Reckenstetten (Allersberg)
Reckenstetten Markt Allersberg Koordinaten: 49° 14′ 22″ N, 11° 17′ 43″ O
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Höhe: | 415 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 90584 |
Vorwahl: | 09176 |
Katholische Ortskapelle
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Reckenstetten ist ein Gemeindeteil des Marktes Allersberg im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Das Dorf liegt unmittelbar an der Gemeindegrenze von Allersberg und der Rother Landkreisgrenze rechts der Schwarzach. Ein kleinerer Teil von Reckenstetten liegt links der Schwarzach und ist in die Stadt Freystadt eingemeindet.[1]
Ortsnamensdeutung
Der Ortsname enthält den Personennamen Recko.[2]
Geschichte
1283 und 1286 ist „Rukersteten“ im Zusammenhang einer Güterübereignung durch Ulrich von Obersulzbürg an das Deutschordenshaus in Nürnberg die Rede. Ob es einen Ortsadel und damit eine Burg gegeben hat, ist fraglich.[3][4][5] 1360 gab der Eichstätter Bischof den Zehent von „Ruchkersteten“ Albert von Wolfstein zu Sulzbürg zu Lehen.[6] Der zuvor bayerische Ort wurde 1505 pfalzneuburgisch und war 1542–1578 an Nürnberg verpfändet. Die Reichsstadt führte 1542 die Reformation ein. Die Gegenreformation wurde 1627 unter Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm durchgeführt. All dies betraf auch Reckenstetten. 1849 wurde die Kapelle St. Wendelin erbaut.[7]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Reckenstetten aus neun Untertanen-Anwesen, die zwei verschiedenen Ämtern unterstanden. Dem Landrichteramt Allersberg gehörten acht Höfe und dem Klosterrichteramt Seligenporten ein Hof. Die Hochgerichtsbarkeit lag beim Landgericht Allersberg bzw. Pflegamt Hilpoltstein. Die Gemeinde verfügte über ein Hirtenhaus.[8][9]
Im neuen Königreich Bayern (1806) gehörte Reckenstetten zunächst zur Gemeinde Eppersdorf, dann bis zur Gebietsreform in Bayern zur Gemeinde Ebenried im Landkreis Hilpoltstein. Mit der Auflösung des Landkreises Hilpoltstein und der Gemeinde Ebenried wurde Reckenstetten am 1. Januar 1972 nach Allersberg eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
- 1820: 45 (neun Anwesen)[10]
- 1838: 54 (acht Anwesen)[11]
- 1950: 47 (zehn Wohngebäude)[10]
- 1973: 39[10]
- 1987: 40 (zwölf Wohngebäude, 13 Wohnungen)[12]
Wirtschaft
Es gibt eine Auto-Werkstatt, eine Landmetzgerei sowie einen Pferdehof.
Vereine
Pony- und Pferde SV Reckenstetten e. V.
Baudenkmäler
Neben der Ortskapelle gilt ein Grenzstein in Richtung Seligenporten als Baudenkmal.
Verkehrsanbindung
Reckenstetten liegt an der Staatsstraße 2237, die von Allersberg herkommend über Reckenstetten und Rohr nach Freystadt führt. Gemeindeverbindungsstraßen gibt es von Reckenstetten aus nach Ebenried und Schwarzach.
Literatur
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, II. Band: Eichstätt 1938
- Bernhard Heinloth: Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 16: Neumarkt, München: Kommission für Bayrische Landesgeschichte, 1967
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
- Reckenstetten auf der Website allersberg.de
- Reckenstetten in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Reckenstetten im BayernAtlas
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 15 (Digitalisat).
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 22 (Digitalisat).
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 276 (Digitalisat).
- ↑ Heinloth, S. 80
- ↑ Franz Heidingfelder (Bearb.): Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt. Palm & Enke, Erlangen 1938, Nr. 749
- ↑ Buchner I, S. 20, 223
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 230 (Digitalisat).
- ↑ Heinloth, S. 276
- ↑ a b c Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 251 (Digitalisat).
- ↑ Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Ph. Brönner, Eichstätt 1836, S. 32
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 347 (Digitalisat).