Diskussion:Gustav Schickedanz

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NSDAP Mitgliedschaft

Aus dem Artikel hierher verschoben:

Anmerkung: Schickedanz war Mitglied der NSDAP und Ratsherr in Fürth/Bay. Er war bis 1948 als Kriegsverbrecher inhaftiert, sein Vermögen war größtenteils beschlagnahmt und es war ihm verboten, sein Unternehmen zu leiten und sogar zu betreten. Die treuhänderische Verwaltung war, nicht zum Nachteil von Schickedanz, in den Händen seiner Schwester Liesl Kissling. Die Vereinigten Papierwerke, die Brauerei Geismann u.a. konnte Schickedanz wahrscheinlich aufgrund seiner Parteizugehörigkeit in den 30er weit unter Preis von den ehemals jüdischen Besitzern erwerben.

Das ist alles sicherlich erwähnenswert, allerdings sollten dafür auf jeden Fall Quellen angegeben werden. Und bitte nicht den Endabschnitt des Artikels (Weblinks, Interwikilinks, Kategorien) zerstören. grüße, Hoch auf einem Baum 10:58, 30. Mär 2006 (CEST)

Quellenangaben wurden jetzt gemacht! Allerdings wurde Zusatz trotzdem nach zwei Minuten von einem übereifrigen User gelöscht...

Kann aus dem Fürther Handelsregister bestätigen, dass seine Unternehmen nach dem Krieg für einige Zeit in kommisarischer Verwaltung standen.

"Zwischen 1933 und 1938 baute Schickedanz sein Firmen- und Privateigentum durch Aufkauf mehrerer Objekte aus jüdischem Eigentum aus" ist eine schlimme Verharmlosung. Wer keine Ahnung von Geschichte hat, sollte die Finger von solchen Themen lassen! Im Übrigen findet man in Der Zeit genaue Hinweise dazu. (nicht signierter Beitrag von 2003:CB:5717:A4F4:10BA:C0D4:FC07:3CA4 (Diskussion) 15:59, 17. Okt. 2020 (CEST))

Ehe mit Grete Schickedanz

Widerspruch: In der Vita Gustav Schickedanz steht Grete war seit 1922 für ihn tätig. In Ihrer Vita steht, dass Sie 1911 geboren und mit 15 Jahren im Jahr 1927 in seine Dienste trat.

Vielleicht kann jemand den Fehler aufklären

ist offenbar erledigt --Willibaldus (Diskussion) 19:53, 12. Apr. 2022 (CEST)

Arisierer

Gustav Schickedanz hat sich durch politischen Opportunismus und Kontakte zu ranghohen Nazi-Funktionären an der Liquidation jüdischen Vermögens bereichert. http://www.cicero.de/index.php --87.163.117.193 20:04, 21. Jul. 2009 (CEST)

Widerspruch aufklären

Zitat aus dem Artikel: "Weder die US-Militärregierung, noch die Hauptspruchkammer, noch die Wiedergutmachungskammer gelangten zu dem Ergebnis, dass die Erwerbungen zu Ungunsten der jüdischen Vorbesitzer erfolgten ... Er zahlte den ehemaligen Eigentümern nach dem Krieg insgesamt mehr als 8 Millionen Deutsche Mark an Entschädigung" - Das passt nicht zusammen und muss - sofern beides stimmen sollte - erkärt werden. -- Dr. Alexander Mayer 22:24, 16. Feb. 2010 (CET)

