Weißensee (Füssen)

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Weißensee
Stadt Füssen
Koordinaten: 47° 34′ 39″ N, 10° 37′ 42″ O
Höhe: 800–1200 m
Postleitzahl: 87629
Vorwahl: 08362
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Weißensee von Westen

Weißensee ist ein Stadtteil der bayerischen Stadt Füssen im Allgäuer Landkreis Ostallgäu, am Nordufer des gleichnamigen Sees.

Geografie

Der Ort breitet sich großzügig zwischen der Stadt Füssen und der Gemeinde Pfronten auf 14 Quadratkilometer und zwischen 800 und 1200 Höhenmetern aus. Weißensee ist keine geschlossene Ortschaft, sondern besteht aus 23 Ortsteilen: Bachthal, Benken, Brand, Hinteregg, Hof, Hub, Hubmannsegg, Moos, Niederried, Oberdeusch, Oberkirch, Oberried, Roßmoos, Schwarzenbach, See, Spöttl, Tal, Unterdeusch, Vorderegg, Weißensee, Wiedmar, Wies und Wörth.

Geschichte

Der Name rührt entweder von seinem durch abgelagerten Kalk weiß schimmernden Erscheinungsbild her oder lässt sich durch die Tatsache erklären, dass sich um etwa 600 n. Chr. ein Alemanne namens Wizo hier niedergelassen hat.

Weißensee wurde zum ersten Mal urkundlich im 12. Jahrhundert durch die „Herren von Wicense“ erwähnt.

Im Jahre 753 vermachte der fränkische König Pippin den See mit seinem Umland dem Bischof Wikterp von Augsburg zu Gunsten der neu geschaffenen Klosterzelle St. Mang. Nach vielfachem Wechsel erwarb letztlich die Stadt Füssen im Jahre 1928 den See mit dem Fischereirecht aus privater Hand.

Blick vom Nordufer auf Weißensee (2017)

Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde in die Stadt Füssen eingegliedert.[1]

Infrastruktur

Der Ortsteil Weißensee hat ca. 1.500 Einwohner, ist ein beliebtes Wohn- und Urlaubsgebiet und lebt hauptsächlich von Tourismus und Landwirtschaft.

Die nächste Autobahnabfahrt A7 befindet sich bei Füssen. Südlich des Ortes verläuft die Staatsstraße 2521 (ehemals B 310) nach Füssen. In Füssen und bei Hopferau gibt es Stationen an der Bahnstrecke Marktoberdorf–Füssen.

Die Freiwillige Feuerwehr ist im Ortsteil Wiedmar zu finden. Dort steht auch das Feuerwehrhaus. Im Ortsteil Roßmoos ist das Schützenhaus, dort finden regelmäßige Veranstaltungen statt.

Kultur

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Pfarrkirche St. Walburga, Philippus und Jakobus (2017)
Innenraum der Pfarrkirche St. Walburga, Philippus und Jakobus mit Choraltar und Prozessionsfahnen (2017)

Weißensee hat eine Pfarrkirche und zwei Filialkirchen.

Die Pfarrkirche St. Walburga steht im eigentlichen Ortsteil Weißensee unmittelbar über dem See und ist von einem Friedhof umgeben. Ihr Ursprung reicht ins 12. Jahrhundert zurück. Aus dieser Zeit stammt noch der romanische Unterteil des Turms. Die Kirche ist zuletzt in der Barockzeit umgestaltet worden. Ihr besonderer Schmuck ist der im Jahre 1715 entstandene Choraltar von Dominikus Zimmermann, dem späteren Erbauer der Wieskirche.

Die Filialkirche St. Nikolaus in Oberkirch steht etwas versteckt oberhalb des Weißensee-Westufers, sie ist ein Kleinod der Allgäuer Kunst. Der gewölbte Chor zeigt noch alle Merkmale der Gotik des 14. Jahrhunderts. Turm und Schiff wurden im Jahre 1617 frühbarock umgestaltet und nach dem Dreißigjährigen Krieg von Meistern aus Weilheim, Füssen und Vils einheitlich mit Fresken, Altären und Kanzel ausgestattet. Dort findet im Wechsel mit der Kapelle in Wies jeden Dienstag eine Heilige Messe statt.

Eine weitere kleine Kapelle steht im Ortsteil Wies. Sie entstand im 17. Jahrhundert und wurde dem Heiligen Josef geweiht. Dort findet im Wechsel mit der Kapelle bei Oberkirch jeden Dienstag eine Heilige Messe statt.

Der Pfarrhof unterhalb des Friedhofes steht als Schmuckstück des Ortes mitten in der Wiese und am Eingang zu einem kleinen Ruhegarten. Er wurde 1766 erbaut und besticht durch seine quadratischen Maße und sein hohes vierseitiges Walmdach.

Literatur

  • „Geschichte und Chronik der Gemeinde Weißensee“ von Georg Guggemoos

Weblinks

Commons: Weißensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779.