Sankt Andrä am Zicksee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. April 2022 um 20:00 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (→‎Söhne und Töchter der Gemeinde).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Marktgemeinde
Sankt Andrä am Zicksee
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sankt Andrä am Zicksee
Sankt Andrä am Zicksee (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 31,73 km²
Koordinaten: 47° 47′ N, 16° 56′ OKoordinaten: 47° 47′ 0″ N, 16° 56′ 0″ O
Höhe: 126 m ü. A.
Einwohner: 1.381 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 44 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7161
Gemeindekennziffer: 1 07 19
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 59
7161 Sankt Andrä am Zicksee
Website: www.standraezicksee.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Sattler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(19 Mitglieder)
10
7
2
10 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Sankt Andrä am Zicksee im Bezirk Neusiedl am See
AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am SeeLage der Gemeinde Sankt Andrä am Zicksee im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Sankt Andrä am Zicksee (bis 1982 St. Andrä bei Frauenkirchen) ist eine Marktgemeinde im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich mit 1381 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022). Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Mosonszentandrás.

Geografie

Sankt Andrä am Zicksee ist historisch gesehen ein Breitangerdorf, etwa zwei Kilometer östlich des Zicksees im Seewinkel. Im Gemeindegebiet liegen drei Meierhöfe in Einzellage und unmittelbar am Zicksee die Wochenendhaussiedlung Zicksee.

Nachbargemeinden:

Frauenkirchen Halbturn
Apetlon Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Andau
Pamhagen Wallern Tadten

Geschichte

St. Andrae und die Zick-Lacke (unten links) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Sankt Andrä wurde erstmals 1437 urkundlich erwähnt.

1437 und 1529 – im Zuge der Türkenkriege sowie 1605 beim Bocskaiaufstand – wurde der Ort zerstört, war lange Zeit öde, und wurde 1696 neu gegründet. Die ersten 20 nach der Neugründung erbauten Häuser wurden bereits in Form eines weiten Angers geplant, der auch heute noch erkennbar ist.

Wie das gesamte Burgenland gehörte St. Andrä bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Szent András verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Die postalische Bezeichnung des Ortes lautete noch bis in die 1980er-Jahre St. Andrä bei Frauenkirchen. Seit 2002 ist Sankt Andrä am Zicksee Marktgemeinde (durch LGBl. Nr. 66/2002).[1]

Der Gemeinderat hat am 17. März 2017 die Abhaltung einer Volksabstimmung über die Errichtung eines orthodoxen Klosters beschlossen,[2] welche am 11. Juni 2017 eine eindeutige Mehrheit für den Bau des Klosters brachte.[3]

Bevölkerungsentwicklung

<timeline> Colors=

 id:lightgrey value:gray(0.9)
 id:darkgrey  value:gray(0.7)
 id:sfondo value:rgb(1,1,1)
 id:barra value:rgb(0.6,0.7,0.8)

ImageSize = width:700 height:300 PlotArea = left:50 bottom:50 top:30 right:30 DateFormat = x.y Period = from:0 till:1600 TimeAxis = orientation:vertical AlignBars = justify ScaleMajor = gridcolor:darkgrey increment:200 start:0 ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:100 start:0 BackgroundColors = canvas:sfondo

BarData=

 bar:1869 text: 1869
 bar:1880 text: 1880
 bar:1890 text: 1890
 bar:1900 text: 1900
 bar:1910 text: 1910
 bar:1923 text: 1923
 bar:1934 text: 1934
 bar:1939 text: 1939
 bar:1951 text: 1951
 bar:1961 text: 1961
 bar:1971 text: 1971
 bar:1981 text: 1981
 bar:1991 text: 1991
 bar:2001 text: 2001
 bar:2011 text: 2011
 bar:2020 text: 2020

PlotData=

 color:barra width:27 align:left
 bar:1869 from:0 till: 1038 
 bar:1880 from:0 till: 1164 
 bar:1890 from:0 till: 1089 
 bar:1900 from:0 till: 1115 
 bar:1910 from:0 till: 1252 
 bar:1923 from:0 till: 1332 
 bar:1934 from:0 till: 1427 
 bar:1939 from:0 till: 1467 
 bar:1951 from:0 till: 1473 
 bar:1961 from:0 till: 1427 
 bar:1971 from:0 till: 1429 
 bar:1981 from:0 till: 1390 
 bar:1991 from:0 till: 1422 
 bar:2001 from:0 till: 1397 
 bar:2011 from:0 till: 1367 
 bar:2020 from:0 till: 1369 

PlotData=

 bar:1869 at: 1038 fontsize:S text: 1.038 shift:(-10,5)
 bar:1880 at: 1164 fontsize:S text: 1.164 shift:(-10,5)
 bar:1890 at: 1089 fontsize:S text: 1.089 shift:(-10,5)
 bar:1900 at: 1115 fontsize:S text: 1.115 shift:(-10,5)
 bar:1910 at: 1252 fontsize:S text: 1.252 shift:(-10,5)
 bar:1923 at: 1332 fontsize:S text: 1.332 shift:(-10,5)
 bar:1934 at: 1427 fontsize:S text: 1.427 shift:(-10,5)
 bar:1939 at: 1467 fontsize:S text: 1.467 shift:(-10,5)
 bar:1951 at: 1473 fontsize:S text: 1.473 shift:(-10,5)
 bar:1961 at: 1427 fontsize:S text: 1.427 shift:(-10,5)
 bar:1971 at: 1429 fontsize:S text: 1.429 shift:(-10,5)
 bar:1981 at: 1390 fontsize:S text: 1.390 shift:(-10,5)
 bar:1991 at: 1422 fontsize:S text: 1.422 shift:(-10,5)
 bar:2001 at: 1397 fontsize:S text: 1.397 shift:(-10,5)
 bar:2011 at: 1367 fontsize:S text: 1.367 shift:(-10,5)
 bar:2020 at: 1369 fontsize:S text: 1.369 shift:(-10,5)