Allerdings stehen den Aussagen der US-Militärregierung, der Hauptspruchkammer und der Wiedergutmachungskammer die Tatsachen entgegen, dass Schickedanz ca. 75 % seines damaligen Vermögens aufgrund von Arisierungen erworben wurde. Auch wenn er nach dem Krieg 8 Millionen an Entschädigungen bezahlt hat bzw. bezahlen musste: Wäre der Krieg nicht verloren bzw. gewonnen (für Mitbürger mit Rechtsempfinden und Moral war der Krieg gegen die Nazis gewonnen) hätte Schickedanz niemals einen Pfennig bzw. Cent an Entschädigung bezahlt. Auch seine spätere Mißgunst bei den örtlichen NS Funktionären mag zum Teil auch daran liegen, dass er sich bei der Arisierung einer weiteren Brauerei geweigert hatte, zusätzlich als "Spende" für den billigen Einkaufspreis, eine Halle zu erbauen. Sein Zitat damals gegenüber der Partei: "Ich scheisse keine Geld". Vielleicht war Schickedanz auch klug genug um zu wissen, dass das dritte Reich nicht sehr lange bestand haben würde und sorgte mit einem einigermaßen reellen Kaufpreis schon für künftige Zeiten vor. Zusammenfassend kann man erkennen, dass Schickedanz ein Mitläufer war, und aufgrund seiner Parteizugehörigkeit ein grosses Vermögen machen konnte. Diese Tatasache allein sollte schon genügen, endlich eine Diskussion über die Rückbenennung der Gustav-Schickedanz-Straße in Fürth zu beginnen. Sollten die "Wohltaten" des PG Schickedanz als Gegenargument aufgeführt werden, sollten auch die Wohltaten der jüdischen Mitbürger wie z.B. Berolzheimer, Nathan und viele weitere mehr, nicht ausser Acht gelassen werden. Ist es nicht schon genügend Ungunst, wenn Unternehmer ihr Unternehmen unter Zwang, weiter und dem tatsächlichen Wert, abgeben müssen? Selbst die niedrigsten Kaufsummen gelangten meist nicht in die Hände der ehemaligen Besitzer. Ist es nicht auch Ungunst genug, Mitglied einer Partei zu sein und dazu noch eine hohe Funktion zu haben, die Millionen Menschen verfolgte und tötete? --Kapitaen-plv 08:44, 17. Feb. 2010 (CET)

Bei der Beurteilung einer Arsierung macht es Sinn, das Datum der Übernahme, die (Un)-Angemessenheit des Kaufpreises und des Verkäufers freie Verfügbarkeit über die Kaufsumme in den Blick zu nehmen. Exemplarisch für die Schwierigkeit einer fairen Beurteilung ist der Streit um das Gebäude RO 19 (s. Curiohaus) - im Link zur Gewerkschaftszeitung hlz / RO 19 nachzulesen. Unter welchen Umständen kann ein Arisierer als "loyaler Erwerber" gelten, welchen Maßstab kann man an "Dritterwerber" legen?
Im Zusammenhang wichtig auch die Bestimmungen im Militärgesetz Nr. 59 und die unterschiedlichen Stichtagregelungen, nach dem eine Arsierung bis zum Gegenbeweis als unrechtmäßig erklärt wurde. MfG --Holgerjan 17:44, 17. Feb. 2010 (CET)
Rechtlich gesehen, macht es ganz gewiss Sinn, eine Arisierung zu beurteilen. Moralisch gesehen, ist eine Arisierung niemals akzeptabel. Bei der Person Schickedanz geht es meines Erachtens primär zwar um die Anhäufung seines Vermögens infolge der Arisierungen, die Parteimitgliedschaft und seine Funktion als Ratsherr in Fürth sollten jedoch nicht ganz ausser acht gelassen werden. Kann man ein NSDAP Mitglied und Ratsherren eine Ehrung seiner Person durch die Bennenung einer Straße nach seinen Namen heutzutage noch ehren bzw. bestehen lassen? Allerdings habe ich den vagen Verdacht, dass Schickedanz in Fürth eine Art "goldenes Kalb" ist und jegliche Kritik an ihm und Zweifel über seinen Charakter nicht angemessen wären. Im Fürth der Nachkriegszeit wurde versucht seine Person und sein Wirken ja fast noch als Widerstandskämper darzustellen. Unglaublich! Es ist ja auch eine Tatsache, dass ihm sein Vermögen nach dem Krieg entzogen wurde, er berufsverbot bekam und Sühnearbeit leisten musste. Aufgrund des Beginns des "kalten Krieges" wurden etliche NS-Straftäter nur leicht bestraft bzw. wurden die bereits verhängten Strafen ganz oder teilweise gestrichen. Die Entnazifizierung war nicht gerade ein rühmliches Kapitel der deutschen Geschichte. Von Gerechtigkeit kann keine Rede sein. Fakt ist: Schickedanz war ein Nazi, begleitete ein hohes Amt in der NS Zeit und bereicherte sich an unrechtmässig(zu welchen Zeitpunkt und welchen Konditionen erworben ist primär unwichtig, arisiert ist keinesfalls rechtmässig) erworbenen Vermögen.
--Kapitaen-plv 10:29, 18. Feb. 2010 (CET)
Ich habe hier absichtlich kein Wort über den von dir angesprochenen Fall Schickedanz gesagt - ich verfüge über keinerlei Kenntnisse dazu.
Deine Empörung über die Entrechtung, Beraubung, Verfolgung und Ermordung der Juden teile ich und finde ebenfalls die Aufarbeitung in der Nachkriegszeit gänzlich unbefriedigend. Wie du anhand der von mir dazu hier eingestellten oder verbesserten Artikel ersehen kannst, bewegt mich dieses Thema seit langem.
Dennnoch - und gerade wegen eigener emotionaler Betroffenheit - plädiere ich für sorgfältige Tatsachen-Erhebung, differenziertes Urteilen und neutrale Darstellung. Dabei sind der Zeitpunkt der Arisierung und die oben von mir genannten Punkte bedeutsam. Du machst es dir zu einfach, wenn du alle diese Konditionen für "primär unwichtig" erklärst, pauschal jeden Verkauf in der Zeit des Nationalsozialismus als unrechtmäßge Arisierung bezeichnest und den Käufer oder gar Dritterwerber moralisch disqualifizierst. Wenn man - wie im o. a. Fall Ro 19 - alle dort vorgebrachten Argumente würdigt, erscheint ein derartig rigoroses Urteil im Einzelfall nicht angemessen, zumindest strittig und POV. MfG --Holgerjan 12:01, 18. Feb. 2010 (CET)

