Marianna Vardinogianni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. April 2022 um 04:14 Uhr durch imported>Osenji(3654608).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Marianna Vardinogianni 2018

Marianna Vardinogianni (griechisch Μαριάννα Βαρδινογιάννη, englisch auch Marianna Vardinoyannis, * 1943 in Athen) ist eine Griechin, die sich für zahlreiche philanthropische Ziele einsetzt und sich seit 1999 als UNESCO-Botschafterin des guten Willens besonders für die Rechte und den Schutz von Kindern engagiert.

Biografie

Vardinogianni ist die Tochter von Evangelia und Georgios Bournakis. Sie verbrachte ihre Kindheit in Ermioni. Später studierte sie an der Universität von Denver in Colorado Wirtschaft. 1961 heiratete sie den Reeder und Präsidenten des Motor Oil Unternehmens Vardis Vardinogiannis und kehrte vor ihrem Hochschulabschluss mit ihrem Mann nach Griechenland zurück. Zu Beginn ihrer Ehe arbeitete sie an der amerikanischen Botschaft Athens und dem amerikanischen Radio-Sender in Griechenland. Als ihr Mann von der Marine nach England versetzt wurde, begleitete sie ihn und nahm ihr Studium wieder auf. Sie erwarb dort einen Hochschulabschluss in Kunstgeschichte. Vardinogianni hat fünf Kinder und elf Enkel.[1] Besonders prägend war für sie und ihre Familie das fehlgeschlagene Attentat auf ihren Mann durch die Terrororganisation 17. November im Jahr 1990.[2]

Wirken

1990 gründete Vardinogianni mit anderen Frauen den Verein Elpida – Freunde der Kinder mit Krebserkrankungen (

Σύλλογος Φίλων Παιδιών με καρκίνο «ΕΛΠΙΔΑ»

, griechisch ελπίδα ‚Hoffnung‘). Der Verein erreichte durch Spenden und zahlreiche Aktionen, eine Station in einem Kinderkrankenhaus einzurichten, die Knochenmarktransplantationen bei krebskranken Kindern durchführen kann, eine Datenbank der Knochenmarkspender zu erschaffen und ein Wohnhaus zu bauen, in dem krebskranke Kinder aus der Provinz mit ihren Eltern während der Therapie in Athen wohnen können. 1999 wurde dieses Haus in der Odos Mikras Asias 46 im Athener Stadtteil Goudi eröffnet. Es steht seitdem allen krebskranken Kindern aus Griechenland und anderen Ländern zur Verfügung. Im Oktober 2010 erreichte der Verein Elpida das nächste große Ziel: Die Eröffnung eines Krebskrankenhauses für Kinder, das den neusten medizinischen Standards entspricht.[1] 2017 erhielt der Verein das Goldene Kreuz der Athener Akademie für sein soziales Engagement.[3] 1997 wurde die Marianna-Vardinogianni-Stiftung (

Ίδρυμα Μαριάννα Β. Βαρδινογιάννη

) gegründet, deren Präsidentin Vardinogianni ist. Ziel dieses gemeinnützigen Vereins ist die Abschaffung des modernen Menschenhandels (Human Trafficking) und der Kinderarbeit; die Stiftung setzt sich außerdem für Umweltschutzprojekte und die Alphabetisierung ein, um eine bessere Welt für die zukünftigen Generationen zu erschaffen. Dazu unterstützt sie unter anderem zahlreiche Schulen, Bildungseinrichtungen und Flüchtlingsfamilien in Griechenland.[1] 2010 veröffentlichte Vardinogianni ihr Buch

Μελετώντας τις προκλήσεις της Γυναικείας Ταυτότητας: Ματιές σε Μινωική Κοινωνία

(Annäherung an die weibliche Identität: Recherchen in der minoischen Gesellschaft), das auf ihren archäologischen Studien an der Universität von Sheffield beruht.[4]

2013 trat sie dem Vorstand des Nizami Ganjavi International Center bei, einer kulturellen, unpolitischen und gemeinnützigen Organisation, die an den persischen Poeten Nizami Ganjavi erinnern will und für die interkulturelle Verständigung eintritt.

Ehrungen

Seit den 1990er-Jahren setzt sich Vardinogianni für das Recht und die Gesundheit von Kindern und für andere humanitäre Ziele ein. Dafür erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Pagenews Team: Μαριάννα Βαρδινογιάννη: Η ζωή σαν παραμύθι και το τεράστιο έργο. 23. Juni 2018, abgerufen am 4. Juli 2021 (griechisch).
  2. Zeitung kathimerini: Apopira dolofonias tou V. Vardinogianni apo tin 17N (Mordanschlag auf V. Vardinogiannis von "17.November"). Zeitung Kathimerini, 20. November 1990, abgerufen am 7. April 2021 (griechisch).
  3. Βαρδινογιάννη: Μια ζωή προσφορά στον συνάνθρωπο. In: Paraskhnio.gr. 1. Dezember 2014, abgerufen am 6. Juli 2021 (griechisch).
  4. ΕΚΔΟΣΕΙΣ. In: Ίδρυμα Μαριάννα Β. Βαρδινογιάννη. Abgerufen am 5. Juli 2021 (griechisch).
  5. Newsroom: Τιμητικές διακρίσεις από τον Πρόεδρο της Δημοκρατίας σε μια τελετή όλο συγκίνηση… | Η ΚΑΘΗΜΕΡΙΝΗ. Abgerufen am 5. Juli 2021.
  6. Nelson Mandela International Day. Abgerufen am 4. Juli 2021 (englisch).