Gleismuthhausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. März 2022 um 19:19 Uhr durch imported>Störfix(27640).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Gleismuthhausen
Stadt Seßlach
Koordinaten: 50° 14′ 22″ N, 10° 44′ 26″ O
Höhe: 293 m ü. NN
Einwohner: 99 (2. Jul. 2015)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 96145
Vorwahl: 09567
Gleismuthhausen

Gleismuthhausen ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Seßlach im Landkreis Coburg.

Geographie

Gleismuthhausen liegt etwa 18 Kilometer westlich von Coburg an einem Nordhang des Hellingergrundes. Die Gemarkungsgrenze entspricht im Norden und Westen der bayerischen Landesgrenze zu Thüringen. Die Kreisstraße CO 20 verbindet den Ort mit dem drei Kilometer entfernten Autenhausen, eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Dürrenried.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 874, als Cunihilt dem Kloster Fulda ihren Besitz schenkte, zu dem unter anderem „Glismuoteshusun“ gehörte.[2] Die Geschichte von Gleismuthhausen ist eng mit der von Autenhausen verbunden. Beide Orte gehörten ab dem 13. Jahrhundert größtenteils zum Besitz der Zisterzienser von Kloster Langheim, vertreten durch das Tambacher Klosteramt.

1801 hatte Gleismuthhausen 25 häusliche Lehen, von denen acht mit Haus und Stadel bebaute Güter dem Klosteramt, 14 dem würzburgischen Amte Seßlach, zwei dem Herrn von Lichtenstein und eins dem Herrn von Altenstein gehörten. Die Dorfs- und Gemeindeherrschaft übten das Amt Seßlach und das Tambacher Klosteramt abwechselnd aus.[3]

1862 erfolgte die Eingliederung von Gleismuthhausen in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein. 1875 hatte das Dorf 135 Einwohner, 78 Gebäude, 34 Wohnhäuser und eine Schule. 108 Personen gehörten zum Kirchsprengel der römisch-katholischen Pfarrkirche in Autenhausen, die Kinder besuchten die Dorfschule. 27 Bürger gehörten zum Kirchsprengel der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche in Gemünda, ihre Kinder gingen im benachbarten Poppenhausen zur Schule.[4] 1925 hatte das Dorf 140 Einwohner, 32 Wohnhäuser und eine Schule. 63 Personen gehörten zum Kirchsprengel der römisch-katholischen Pfarrkirche in Autenhausen und 77 zu dem der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche in Gemünda.[5] Im Jahr 1987 hatte das Dorf 119 Einwohner und 34 Wohnhäuser mit 38 Wohnungen.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte bis 1989 die Lage an der innerdeutschen Grenze den Ort.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem liegt Gleismuthhausen im Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Gleismuthhausen am 1. Januar 1977 seine Selbstständigkeit als Gemeinde und wurde ein Gemeindeteil der Stadt Seßlach.

Gleismuthhausener Mühle

Die Mühle liegt etwa einen halben Kilometer westlich von Gleismuthhausen. Sie wurde erstmals 1570 urkundlich erwähnt und war bis etwa 1960 unter anderem als Mahl- und Schneidmühle in Betrieb. Der Mühlbach ist inzwischen verschwunden.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1875 00000135[4]
1900 00000121[7]
1925 00000140[5]
1950 00000183[8]
1970 00000155[9]
1987 00000119[6]
2015 00000099

Sehenswürdigkeiten

Katholische Filialkirche St. Antonius Abbas

Die katholische Filialkirche St. Antonius Abbas stammt aus dem Jahr 1603. Die im Kern spätmittelalterliche Chorturmkirche wurde 1766 umgebaut und 1806 restauriert. Der Hochaltar hat vier gewundene Säulen und zeigt Darstellungen der Heiligen Antonius, Paulus und Martin sowie eines Bischofs. Der linke Seitenaltar ist ein Kreuzaltar und der rechte ein Marienaltar.[10]

Weblinks

Commons: Gleismuthhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.sesslach.de (Memento des Originals vom 24. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sesslach.de
  2. Friedrich Hausmann: Tambach und die Grafen zu Ortenburg. In Weitramsdorf Vergangenheit und Gegenwart 1177–1977. S. 276.
  3. a b Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2, S. 126.
  4. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1122, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1158 (Digitalisat).
  6. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 299 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1121 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 999 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 152 (Digitalisat).
  10. Lothar Hofmann: Denkmale Region Coburg - Neustadt - Sonneberg: Orte der Einkehr und des Gebets. Historische Sakralbauten. Ein Führer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg. Verlag Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn 2007, ISBN 3-930531-04-6, S. 87.