Ich schrieb ja, dass es primär bei Schickedanz nicht 'ausschließlich' auf die Arisierungskäufe ankommt. Die Tatsache das Schickedanz ein Mitglied der NSDAP war und dazu noch eine hohes Amt begleitete, sollte doch schon genügend Grund sein, ihm nicht die Ehrung seiner Person durch die Benennung einer Straße zu geben. Schickedanz trat ja erst Mitte der Dreissiger Jahre in die Partei ein: Zu diesem Zeitpunkt war die Diskriminierung der Juden alltäglich, die Verfolgung anders denkender Menschen, die Behandlung der politischen Opposition etc. Der Boykott der jüdischen Geschäfte fand ja nicht erst kurz vor der Reichskristallnacht statt. Das Bestehen der KZ's (Dachau usw.) waren in der Bevölkerung bekannt. Kann man einen Menschen, der dann in diese Partei eintritt, zu diesem Zeitpunkt, ein moralisch einwandfreies Verhalten unterstellen? Dazukommend noch die Bereichunger des Schickedanz durch die Arisierung, zu welchen Stadium der Gesetzgebung etc. und zu welchen "Kaufpreisen" noch erschwerend hinzukommend. Sehe ich das so falsch? Gerne lasse ich mich eines besseren belehren. Nur bin ich dem Argument, Schickedanz war ein wohlwollender Gönner der Stadt Fürth, nicht soweit aufgeschlossen, dass dies ein "unter dem Tisch kehren" seiner Parteizugehörigkeit etc. rechtfertigt. Auch ist es mir vollkommen klar, dass die ganze Thematik nicht nur Schickedanz betrifft. Es gibt im Bundesgebiet wahrscheinlich Hunderte von ähnlichen Beispielen. Dazu kann ich jedoch aufgrund mangelnder Kenntnis weniger aussagen. Aber irgendwann sollte doch einmal begonnen werden, mit der Aufarbeitung der Nackriegszeit zu beginnen und Schickedanz ist eben ein sowohl regional als auch überregional populäres Beispiel dafür. Schickedanz warb seinerzeit z.B. damit, ein "rein arisches Unternehmen" zu sein. Dies hervorzuheben war ihm anscheinend sehr wichtig, da er um die damaligen Nachteile, ein "nicht arisches" Unternehmen zu sein (solange dies überhaupt noch möglich war, doch unter extremen Erschwernissen z.B. Kaufhaus Schocken "Konrad Fuchs: Ein Konzern aus Sachsen. Das Kaufhaus Schocken als Spiegelbild deutscher Wirtschaft und Politik 1901–1953")durchaus Bescheid wissen musste.

