It’s All in the Game

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Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. April 2022 um 18:21 Uhr durch imported>Rolf.rauschenbach(538521) (Es ist zwar richtig, dass Gary Peacock und Jack DeJohnette zum Trio gehört, dass mit Keith Jarrett "Out of Towners" live aufgenommen hat. Bei "It all in the game" handelt es sich aber um eine Zugabe, die Keith Jarrett solo spielt. https://ecmrecords.com/shop/143038751743/the-out-of-towners-keith-jarrett-gary-peacock-jack-dejohnette).
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It’s All in the Game (dt. etwa „Das gehört alles zum Spiel dazu“) ist ein Lied von Charles Gates Dawes (Musik) und Carl Sigman (Text), das seit 1951 von verschiedenen Interpreten aufgenommen wurde und mehrfach in die Hitparaden kam. Den größten Erfolg hatte es in der 1958er Version von Tommy Edwards, die sowohl in den USA als auch in Großbritannien die Spitzenposition der Charts eroberte und von der mehr als 3,5 Millionen Singles verkauft wurden.

Der Song basierte auf einem von Charles Dawes 1911 komponierten Instrumentalstück namens „Melody in A Major“. Dawes wurde später Nobelpreisträger und in der zweiten Amtszeit von Calvin Coolidge Vizepräsident der USA. Es ist der einzige Nummer-eins-Hit, der von einem Politiker geschrieben wurde, der dieses Amt innehatte.

Melody in A Major

Die Melodie wurde 1911 geschrieben und 1912 unter dem Titel „Melody in A Major“ („Melodie in A-dur“) veröffentlicht. Komponist war der damalige Chicagoer Bankpräsident und Amateurpianist und -flötist Charles Gates Dawes. Er schrieb die Melodie an einem Stück in seinem Wohnsitz in Evanston (Illinois). Nachdem er sie seinem Freund, dem Violinisten Francis MacMillan vorgespielt hatte, war dieser so beeindruckt, dass er die Notenblätter heimlich an einen Musikverlag gab. Dawes, der zu dieser Zeit bereits politisch tätig und durch eine Kandidatur für den Senat auch bekannt war, entdeckte zu seiner Überraschung wenig später ein gedrucktes Notenblatt mit seinem Porträt in einer Musikalienhandlung. Dazu bemerkte er zu der Zeit: „Ich weiß, dass ich nun zum Gespött meiner Freunde werde. Sie werden sagen, wenn alle Noten in meiner Bank so schlecht sind wie meine Musiknoten, dann sind sie das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden.“[1] Das Stück, oft auch als „Dawes’s Melody“ bezeichnet, folgte ihm in die Politik – und er hasste es später, dass es überall gespielt wurde, wo er auftauchte. Die Melodie wurde auch vom Violinisten Fritz Kreisler verbreitet, es war über Jahre die Schlussnummer seiner Konzerte; in den 1940er Jahren ging das Stück auch ins Repertoire diverser Swing-Big Bands ein, unter anderem bei Tommy Dorsey.[2]

It’s All in the Game

Im Sommer 1951, wenige Wochen nach dem Tode von Charles Dawes, hatte der Songwriter Carl Sigman die Idee für ein Lied, und Dawes’ „Melody in A Major“ erschien ihm passend für seinen sentimentalen Text (der begann „Many a tear has to fall, but It’s all in the game…“, deutsch: „Manche Träne muss fließen, aber das gehört alles zum Spiel dazu…“). Der Song wurde wenig später in Aufnahmen von Dinah Shore, Sammy Kaye, Carmen Cavallaro und Tommy Edwards veröffentlicht. Die Version von Edwards war die erfolgreichste und erreichte Platz 18 in den US-Popcharts.[3]

Der weite Tonumfang der klassischen Melodie wäre „schwierig zu singen“ gewesen, daher musste sie neu arrangiert werden.[4] Ein bekanntes Jazz-Arrangement nahm Louis Armstrong als Sänger mit Arrangeur Gordon Jenkins auf; Jenkins produzierte in ähnlicher Manier 1956 auch eine Version mit Nat King Cole.[5]