TextData=

 fontsize:S pos:(20,20)
 text:"Quelle: Statistik Austria"

</timeline>

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Sankt Andrä am Zicksee, Volksschulgebäude, im Hintergrund die Baderlacke

Freizeit und Sport

Sonnenuntergang am Zicksee
  • Zicksee: Besondere Merkmale des Zicksees sind seine geringe Wassertiefe (im Schnitt 1,2 Meter) und der am Grund befindliche Heilschlamm, dem wohltuende Wirkungen auf Haut und Gelenke (z. B. bei rheumatischen Beschwerden) zugeschrieben werden. Am Zicksee befinden sich ein Campingplatz und ein Strandbad, er wird auch zum Windsurfen genutzt.
  • Radfahren: 4 beschilderte Radrouten führen durch und um St. Andrä
  • Tennis: 2 Tennisanlagen mit Sandplätzen
  • Wandern: Durch St. Andrä führt mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg ein österreichischer Weitwanderweg.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Die Freiwillige Feuerwehr der Marktgemeinde Sankt Andrä am Zicksee ist im Jahre 1889 als Feuerwehrverein gegründet worden. Mit Inkrafttreten des burgenländischen Landesfeuerwehrgesetzes von 1935 erfolgte die Umwandlung in eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Mit dem neugebauten Feuerwehrhaus hat die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 2002 erstmals in ihrer Geschichte eine baulich selbstständige Einheit als Unterkunft erhalten.

Politik

Gemeindeamt

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
60
50
40
30
20
10
0
49,18
(+0,01)
34,97
(−15,86)
14,30
(n. k.)
1,55
(n. k.)


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 19 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[4] 2012[5] 2007[6] 2002[7] 1997[7]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 540 49,18 10 532 49,17 9 577 50,53 10 537 46,78 9 581 56,19 11
SPÖ 384 34,97 7 550 50,83 10 565 49,47 9 580 50,52 10 453 43,81 8
FPÖ 17 1,55 0 nicht kandidiert nicht kandidiert 15 1,28 0 nicht kandidiert
MITA1 157 14,30 2 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1328 1330 1341 1298 1181
Wahlbeteiligung 86,37 % 87,67 % 89,86 % 91,45 % 92,80 %
A1 Liste Miteinander (= Klostergegner[8])

Gemeindevorstand

Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Andreas Sattler (ÖVP) und Vizebürgermeister Christoph Perlinger (SPÖ) weiters Franz Lehner (SPÖ), Martin Öhler (ÖVP) und Georg Pölzer (ÖVP) an.[9]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2017 Andreas Sattler (ÖVP). Sattler konnte sich in der Stichwahl mit 62,75 % der Stimmen gegen seinen Vorgänger Erich Goldenitsch (SPÖ) durchsetzen, der seit 2002 der Gemeinde vorstand und 37,25 % erreichte.[4][10] Goldenitsch zog daraus die Konsequenzen und überließ das Amt des Vizebürgermeisters Christoph Perlinger (SPÖ).[9]

Amtsleiter ist Gerhard Mollner.[11]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • László Timaffy (1916–2002), ungarischer Folklorist und Geograph
  • Käthe Lentsch (1923–2018), österreichische Soubrette und Schauspielerin
  • Ottilie Rochus (1928–2016), Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat a. D.

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Katharina Pfeffer (* 1951), österreichische Politikerin (SPÖ), Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat (Österreich) a. D., wohnt in St. Andrä am Zicksee
  • Elisabeth Epp (1910–2000), deutsch-österreichische Schauspielerin, wohnte mehrere Jahre in St. Andrä am Zicksee
  • Gretl Elb (1917–2006), österreichische Schauspielerin, wohnte mehrere Jahre in St. Andrä am Zicksee

Weblinks

Commons: Sankt Andrä am Zicksee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „St. Andrä am Zicksee“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ S. 456
  2. St. Andrä: Volksabstimmung beschlossen orf.at, 18. März 2017, abgerufen 18. März 2017.
  3. Regionalmedien Austria: St. Andrä: Mehrheit nun doch für Kloster. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 22. Oktober 2017]).
  4. a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Sankt Andrä am Zicksee. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Sankt Andrä am Zicksee. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Sankt Andrä am Zicksee. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  7. a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Sankt Andrä am Zicksee. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
  8. [1] BVZ, 6. September 2017, abgerufen am 5. Dezember 2017
  9. a b Gemeinde St. Andrä am Zicksee: Gemeinderat (abgerufen am 2. Dezember 2017)
  10. orf.at: Die Sieger der Bürgermeister-Stichwahlen. Artikel vom 29. Oktober 2017, abgerufen am 29. Oktober 2017.
  11. Gemeinde St. Andrä am Zicksee: Gemeindeamt (abgerufen am 2. Dezember 2017)