--Kapitaen-plv 12:26, 18. Feb. 2010 (CET)

Da ich ausdrücklich nichts zu Schickedanz sagte, stellst du deine Frage ("Sehe ich ich das so falsch") in den leeren Raum. Es bleibt bei meiner Mahnung, den Sachstand (Datum, Kaufpreishöhe, (Un)-Angemesseheit, Verfügungsmöglichkeit) genau zu erheben. Für mich hier damit EoD. --Holgerjan 12:59, 18. Feb. 2010 (CET)
laut Alexander Mayer, dem Stadtheimatpfleger von Fürth, ist dies auch ein Thema, dass dieses Jahr noch bei dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände behandelt wird. Da lassen sich bestimmt zum Sachstand der Arisierung nähere, genauere und detailiertere Angaben machen. Aber, um es nochmals zu betonen: Es geht mir nicht nur um die Arisierungskäufe von Schickedanz sondern um seine Rolle im dritten Reich. Es kann nicht angehen, dass beispielsweise bei Sportlern wie Max Schmeling vor Jahren längere Diskussionen geführt wurden, kleinen PG Genossen, die teilweise schon Anfang der Zwanziger Jahre in die Partei eintraten, hohe Strafen bei der Entnazifizierung verhängt wurden und bei Schickedanz keine Diskussionsbasis im Zusammenhang mit der Gustav-Schickedanz-Straße in Fürth vorhanden scheint und seine Rolle im dritten Reich verharmlost, sogar ignoriert wird.

--Kapitaen-plv 13:20, 18. Feb. 2010 (CET)

Auch ich hoffe darauf dass hier von berufener Stelle wie dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände noch eine "Gegendarstellung", auch u. a. zu der selbst für eine Auftragsarbeit für die Familie Schickedanz noch ziemlich einseitigen und argumentativ dünnen, Schickedanz-verteidigenden, Biographie Gregor Schöllgens erfolgt. Da mir die Spruchkammerakten teilweise bekannt sind, muss ich betonen dass der damals für Schickedanz erteilte Freispruch auf sehr dünnem Boden steht, so stand das gesamte Verfahren unter großem Druck von allen Seiten, als Kronzeugen dienen in bester Kontinuität Wirtschaftsgrößen die teilweise schon seit den 1930er Jahren an Schickedanz' Seite aktiv waren und wie es Dr. Dietzfelbinger vom Dokuzentrum in seinem Aufsatz "Warum braune Flecken kein Makel blieben: Anmerkungen zum Fall Gustav Schickedanz" in transit Nürnberg 2/08 erwähnt (der schon jetzt gut als Quelle für einen Gegenstandpunkt im Artikel dienen könnte) beurteilten die Ermittler und Gutachter "die Vorgänge auf Hunderten Seiten fast ausschließlich nach marktwirtschaftlichen Prämissen und kapitalistischer Logik ...". Man war sich nich zu schade, sogar die Klischees vom auf der einen Seite privat verschwenderischen, auf der anderen Seite gegenüber seinem Unternehmen geizigen Juden zu bedienen um zu argumentieren, dass diese selber schuld gewesen seien ihre Betriebe so herunter zu wirtschaften, dass dem der Wohltäter Schickedanz mit großzügigen Investitionen Abhilfe schaffen musste. -- -FG- 12:44, 5. Sep. 2010 (CEST)

