Prosper Joseph Maria Piette

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Prosper Joseph Maria Piette (* 13. März 1806 in Straßburg; † 11. Dezember 1872 in Bubentsch bei Prag) war ein Papierfabrikant.

Leben

Dillinger Papierfabrik Mitte des 19. Jahrhunderts

Prosper Piette war der Sohn des Papierfabrikanten Jean Louis Piette und dessen Frau Anna Gabriele Piette, geborene Wurmser. Über Prosper Piettes Jugend ist wenig bekannt. Er hat vermutlich eine technische und chemische Ausbildung erhalten, da er mit 27 Jahren, nach dem Tod seines Vaters, zusammen mit seinem Bruder Louis Piette die Dillinger Papiermühle übernahm. Während sein Bruder die Mühle nach außen vertrat, übernahm er die technische Leitung. Zusammen mit seinem Bruder erhielt er 1837 ein preußisches Patent auf einen drehbaren Hadernkocher, den Kugeldrehkocher, den die beiden der Firma Bryan Donkin & Co. zur Verfügung stellten.[1]

Nach der Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft stieg Piette 1847 aus dem Familienbetrieb aus und ließ sich in Kaisermühle, Gemeinde Vorder-Owenetz in Böhmen nieder. 1860 kam es zu einem Prozess mit der Dillinger Hütte um die Wassernutzung der Prims. Die Papiermühle benötigte das saubere Wasser der Prims, die Hütte die Wasserkraft. In Erwartung den Prozess zu verlieren kaufte die Hütte alle verfügbaren Aktien und nach Liquidation der Papiermühle selbige 1864 für 56400 Taler. Anschließend wurde der Betrieb eingestellt.[2] Nach beratender Tätigkeit pachtete er die Kaisermühle in Bubentsch und begann mit der industriellen Fertigung von Zigarettenpapier. Von 1860 bis 1864 leitete er außerdem eine Strohstofffabrik, die jedoch nach einer Kocherexplosion geschlossen werden musste. 1865 kam eine weitere Zigarettenpapierfabrik in Nieder-Marschendorf bei Freiheit. In Prag gründete er die erste Tapetenfabrik Österreichs.[1]

Familie

Prosper Piette heiratete Margarethe Elisabeth Nikolay aus Metz. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor, die nach dem Tod ihres Vaters die Papierfabrik übernahmen.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Frieder Schmidt: Piette, Prosper Joseph Maria. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 434 (Digitalisat).
  2. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar. Dillingen 1968.