ludwigsstadt umbenannt) und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Lauenstein. 1815 wurde Ottendorf dem Rentamt Rothenkirchen (1919 in Finanzamt Rothenkirchen umbenannt) überwiesen. Von 1862 bis 1880 und von 1888 bis 1931 gehörte Ottendorf zum Bezirksamt Teuschnitz, von 1880 bis 1888 und ab 1931 vom Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Ludwigsstadt (1879 in das Amtsgericht Ludwigsstadt umgewandelt, das 1956 zu einer Zweigstelle des Amtsgerichts Kronach wurde). Die Finanzverwaltung wurde 1929 vom Finanzamt Kronach übernommen.[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,222 km².[6]

Am 1. April 1938 wurde Ottendorf nach Ludwigsstadt eingemeindet.[7]

Baudenkmal

Einwohnerentwicklung

Jahr 1802 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1950 1961 1970 1987
Einwohner 137 171 182 182 184 198 193 193 218 250 270 250 256 245 257 262 232 231 251 349 272 253 254
Häuser[8] 25 26 40 45 42 47 55 56 75
Quelle [9] [5] [10] [10] [10] [11] [10] [12] [10] [13] [14] [10] [10] [15] [10] [10] [10] [6] [13] [13] [16] [1] [17] [2]

Religion

Die Protestanten sind nach St. Michael (Ludwigsstadt) gepfarrt.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 691 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  3. Ottendorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 497. Durch die Einberechnung der herrschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Gebäude werden abweichend 35 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
  5. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 595.
  6. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1162 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 501 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 305.
  10. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 158, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 952, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1126, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1012 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1125 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 939 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).