Bubble Tea

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Matcha Bubble Tea (抹茶珍珠奶茶)

Bubble Tea, international auch bekannt unter dem Namen Pearl Milk Tea oder Boba Boba, ist ein taiwanisches Getränk auf der Basis von gesüßtem grünem oder schwarzem Tee, das häufig mit Milch und Fruchtsirup versetzt wird. Die Besonderheit dieses Getränks, das mit Trinkhalm getrunken wird, besteht in zugesetzten farbigen Kügelchen aus Tapioka oder einer anderen Speisestärke, bzw. den Popping Bobas, Kügelchen aus Alginat mit einer flüssigen Füllung, die beim Zerbeißen platzen.

Geschichte und Verbreitung

Bubble Tea wurde Mitte der 1980er Jahre in Taiwan erfunden, wobei mindestens zwei Teehäuser die Urheberschaft für sich beanspruchen. Das ursprüngliche Schaumgetränk enthielt zunächst keine Tapiokaperlen, sondern nur Fruchtsirup oder -püree und wurde von Straßenverkäufern vor allem an Schulkinder verkauft. Einige Zeit später kamen die Tapiokakugeln hinzu. Populär geworden sein soll es erst nach einem Bericht des japanischen Fernsehens über das Getränk.

In den 1990er Jahren wurde Bubble Tea zu einem Trendgetränk in Asien und in Kalifornien, von wo aus sich der Trend in den ganzen Vereinigten Staaten verbreitete. In der Republik China (Taiwan) und auch in der Volksrepublik China sowie Südostasien, den Vereinigten Staaten und Australien gibt es Teehaus-Ketten, die sich auf Bubble Tea in den unterschiedlichsten Varianten spezialisiert haben.

2009 wurde Bubble Tea erstmals in Deutschland angeboten. 2010 folgten Läden in Österreich und 2012 in der Schweiz. In den Innenstädten in Deutschland und Österreich stieg bis 2012 die Anzahl der Bubble-Tea-Cafés zunehmend an.[1] Konzept und Einrichtung sind ähnlich, letztere ist oft in Orange und Grün gestaltet. Sie werden teilweise als Franchising betrieben.[2] 2012 verkaufte auch McDonald’s Bubble Tea in seinen Filialen in Deutschland und Österreich.

2013 war die Anzahl an Verkaufsstellen in Deutschland rückläufig[3], da Wissenschaftler der RWTH Aachen eine Warnung zu erhöhtem Krebsrisiko bei Bubblekonsum veröffentlichten. Das wurde ein Jahr später von Sachverständigen des Verbraucherschutzministerium Nordrhein-Westfalen und des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe widerlegt.[4] Ab 2019 stieg die Anzahl an Verkaufsstellen in Deutschland wieder.[5]

Etymologie

Der Begriff Bubble Tea (wörtlich (Luft-)Blasentee, sachlich korrekt Bläschentee oder Perlentee) ist die englische Übersetzung eines chinesischen Wortes, das allgemein für eine bestimmte Art der Zubereitung von Teegetränken verwendet wird, bei der verschiedene Bestandteile wie Tee, Zucker, Milch und Eis gemischt werden in der Art eines Shakes, sodass sich auf der Oberfläche des Getränks Schaum bildet. Es gibt schwarzen oder grünen Schaumtee. Das Getränk, das außerhalb Taiwans und Chinas jetzt als Bubble Tea bezeichnet wird, heißt auf Chinesisch eigentlich „Perlen-Milchtee“ (chinesisch 

珍珠奶茶

, Pinyin

zhēnzhū nǎichá

) aufgrund der zugefügten Kügelchen. Bubble Tea hat also ursprünglich nichts mit diesen Kugeln zu tun und auch nicht mit deren kaugummiähnlicher Konsistenz, wie mitunter vermutet wird. Im asiatischen Raum heißen die Perlen auch Boba (pearls).

Geschmacksrichtungen

Mittlerweile gibt es das Getränk in zahlreichen Geschmacksrichtungen, in Taiwan werden häufig süße Kondensmilch und Honig hinzugefügt. Die traditionellen Tapiokakugeln werden etwa 25 Minuten lang gekocht, bis sie eine kaugummiähnliche Konsistenz haben. Da die Stärke geschmacklos ist, werden die fertigen Kügelchen in eine Zuckerlösung getaucht. Sie werden dann mit dem Strohhalm aufgesaugt. In neueren Varianten von Bubble Tea werden Popping Bobas zugefügt, Gelee-Kügelchen aus Alginat (Algenstärke) mit einer Füllung aus aromatisiertem Zuckersirup.

Meistens wird Bubble Tea mit Eis kalt serviert, es gibt aber auch warme Varianten und seit einiger Zeit auch einen Bubble Coffee.