Gregor Schöllgen "persilscheint" (SZ v. 09.08.2010);-) Erste Korrekturen habe ich jetzt einmal eingefügt. --Dr. Alexander Mayer 22:25, 15. Sep. 2010 (CEST)
Ich habe die Quelle "Fragebogen zu politischen Beurteilung" vom 30.04.1942 aus dem Bundesarchiv überprüft und festgestellt, daß es sich wohl nicht um Gustav Schickedanz, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit um seine Schwester Liesl Kießling handelt. Nachstehend die Belege, welche dagegen sprechen, daß es sich um Schickedanz handelt in eckigen Klammern:
"1. Zu- und Vorname: Gustav Schickedanz, L. Kiessling & Co. [Firmenname!], [...]
3. Geburtstag und- Ort: 19.3.93 [Gustav Schickedanz ist aber am 01.01.1895 geboren, seine Schwester Liesl dagegen am 19.3.1893!] [...]
6. Mitglied der NSDAP. seit: 1.5.1937 [Gustav Schickedanz war ja bekanntlich seit dem 01.11.1932 schon PG] Mitgliedsnummer: 3949718 [Schickedanzens Nummer aber 1.335.993!] [...]
10. Vor dem 5.3.33 Mitglied welcher Partei: keiner [!!] [...]"
Selbst wenn es sich trotz all der gegenteiligen Hinweise doch um Gustav Schickedanz handeln sollte, wäre die "Zusammenfassende politische Beurteilung: in politischer Hinsicht ist Nachteiliges hier nicht bekannt geworden" eher als Beleg für eine politisch unauffällige Mitläuferschaft zu werten. Der Beurteilungsbogen erwähnt auch gar nicht die Ratsherrentätigkeit des Quelle-Gründers in Fürth. Herr Mayer kann die obigen Angaben sicher bestätigen.
Wenn man in der Wiki schon Archivquellen zitiert, sollte man deren Inhalt genau prüfen oder den unkundigen Benutzer zumindest auf Ungereimtheiten aufmerksam machen. (nicht signierter Beitrag von 77.22.182.150 (Diskussion) 17:15, 17. Sep. 2010 (CEST))
Ich wollte das Dokument auf den Commons hochladen, so dass sich jeder selbst ein Bild machen kann, aber dort wurden Bedenken geäußert, (siehe dort: NSDAP-Fragebogen), vielleicht wage ich es dennoch. Die aufgeführten "Fehler" sind tatsächlich enthalten und von einem Bearbeiter (?) auch schon im Fragebogen vermerkt, allerdings wurde Elisabeth auch nicht am 19.3.93 geboren, sondern am 27.3.93. Der NSDAP Kreisleiter hat vielleicht (neben anderen Schlampereien) der Einfachkeit halber beide zusammen bewertet (Kießling + Schickedanz), da auch die Adresse die Firmenadresse ist ("Artilliestr. 40" [sic!], heute Südstadtpark). Allerdings firmierte das Versandhaus seit 1938 - aus welchen Gründen auch immer - unter dem Namen "Versandhaus Quelle L.Kießling & Co", also ohne Schickedanz im Namen. Die Angabe im Kopf des Fragebogens "Gustav Schickedanz, L. Kießling &Co" meinte deswegen schon Schickedanz selbst, mit Kießling ist die Firma gemeint. Die Antworten zum politischen Verhalten im Fragebogen deuten ebenfalls eher auf Schickedanz, da nur er schon vor dem 5. März 1933 in die NSDAP eintrat, womit der Vermerk "einwandfrei" zu erklären ist. Quellen sind zum Überprüfen da, deswegen habe ich sie angegeben. Leider hat Schöllgen in seinem Buch keine Quellen (Einzelverweise) angegeben, von daher sollte man ihn auch nicht zitieren bzw. auf ihn verweisen. Ich werde der Sache bei Gelegenheit nachgehen. LG --Dr. Alexander Mayer 23:14, 17. Sep. 2010 (CEST)
'Ein Grund für die Firmierung ab 1938 "Versandhaus Quelle L. Kießling & Co" mag vielleicht daran liegen, den Vorwürfen einer Ausnützung der Ämter des PG Schickedanz vorzubeugen. Als Ratsherr hatte der Parteigenosse Schickedanz mit Sicherheit Vorteile, wenn es um Schnäppchen bei Arisierungskäufen geht. Durch und durch unmoralisch, dass Verhalten des Schickedanz und seiner Schwester, der PG Kießling. Nach dem Krieg blieb die Firmierung erstmal erhalten, da es Schickedanz ja zuerst verboten war, sein Unternehmen zu leiten, bzw. sogar zu betreten. Erst der Beginn des Kalten Krieges verschaffte Schickedanz die gewünschte "weisse Weste" und stilisierte ihn teilweise sogar zum Widerstandskämpfer. Unglaublich! --Kapitaen-plv 09:18, 6. Okt. 2010 (CEST)
