2-Amino-5-methoxyindan

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Strukturformel
Strukturformel von 2-Amino-5-methoxyindan
Allgemeines
Name 2-Amino-5-methoxyindan
Andere Namen
  • 5-Methoxy-2-aminoindan
  • 5-MeO-AI
  • Chaperon
  • 5-Methoxy-2,3-dihydro-1H-inden-2-amin (IUPAC)
Summenformel C10H13NO
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 73305-09-6
PubChem 12147687
ChemSpider 11591017
Eigenschaften
Molare Masse 163,22 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

2-Amino-5-methoxyindan (kurz MEAI), auch bekannt als Chaperon,[2] ist eine chemische Verbindung und ein Derivat des Indans. Die Aminoindan-Molekülfamilie wurde möglicherweise erstmals 1980 chemisch beschrieben.[3][4] Seine molekulare Struktur wurde erstmals implizit in einer Patentanmeldung aus dem Jahr 1994 erwähnt. Es aktiviert den Dopamin-Rezeptor D3.[5]

Später wurde es explizit und pharmakologisch in einem Artikel von David Nutt et al. im Jahr 2017 beschrieben,[6] gefolgt von einer weiteren im Februar 2018, in der die Pharmakokinetik, die Pharmakodynamik und der Stoffwechsel von MEAI detailliert beschrieben wurden.[7] Ein Jahr später wurde es untersucht und in einer weiteren begutachteten Arbeit beschrieben.[8]

Gewinnung und Darstellung

Zu 2-Amino-5-methoxyindan existieren diverse Patente. Die erste Literatursynthese wurde 2007 von Matthews et al. veröffentlicht. Dieser erzeugte aus 5-Methoxy-1-indanon[9] zunächst mittels Isopropylnitrit in salzsaurem Methanol das 2-Oxim, welches er dann in einem zweiten Schritt in einer Mischung von Essigsäure und Schwefelsäure mit Palladium auf Kohle als Katalysator und elementarem Wasserstoff zum Produkt hydrierte.[10]

Verwendung

MEAI kann als Freizeitdroge sowie als potenzielles Medikament zur Vorbeugung von Alkoholexzessen verwendet werden. In Form von Gonzo-Journalismus hat der New-Scientist-Autor Michael Slezak MEAI ausprobiert. Er berichtete von kontrollierbarer Euphorie, seine Freunde beschrieben sein Verhalten als rational und etwas angespannt.[2] 2018 begann ein Unternehmen in den Vereinigten Staaten, ein Getränk auf MEAI-Basis mit dem Namen „Pace“ anzubieten.[11][12] MEAI wird derzeit von Clearmind Medicine Inc. in Vancouver für die FDA-Zulassung vorbereitet.[13]

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b Michael Slezak: High and dry? Party drug could target excess drinking. 30. Dezember 2014, abgerufen am 1. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  3. Patent US5708018: 2-aminoindans as selective dopamine D3 ligands. Angemeldet am 21. Juli 1994, veröffentlicht am 13. Januar 1998, Anmelder: Pharmacia & Upjohn Co., Erfinder: Susanne R. Haadsma-Svensson, Bengt R. Andersson, Clas A. Sonesson, Chiu-Hong Lin, R. Nicholas Waters.
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 5-Methoxy-1-indanon: CAS-Nummer: 5111-70-6, EG-Nummer: 225-838-6, ECHA-InfoCard: 100.023.489, PubChem: 78787, ChemSpider: 71124, Wikidata: Q72489988.
  5. Alcohol Alternative. In: Pacedrink.com. Abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
  6. Pace FAQ Video - Unique and Final Cut. Abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
  7. Clearmind Medicine. Abgerufen am 1. April 2022.