Obwohl der Bubble Tea aus Taiwan stammt, werden weitere Bubble-Tea-Mixturen immer beliebter. Dabei kommen Inspirationen für die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen aus verschiedensten Küchen. Zum Beispiel Hibiskusblumen aus der mexikanischen Küche; Safran, Kardamom und Kondensmilch für indischen Bubble Tea; und Rosenwasser für Bubble Tea mit persischem Geschmack.[6]

Bisweilen wird Nata de coco in massengefertigten Bubble-Tea-Getränken als eine gesündere Alternative zu Tapioka-Stärke verwendet. Das Nata de Coco wird dabei in dünne Streifen geschnitten, damit es besser durch den Strohhalm passt.[7]

Milch für Bubble Tea ist auf Wunsch erhältlich und wird in vielen Geschäften angeboten. Manche Gastronomien verwenden einen Milchersatz, da viele Ostasiaten laktoseintolerant sind und auch weil es günstiger ist und einfacher gelagert werden kann als Frischmilch. In westlichen Ländern sind Sojamilch-Versionen weit verbreitet. Diese gibt den Bubble Teas einen charakteristischen Geschmack und eine spezielle Konsistenz.[8]

Gesundheitliche Aspekte

Bubble Tea wird von Ernährungsexperten wegen seines hohen Zuckergehalts kritisiert, der etwa dem von Softdrinks entspricht.[9] Laut Stiftung Warentest enthielten diverse Bubble Tea-Getränke etwa gleich viel Zucker und Koffein wie der Softdrink Cola. Des Weiteren wurden in allen getesteten Produkten Azofarbstoffe und künstliche Aromen in jeweils erlaubtem Umfang festgestellt.[10] Der Energiegehalt von Bubble Tea ist je nach Zuckergehalt und Zubereitungsart unterschiedlich. Kinderärzte warnen davor, dass sich Kleinkinder an den im Durchmesser 5 bis 8 Millimeter kleinen Perlen verschlucken und dadurch ersticken könnten, und fordern entsprechende Warnhinweise auf den Bechern.[11]

Wissenschaftler vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der RWTH Aachen behaupteten gegenüber Journalisten der Rheinischen Post im Jahr 2012, in Bubble Tea gesundheitsgefährdende krebserregende Chemikalien gefunden zu haben. Ein entsprechender Artikel[12] führte zu einem breiten Medienecho in Deutschland. Das Verbraucherschutzministerium Nordrhein-Westfalen ließ daraufhin 84 Proben untersuchen. Alle waren frei von Giftstoffen.[13] Die Markenhersteller Possmei und Tea One gaben Analysen bei unabhängigen Instituten in Auftrag, bei denen ebenfalls keine Giftstoffe gefunden wurden.[14]

Der für die Analyse des Aachener Instituts zuständige Wissenschaftler Manfred Möller, der in Medien mit der Aussage zitiert worden war, in Bubble Tea befinde sich „jede Menge Dreck“, behauptete 2013, dass nie Aussagen über eine mögliche Gesundheitsgefährdung getroffen worden seien und es sich bei der Analyse nur um einen Test eines neuartigen Messgeräts gehandelt habe. Er bedauerte die Medienberichte, die einer „Verleumdungskampagne“ gleichgekommen seien. Betroffene Unternehmer sehen jedoch die Wissenschaftler, die von sich aus die Presse über ihr Messergebnis informiert hatten, in der Verantwortung und fordern Schadensersatz.[3]

Literatur

  • Andrew F. Smith: The Oxford Encyclopedia of Food and Drink in America. Oxford 2004, Artikel Bubble Tea, S. 138

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bubble Tea – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. UNIMAG.AT: Bubble Tea wird auch in Wien ein Lifestyle-Hit.
  2. Leonie Seifert, Vorsicht süß und glibberig! Bubble Tea überschwemmt die Innenstädte. In: FAZ.net, 21. April 2012
  3. a b Maximilian Kalkhof: Ausgeblubbert, Zeit Online, 30. Mai 2013
  4. Zu Unrecht in Verruf geraten: Kommt der Bubble Tea jetzt zurück? 17. April 2018, abgerufen am 14. September 2020.
  5. Die Rückkehr des Bubble Tea. auf nordbayern.de vom 13. Januar 2021.
  6. Bureau of Taste, Everything You Need to Know About Bubble Tea, Sous Chef, 27. Juli 2016, abgerufen am 21. August 2017
  7. Asian Consumer Intelligence, Healthier Bubble Tea (Memento vom 3. Mai 2009 im Internet Archive), Five by fifty, 17. März 2009, abgerufen am 21. August 2017
  8. Julie Chao, Taiwan tapioca tea on tap, San Francisco Examiner, 12. Dezember 1999, abgerufen am 22. August 2017
  9. Trinkspaß mit vielen Kalorien & Zusatzstoffen (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive) In BR.de
  10. Stiftung Warentest: Bubble Tea: Dickmacher aus Fernost, test 7/2012
  11. Christina Finke, Erstickungsgefahr - Kinderärzte warnen vor Bubble Tea, in WAZ - www.derwesten.de vom 5. März 2012
  12. Christian Schwerdtfeger und Gerhard Voogt, Gladbach: Giftspuren in Bubble Tea in RP-online, 22. August 2012
  13. Landesregierung Nordrhein-Westfalen Verbraucherschutzministerium legt Landtag Ergebnisse der Schwerpunktuntersuchung zu Bubble Tea vor (Memento vom 1. Oktober 2012 im Internet Archive) am 24. September 2012
  14. Prüfbericht von Possmei Im Bubble Tea blubbert es gefährlich, Die Zeit vom 29. August 2012