Ehrlich gesagt, überzeugt micht das nicht. Immerhin wird in der Beurteilung nicht nur vermerkt, daß der zu Bewertende vor 1933 eben nicht der NSDAP angehört hat, sondern auch eine deutlich höhere Mitgliedsnummer als die von Gustav Schickedanz genannt. Mir ist auch nicht klar, warum man einen renommierten Historiker wie Gregor Schöllgen, der nicht zuletzt die Konzeption des Dokuzentrums Reichsparteitagsgelände Nürnberg erstellt hat, "nicht zitieren" sollte. Eine wissenschaftlich hoch geachtete Reihe wie die "Fränkischen Lebensbilder" verzichtet gleichsam auf Einzelnachweise - wie im Übrigen auch Ihr Buch über die Fürther Verkehrsgeschichte. Immerhin sind in Schöllgens Buch auch Quellen ausgewertet worden, die offenbar die Herren Dietzfelbinger und Zinke nicht gesehen haben, z.B. Treuhänderakten und die Personenakten des Spruchkammerpersonals. (nicht signierter Beitrag von 77.22.182.150 (Diskussion) 01:23, 18. Sep. 2010 (CEST))
Der Fragebogen wird überprüft und evtl. demnächst hier für die Diskussion hochgeladen. Die Arbeitsweise von Herrn Schöllgen im Rahmen des ZAG wird von Fachkollegen allgemein kritisch gesehen. Bei einem so sensiblen Thema hätte er nicht auf Einzelverweise verzichten dürfen, dagegen ist die Fürther Verkehrsgeschichte ein harmloses Thema. Ein Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände hat mir mitgeteilt, dass Schöllgen eben nicht alle Quellen zur Verfügung hatte bzw. auswertete. Das eingefügte Schöllgen-Zitat von "Hans" (eingentlich Wilhelm) Ehrlich kann so auch nicht stimmen, da die Jewish Successor Organistion in diesem Fall 1951 im Wiedergutmachungsverfahren die Nachzahlung von 75.000 Mark erreichte. --Dr. Alexander Mayer 08:06, 18. Sep. 2010 (CEST)
Dann sollte man aber auch Roß und Reiter nennen, welche Quellen unberücksichtigt geblieben sind. In der Besprechung des Buches im Nürnberger Stadtmagazin "plärrer" geht Herr Dietzfelbinger zwar kritisch mit den von Schöllgen gezogenen Schlüssen um, hebt aber auch die große Zahl an besuchten Archiven hervor. Das paßt ja dann nicht zusammen. Die Sache, warum Ehrlich auf Ansprüche verzichtete, Schickedanz an die IRSO aber trotzdem Zahlungen leistete, wird ja im Buch erklärt (Schöllgen: Biographie eines Revolutionärs, S. 218f.): so ist die IRSO in allen Fällen von früheren jüdischen Vermögenswerten tätig geworden, wenn keine Ansprüche angemeldet worden sind, egal ob die Betroffenen bereits selbst Ansprüche ausgeschlossen hatten. Der pauschale Rückerstattungsanspruch der IRSO im Namen der jüdischen Verfolgten ist ja auch logisch, da im ersten Nachkriegsjahrzehnt zum einen nicht klar war, wer die Shoa überlebt hatte bzw. wohin die Verfolgten hatten fliehen können. Wäre abgewartete worden, bis sich jemand von sich aus meldet, wären möglicherweise die rechtlichen Ansprüche gefährdet gewesen. Die Zahlungen von Schickedanz an die IRSO beißen sich daher ja nicht mit der zitierten Aussage Ehrlichs. (nicht signierter Beitrag von 77.22.182.150 (Diskussion) 11:01, 18. Sep. 2010 (CEST))
Trotzdem erscheint mir die Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der "Vernehmigungsprotokolle" (zumeist nicht wortwörtlich, nicht vom Vernommenen unterzeichnet...) und ähnlichem in den Spruchkammerakten mehr als fragwürdig. Als Kronzeuge diente (nach dem Krieg!!) z. B. Hans Böhner, der als Chef der lokalen Dresdner Bank Schickedanz' Haus-Banker war und mit diesem im Dritten Reich gemeinsam in Aufsichtsräten saß. Andere angebliche Aussagen-Protokolle wirken dubios oder durch die gezielte Wahl der Gesprächspartner verschoben, so z. B. wenn die Mitarbeiter eines jüdischen Nürnberger-Fürther Unternehmens einen Persilschein erteilen, deren früherer Chefs Todesfälle sich teilweise im Memorbuch der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth finden. Auch Schöllgen übernimmt Böhners völlig parteiische Aussagen unreflektiert und unkommentiert. Deswegen muss ich mich der oben erwähnten Fach-Kritik anschließen. -- -FG- 11:28, 18. Sep. 2010 (CEST)
Ach ja und noch ein Beispiel dafür, wie arg bei diesem Thema dünnste Bretter gebohrt werden: Der vielzitierten Passage aus Ludwig Erhards Entlastungs-Schreiben zur Person Schickedanz stellte Dr. Erhard folgenden Absatz voran: "Ich schicke voraus, dass mir die geschäftlichen Transaktionen des Herrn Schickedanz aus unmittelbarer Anschauung nicht bekannt sind, sondern dass ich lediglich nachträglich durch seinen Rechtsbeistand, Herrn Rechtsanwalt Linhardt, davon Kenntnis erhielt, daß diese Fälle alle völlig in Ordnung gingen, d. h. also, daß die früheren Besitzer weder übervorteilt wurden noch daß ein Druck zum Verkauf auf sie ausgeübt wurde." - Mit anderen Worten: Dr. Erhard wusste davon zur Sache überhaupt nichts, sondern schiebt unter seinem ministerialen Briefkopf "ohne den Ausgang ... beeinflussen zu wollen" eine Entlastungsaussage von Schickedanz' eigenem Anwalt ins Verfahren ein! -- -FG- 11:42, 18. Sep. 2010 (CEST)