1958 war MGM kurz davor, Tommy Edwards’ Vertrag auslaufen zu lassen. Doch kurz zuvor war die Stereo-Aufnahme erfunden worden, und da Edwards noch eine letzte Schallplatte aufnehmen sollte, entschied man sich bei MGM, diese als Demonstration der neuen Technik zu nutzen. Edwards spielte bei diesen Aufnahmen unter anderem seinen alten Hit „It’s All in the Game“ in neuem Arrangement, angelehnt an den aktuellen Rock-and-Roll-Sound, auf. Den Verantwortlichen bei MGM gefiel das Ergebnis so gut, dass sie den Song im August 1958 als Single veröffentlichten. Er kam in die Top 100, und am 14. September sang Edwards ihn im Fernsehen in der Ed Sullivan Show. 15 Tage später stieg „It’s All in the Game“ auf die Spitzenposition der Billboard-Charts und ließ sich sechs Wochen lang nicht verdrängen.[6] Im November kam der Song dann auch in Großbritannien auf Platz eins.[7] Auch in den R&B-Charts erreichte der Titel den ersten Platz, den er drei Wochen lang belegte.[8]

Aufnahmen von It’s All in the Game

Das Lied ist von vielen unterschiedlichen Künstlern mehr oder weniger erfolgreich interpretiert worden. Bekannte Versionen gibt es von:

  • Tommy Edwards, in zwei Versionen als Single: 1951 Platz 18 in den USA, 1958 Charttopper in den USA, Großbritannien und Australien
  • Andy Williams, auf seiner LP „Lonely Street“, 1959
  • Robert Goulet, auf seiner LP „Always You“, 1961
  • Cliff Richard, als Single, 1963 Platz 2 in Großbritannien, 1964 Platz 25 in den USA
  • The Lettermen, auf ihrer LP „She Cried“
  • Jackie DeShannon, auf ihrer LP „What the World Needs Now Is Love“, 1968
  • Four Tops, als Single, 1970 Platz 5 in Großbritannien und Platz 24 in den USA
  • Van Morrison, auf seiner LP „Into the Music“ und als Single-B-Seite von „Cleaning Windows“, 1979
  • Elton John, auf seinem Album „Cotton Fields“ (oder „Legendary Covers as Sung by Elton John“)
  • Keith Jarrett, auf seinem Album „The Out-of-Towners“, 2004
  • Barry Manilow, auf seinem Album „The Greatest Songs of the Fifties“, 2006

Einzelnachweise

  1. „I know that I will be the target of my punster friends. They will say that if all the notes in my bank are as bad as my musical ones, they are not worth the paper they were written on.“ zitiert nach Bill Kauffman, „The Melodious Veep“ (Memento des Originals vom 21. Juli 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taemag.com, Juni 2004 in The American Enterprise (Online-Version vom 15. November 2006)
  2. Veep’s Waltz, TIME Magazine vom 17. Dezember 1951 (Online-Version vom 15. November 2006)
  3. Fred Bronson, „The Billboard Book of Number One Hits“, 3rd edition, New York 2003; Whitburn, Joel : Top Pop Records 1940-1955. Menomonee Falls, Wisconsin : Record Research, 1973, S. 21
  4. „Carl Sigman’s Legacy…“ Interview mit seinem Sohn in Pianoforte Magazine (Onlineversion vom 21. August 2006)
  5. Will Friedwald, „The Old Songster“ in The Village Voice vom 6. Juni 2001 (Onlineversion vom 21. August 2006)
  6. Whitburn, Joel: Top Pop Singles 1955-1993. Menomonee Falls, Wisconsin : Record Research Ltd., 1994, S. 190
  7. Nugent, Stephen / Fowler, Anne / Fowler, Pete: Chart Log of American/British Top 20 Hits, 1955-1974. In : Gillett, Charlie / Frith, Simon (Hrsg.) : Rock File 4. Frogmore, St. Albans : Panther Books, 1976, S. 155
  8. Whitburn, Joel: Top 40 R&B and Hip-Hop Hits. 1942-2004. New York, N.Y.: Billboard Books, 2006, S. 170

Weblinks