Frickendorf (Ebern)

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Frickendorf
Stadt Ebern
Koordinaten: 50° 7′ 22″ N, 10° 44′ 29″ O
Höhe: 267 m ü. NHN
Einwohner: 122 (2017)[1]
Postleitzahl: 96106
Vorwahl: 09535
Frickendorf

Frickendorf ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Stadt Ebern im Landkreis Haßberge.

Geografie

Das Dorf liegt im östlichen Teil des Landkreises im Baunachgrund. Eine Barockbrücke aus dem 18. Jahrhundert überspannt in Frickendorf die Baunach und verbindet den Ort mit Fischbach.

Geschichte

Der Ortsname geht wohl auf den Personennamen „Friko“ oder „Fricko“ zurück.[2] Der Ort wurde erstmals im Jahre 1231 urkundlich erwähnt, als Hermann I. von Lobdeburg, Bischof von Würzburg, Güter in „Vrichendorf“ als Lehen an Hermann von Raueneck zurückgab. Die nächste Nennung folgte 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und unter anderem „frickendorf“ bei der Mutterkirche verblieb.[2]

Die Mühle in „Frikendorf“ wurde erstmals 1303/1313 erwähnt. Damals erhielten in dem Ort die Herren von Lichtenstein einen halben Zehnt und drei Hufen als Lehen sowie Johannes Flieger zwei Güter als Lehen. 1433 wurden die Herren von Rotenhan erstmals als Dorfherren erwähnt.[2] Die meisten Untertanen des ganerbliches Dorfes gehörten zum Hochstift Würzburg. 1830 hatte Frickendorf 111 Einwohner, von denen 101 katholisch waren.[3]

Um 1845 gab es zwei Wirtschaften in dem Dorf. 1862 wurde die Landgemeinde Brünn mit dem Ort Frickendorf in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Das Dorf zählte 97 Einwohner im Jahr 1871. Es gehörte zur katholischen Pfarrgemeinde im 3,5 Kilometer entfernten Pfarrweisach und zur evangelischen Pfarrgemeinde im 4,5 Kilometer entfernten Eyrichshof. Eine katholische Bekenntnisschule befand sich im 2,0 Kilometer entfernten Kraisdorf, die evangelische im 2,0 Kilometer entfernten Brünn.[4] 1900 hatte die 600,27 Hektar große Landgemeinde Brünn mit ihren beiden Orten 261 Einwohner von denen 101 katholisch waren. In Frickendorf lebten 103 Personen im 20 Wohngebäuden.[5] Im Jahr 1925 waren es 119 Personen in 19 Wohngebäuden.[6]

1950 hatte das Dorf 159 Einwohner und 21 Wohngebäude. Es gehörte weiterhin zur katholischen Pfarrgemeinde in Pfarrweisach und evangelischen Pfarrgemeinde in Eyrichshof.[7] Im Jahr 1961 zählte Frickendorf 126 Einwohner und 22 Wohngebäude.[8] 1970 waren es 123[9] und 1987 120 Einwohner sowie 30 Wohngebäude mit 33 Wohnungen.[10]

Am 1. Juli 1972 wurden Brünn und Frickendorf nach Ebern eingegliedert. Zeitgleich kamen die Orte im Rahmen der Gebietsreform vom aufgelösten Landkreis Ebern zum neuen Haßberg-Kreis.

Sehenswürdigkeiten

Baunachbrücke

Um 1750 wurde die Barockbrücke über die Baunach errichtet. Das Bauwerk besteht aus Rhätsandstein und hat drei Bögen. Vier Heiligenfiguren stehen auf den Pfeilern. Die Bogenbrücke wurde 1966 und 2017 instand gesetzt.

Katholische Kapelle St. Wendelin

Die katholische Kapelle St. Wendelin wurde 1928/1929 errichtet. Es ist ein Saalbau aus Sandstein mit einem Dreiachtelschluss Chor und einem pfeilergestützten Vorbau. Den oberen Abschluss bildet ein Walmdach mit einem Dachreiter und Zwiebelhaube. Die 1990 aufgestellte Orgel hat ein Manual und sechs Register.

Weblinks

Commons: Frickendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 20. (Memento des Originals vom 19. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/holch-medien.com
  2. a b c Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 13.
  3. Brünner Chronik bis 1900
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1291, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1338 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1173 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 186 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 361 (Digitalisat).