Die Kritik an der Erhard-Aussage verstehe ich jetzt nicht ganz. Ludwig Erhard stellt ja in der von Ihnen zitierten Passage explizit klar, sich nicht zu geschäftlichen Vorgängen äußern zu können, stattdessen beurteilt er einzig und allein Gustav Schickedanzens politische Einstellung. Das sind ja zwei paar Stiefel. Die Spruchkammern wollte ja nicht nur die wirtschaftlichen Geschehnisse beurteilen, sondern eben auch die politische Einstellung des Betroffenen. Nur zu letzterem gibt Erhard dann auch eine Stellungnahme ab. Grundsätzlich stellt sich mir aber die Frage, wie man die an dem Verfahren Beteiligten einzuschätzen hat? Bei Schöllgen ist ja nachzulesen, daß Leute wie Erich Preuß oder Werner Krumme selbst zeitweise im KZ saßen oder wegen der Nazis auswandern mußten. Die hatten ja nun wirklich keinen Grund Schickedanz irgendwie davonkommen zu lassen. Gerade der jüdische Sozialdemokrat und KZ-Häftling Preuß als Gutachter der Spruchkammer beurteilt ja alle Arisierungsfälle als vom kaufmännischen Standpunkt her korrekt abgelaufen. In den Publikationen von Zinke und Dietzfelbinger ist zu den genannten Personen leider nichts zu finden. (nicht signierter Beitrag von 77.22.182.150 (Diskussion) 13:17, 18. Sep. 2010 (CEST))
Missverständnis: Ich kritisiere die Erhard-Aussage zwar als Einmischung eines nicht neutralen, hohen staatlichen Repräsentaten, hauptsächlich ging es mir aber eben gerade nicht um die Kritik an dieser Aussage, sondern um ihre Verwendung im Kontext der Schickedanz'schen Arisierungen, in dem sie aufgrund obig zitiertem Kenntnisdefizit wenig brauchbar ist.
Die Gutachten vom "kaufmännischen" Standpunkt her zu beurteilen ist die nächste Merkwürdigkeit, ja eine Krankheit der gesamten Verfahren: Der Wert von Unternehmen, ihre Aktienkurse werden auf Basis von zum größten Teil von der Mittäter-Seite eingebrachten Aussagen wie der des Dresdner-Bank-Chef Böhners (ein)geschätzt, die Kaufsummen ebenfalls einer rein Kapital-orientierten Betrachtung unterzogen, nach der ein Preis von annähernd 100% des, zumeist widerum mit Hilfe der genannten parteiischen "Kronzeugen" sehr niedrig verorteten, angeblichen Wertes eine nicht zu beanstandende Sache sei. Hier wird nur die Rendite betrachtet. Das zum Instrument marktwirtschaftlichen Verhaltens aber eben auch das nicht verkaufen gehört, das Behalten der Anteile, das diese einen Wert jenseits des aktuellen Kurses darstell(t)en, das dieses Instrument den zumeist jüdischen Voreigentümern in den fortschreitenden 1930er Jahren aufgrund der erdrückenden Gesamtsituation nicht mehr zur Verfügung stand, das wird vollkommen verschwiegen. Dass die jüdischen Unternehmer aus teilweise aktuell und später prosperierenden Unternehmen geworfen wurden (deren Zustand nach der Weltwirtschaftskrise schlecht zu reden sich Schickedanz' und Böhners Anwälte nach 1945 nicht schwer taten) und später in die z.B. von AG in GmbH umgewandelten Unternehmen nie mehr reinkommen konnten, das juckt niemand. Noch nach 1945 scheint man hier im Geist des vergangenen Jahrzehntes gefangen, dass eine Arisierung jüdischen Vermögens durchaus rechtmäßig sein kann, wenn sie nur nach kaufmännischer Sicht der Dinge halbwegs sauber gelaufen sei. Aufgrund der Gesamtsituation in der sich die jüdischen Voreigentümer befanden, muss dies aber auf das Grundsätzlichste verneint werden. Vor dem Hintergrund des handgreiflichen Staatsterrors der NS-Regimes, gerade mit dem lokalen Gauleiter Streicher ist diese Betrachtung eine Farce, und bleibt auch dann eine Farce wenn man diverse Regime-Gegner fand, die das genauso falsch sahen. Die, die es anders sahen hat man eben nicht gefragt. Es war doch politisch klar erklärtes Ziel Schickedanz für den Wiederaufbau wieder einzusetzen. -- -FG- 14:05, 18. Sep. 2010 (CEST)

