Sattenhausen

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Sattenhausen
Einheitsgemeinde Gleichen
Koordinaten: 51° 30′ 23″ N, 10° 5′ 56″ O
Einwohner: 452 (1. Jan. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 37130
Vorwahl: 05508
Der Ortsteil Sattenhausen liegt im nordöstlichen Bereich der Gemeinde Gleichen

Sattenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Gleichen im Landkreis Göttingen mit 452 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020).[1]

Geschichte

Sattenhausen wurde erstmals 1183 erwähnt. Die Straßennamen Haintor und Vor dem Tore weisen jedoch auf eine ältere, vermutlich hochmittelalterliche Dorfbefestigung hin. Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde Sattenhausen am 1. Januar 1973 ein Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Gleichen.[2]

Politik

Die evangelisch-reformierte Kirche in Sattenhausen. Die heutige Krone der Wehrmauer ist noch unten auf dem Bild erkennbar.

Ortsrat

Der Ortsrat setzt sich aus fünf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.[3]

  • Freie Wählergemeinschaft Sattenhausen: 5 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021)

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister von Sattenhausen ist Peter Schulze.[4]

Wappen

Wappen von Sattenhausen
Blasonierung: „Gespalten; vorn von Rot und Gold (Gelb) geteilt, hinten in Blau einen von Silber (Weiß) und Rot siebenmal geteilten, golden (gelb) bewehrten und rotbezungten Löwen.“
Wappenbegründung: Das von Otto Rössler von Wildenhain entworfene Wappen wurde vom niedersächsischen Ministerium des Inneren am 13. Januar 1950 genehmigt. Sattenhausen wurde 1451 von den Landgrafen von Hessen erworben. Die linke Hälfte des Wappens zeigt darum den hessischen Löwen. Die Farben Rot und Gold stehen für die frühere Zugehörigkeit zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.[5]

Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelisch-reformierte Kirche in Sattenhausen ist eine Rundturmkirche. Der Rundturm stammt aus dem Mittelalter, das Schiff wurde im 17. Jahrhundert angebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die Turmhaube und Turmbehängung. Ein Teil der Wehrmauer ist erhalten. Der Turm besitzt einen Durchmesser von 5,25 m, neben ihm sind Teile eines Innenrings und die äußere Ringmauer, welche die Kirche und den Kirchhof umschloss, vollständig erhalten. Der vor der äußeren Ringmauer gelegene Graben, auf welchen heute mit dem Straßennamen Kirchgraben hingewiesen wird, ist verfüllt worden und könnte einst Wasser geführt haben. Ein verwitterter Inschriftenstein in der Außenmauer datiert die Anlage auf das Jahr 1432, was bedeuten würde, dass Hans von Uslar-Gleichen, als Reaktion auf die Fehden des Spätmittelalters die Erbauung von Kirche und Turm veranlasste.[6] 1461 wurde die Kirche weiter ausgebaut. Sie erhielt ein massiv umfasstes, rechteckiges Schiff mit Rundbogenfenstern in abgefaster Quadereinfassung. Im östlichen Teil des Schiffs findet sich die Inschrift ANNO 1695 BERTOLDO NÖTVNGIO PASTORE CHRISTO: CVRT ET GEORG LENGEN AER.ECC.CVRAT.TEMPLV HOC A PED.30 AD 60 AMPLIATV.[7]
  • Westlich des Sportplatzes liegen im Wald zwei ehemalige Rotsandsteinbrüche. Aus diesen Brüchen wurden in den 1930er Jahren große Mengen Werksteine für die Verkleidung der Pfeiler der Werratalbrücke im Lauf der Autobahn A 7 geliefert. Diese heute noch gut erkennbaren Steinbrüche lag ca. 35 Straßenkilometer von der Baustelle entfernt. Über die Betriebszeit der Sandsteinbrüche ist nur bekannt, dass von dort bis Ende 1960er Jahre Sand geholt wurde.

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sattenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Einwohner der Gemeinde Gleichen (Stand 1. Januar 2020), abgerufen am 5. Dezember 2020
  2. Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Kreis Göttingen 20. November 1972 (PDF; 16 kB)
  3. Ortsratswahl 12.09.2021 - Gemeinde Gleichen - Sattenhausen. In: kdo.de. 12. September 2021, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. Gemeinde Gleichen - Sattenhausen. In: gleichen.de, abgerufen am 20. Dezember 2021
  5. Rundreise durch die Gemeinde Gleichen
  6. Adrianne Hahner: Wehrkirche Sattenhausen. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland - Stadt und Landkreis Kassel. Band 7, 1986, S. 99.
  7. Hector Wilhelm Heinrich Mithoff: Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen. Zweiter Band: Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen : nebst dem hannoverschen Theile des Harzes und der Grafschaft Hohnstein. Helwing, Hannover 1873, S. 186.