Marianna Vardinogianni
Marianna Vardinogianni (griechisch Μαριάννα Βαρδινογιάννη, englisch auch Marianna Vardinoyannis, * 1943 in Athen) ist eine Griechin, die sich für zahlreiche philanthropische Ziele einsetzt und sich seit 1999 als UNESCO-Botschafterin des guten Willens besonders für die Rechte und den Schutz von Kindern engagiert.
Biografie
Vardinogianni ist die Tochter von Evangelia und Georgios Bournakis. Sie verbrachte ihre Kindheit in Ermioni. Später studierte sie an der Universität von Denver in Colorado Wirtschaft. 1961 heiratete sie den Reeder und Präsidenten des Motor Oil Unternehmens Vardis Vardinogiannis und kehrte vor ihrem Hochschulabschluss mit ihrem Mann nach Griechenland zurück. Zu Beginn ihrer Ehe arbeitete sie an der amerikanischen Botschaft Athens und dem amerikanischen Radio-Sender in Griechenland. Als ihr Mann von der Marine nach England versetzt wurde, begleitete sie ihn und nahm ihr Studium wieder auf. Sie erwarb dort einen Hochschulabschluss in Kunstgeschichte. Vardinogianni hat fünf Kinder und elf Enkel.[1] Besonders prägend war für sie und ihre Familie das fehlgeschlagene Attentat auf ihren Mann durch die Terrororganisation 17. November im Jahr 1990.[2]
Wirken
1990 gründete Vardinogianni mit anderen Frauen den Verein Elpida – Freunde der Kinder mit Krebserkrankungen (
, griechisch ελπίδα ‚Hoffnung‘). Der Verein erreichte durch Spenden und zahlreiche Aktionen, eine Station in einem Kinderkrankenhaus einzurichten, die Knochenmarktransplantationen bei krebskranken Kindern durchführen kann, eine Datenbank der Knochenmarkspender zu erschaffen und ein Wohnhaus zu bauen, in dem krebskranke Kinder aus der Provinz mit ihren Eltern während der Therapie in Athen wohnen können. 1999 wurde dieses Haus in der Odos Mikras Asias 46 im Athener Stadtteil Goudi eröffnet. Es steht seitdem allen krebskranken Kindern aus Griechenland und anderen Ländern zur Verfügung. Im Oktober 2010 erreichte der Verein Elpida das nächste große Ziel: Die Eröffnung eines Krebskrankenhauses für Kinder, das den neusten medizinischen Standards entspricht.[1] 2017 erhielt der Verein das Goldene Kreuz der Athener Akademie für sein soziales Engagement.[3] 1997 wurde die Marianna-Vardinogianni-Stiftung (
) gegründet, deren Präsidentin Vardinogianni ist. Ziel dieses gemeinnützigen Vereins ist die Abschaffung des modernen Menschenhandels (Human Trafficking) und der Kinderarbeit; die Stiftung setzt sich außerdem für Umweltschutzprojekte und die Alphabetisierung ein, um eine bessere Welt für die zukünftigen Generationen zu erschaffen. Dazu unterstützt sie unter anderem zahlreiche Schulen, Bildungseinrichtungen und Flüchtlingsfamilien in Griechenland.[1] 2010 veröffentlichte Vardinogianni ihr Buch
(Annäherung an die weibliche Identität: Recherchen in der minoischen Gesellschaft), das auf ihren archäologischen Studien an der Universität von Sheffield beruht.[4]
2013 trat sie dem Vorstand des Nizami Ganjavi International Center bei, einer kulturellen, unpolitischen und gemeinnützigen Organisation, die an den persischen Poeten Nizami Ganjavi erinnern will und für die interkulturelle Verständigung eintritt.
Ehrungen
Seit den 1990er-Jahren setzt sich Vardinogianni für das Recht und die Gesundheit von Kindern und für andere humanitäre Ziele ein. Dafür erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen:
- 1999 Botschafterin des guten Willens der UNESCO
- 2002 Goldenes Kreuz des Ehrenordens von Griechenland (Χρυσός Σταυρός του Τάγματος της Τιμής)[5]
- 2006 Légion d'Honneur von Frankreich, seit 2015 mit dem Titel „Officier“
- 2008 Ehrendoktorwürde in Philosophie von der Universität London Metropolitan
- 2016 Ehrendoktorwürde der Tblisi State Medical University (Georgien)
- 2019 Ehrendoktorwürde der medizinischen Fakultät der Universität Athen (Επίτιμη Διδάκτωρ Ιατρικής του Εθνικού και Καποδιστριακού Πανεπιστημίου Αθηνών)
- 2020 Nelson-Mandela-Preis von der Generalversammlung der Vereinten Nationen[6]
Weblinks
- Offizielle Webseite des Vereins Elpida - Freunde von Kindern mit Krebserkrankungen
- Offizielle Webseite der Marianna-Vardinogianni-Stiftung
Einzelnachweise
- ↑ a b c Pagenews Team: Μαριάννα Βαρδινογιάννη: Η ζωή σαν παραμύθι και το τεράστιο έργο. 23. Juni 2018, abgerufen am 4. Juli 2021 (griechisch).
- ↑ Zeitung kathimerini: Apopira dolofonias tou V. Vardinogianni apo tin 17N (Mordanschlag auf V. Vardinogiannis von "17.November"). Zeitung Kathimerini, 20. November 1990, abgerufen am 7. April 2021 (griechisch).
- ↑ Βαρδινογιάννη: Μια ζωή προσφορά στον συνάνθρωπο. In: Paraskhnio.gr. 1. Dezember 2014, abgerufen am 6. Juli 2021 (griechisch).
- ↑ ΕΚΔΟΣΕΙΣ. In: Ίδρυμα Μαριάννα Β. Βαρδινογιάννη. Abgerufen am 5. Juli 2021 (griechisch).
- ↑ Newsroom: Τιμητικές διακρίσεις από τον Πρόεδρο της Δημοκρατίας σε μια τελετή όλο συγκίνηση… | Η ΚΑΘΗΜΕΡΙΝΗ. Abgerufen am 5. Juli 2021.
- ↑ Nelson Mandela International Day. Abgerufen am 4. Juli 2021 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Vardinogianni, Marianna |
ALTERNATIVNAMEN | Βαρδινογιάννη, Μαριάννα (elS) |
KURZBESCHREIBUNG | griechische UNESCO-Botschafterin des guten Willens |
GEBURTSDATUM | 1943 |
GEBURTSORT | Athen, Griechenland |