Specke (Ebern)
Specke Stadt Ebern Koordinaten: 50° 6′ 41″ N, 10° 46′ 51″ O
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Höhe: | 265 m ü. NHN |
Einwohner: | 27 (1987)[1] |
Postleitzahl: | 96106 |
Vorwahl: | 09531 |
Wohnhaus in Specke
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Specke ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Stadt Ebern im Landkreis Haßberge.
Geografie
Der Weiler liegt im östlichen Teil des Landkreises etwa drei Kilometer nördlich der ehemaligen Kreisstadt Ebern an der Baunach. An dem Ort führt westlich die Bundesstraße 279 von Breitengüßbach nach Bad Neustadt an der Saale vorbei. Östlich befindet sich die Trasse der zu einem Radweg zurückgebauten Bahnstrecke Breitengüßbach–Maroldsweisach.
Geschichte
Der Ortsname bedeutet „Siedlung an einem Knüppeldamm“.[2] Die Erstnennung war im Jahr 1579 im Verlauf eines Streits zwischen dem Amtmann von Raueneck und den Rotenhan um die Gerichtsbarkeit „der Specke“.[2] 1620/1621 verbot der Würzburger Bischof den Wein- und Bierausschank „auf der Specke“. 1799 wurde „Specken“ als einzeln liegender Gasthof an der Baunachstraße und 1840 als ein Hof mit sieben Häusern und 32 Einwohnern beschrieben.[2]
Im Jahr 1812 verliebte sich der junge Friedrich Rückert in die Tochter Maria Elisabeth des Gastwirts Geuß vom Gasthof „Zur Specke“.[3] Ihr widmete er den Gedichtkranz „Amaryllis, ein Sommer auf dem Lande“.
1862 wurde die Landgemeinde Eyrichshof, bestehend aus sieben Orten, dem Pfarrdorf Eyrichshof, den drei Weilern Kurzewind, Siegelfeld und Rotenhan sowie den drei Einöden, Papiermühle, Sachsenhof und Specke in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Specke zählte im Jahr 1871 29 Einwohner.[4] Im Jahr 1900 hatte die 573,75 Hektar große Gemeinde 239 Einwohner, von denen 230 Protestanten und 8 Katholiken waren. In dem protestantischen Specke lebten 33 Personen in 6 Wohngebäuden. Die zuständige evangelische Pfarrei und Bekenntnisschule befand sich im 0,5 Kilometer entfernten Nachbarort Eyrichshof.[5] 1925 lebten in dem Weiler 50 Personen in 6 Wohngebäuden.[6]
1950 hatte Specke 55 Einwohner und 7 Wohngebäude.[7] 1970 waren es in dem Weiler 35[8] und 1987 27 Einwohner sowie 8 Wohngebäude mit 11 Wohnungen.[1]
Am 1. Juli 1971 wurde Eyrichshof mit Specke nach Ebern eingegliedert. Am 1. Juli 1972 folgte im Rahmen der Gebietsreform die Auflösung des Landkreises Ebern und Specke kam zum Haßberg-Kreis. Die evangelischen Einwohner gehören zum Sprengel der Kirchengemeinde Eyrichshof mit Pfarrsitz in Fischbach, die katholischen zum Sprengel der Pfarrei St. Laurentius in Ebern.
Sehenswürdigkeiten
Das Gebäude des Gasthofes entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Es ist ein zweigeschossiger Satteldachbau mit einem traufseitigen Flügel. Das klassizistische Wirtshausschild aus Schmiedeeisen stammt von 1793.
In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt drei Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 361. (Digitalisat).
- ↑ a b c Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 51.
- ↑ Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 17.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1291., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1304. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1339. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1174. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 186. (Digitalisat).