Als "interessiert Mitlesender" (ich hatte oben auf das Militärgesetz Nr. 59 und wichtige Daten für eine Beurteilung von Arisierungsgewinnen hingewiesen) hätte ich gerne präzise Angaben im Artikel, in welchem Jahr/Monat Schickedanz Betriebe (Vereinigte Papierwerke 1934?, Brauerei Geismann (?), Textilversand Ignaz Mayer(?)) übernommen hat - möglichst auch Angaben zu Kaufpreisen, Angemessenheit des Preises und Verfügbarkeit seitens der jüdischen Vorbesitzer. Zitat aus Lemma Militärgesetz Nr. 59: "Nach Artikel 3 kann die „Entziehungsvermutung“ widerlegt werden, wenn ein angemessener Kaufpreis bezahlt wurde und der Verkäufer über dieses Geld frei verfügen konnte. Artikel 4 setzt als Stichtag den 15. September 1935 (Datum der Nürnberger Gesetze), nach dem grundsätzlich alle Rechtsgeschäfte angefochten werden können, da eine Zwangslage der Veräußerers angenommen werden kann." In der entsprechenen Regel der franz. Besatzungsmacht wird der Stichtag erheblich später angesetzt. MfG --Holgerjan 15:42, 18. Sep. 2010 (CEST)

@IP 77.22.182.150 Ohne jetzt bei Schöllgen nachgeschaut zu haben: Logisch ist dann aber nicht, warum der Anwalt von Schickedanz 1951 zugestandt, dass das Fabrikgelände in der Flößaustraße 1937 um 70 % unter dem Marktwert verkauft wurde. @ -FG- Die Erhard Ausssage habe ich eingefügt als generelle und durchaus typische Bewertung der NS-Vergangenheit von Schickedanz durch einen wichtigen Repräsentanten der Zeit - weniger in Bezug auf die Arisierungen. @Holgerjan: Papierwerke Heroldsberg April 1934 (nach anderen Angaben: 1935); Papierfabrik Ellern-Eichmann: 1937; Ignaz Mayer: Februar 1938; Ehrlich: April 1937; Geismann: 1937; diverse Häuser u. Grundstücke: zumeist 1938. Braun&Mosbacher, Kohn etc. muss ich erst recherchieren -> im November. LG --Dr. Alexander Mayer 03:17, 20. Sep. 2010 (CEST)

Schön, dass sich in Sachen Gustav Schickedanz endlich 'mal etwas tut. Habe den Verdacht, in Fürth wir Schickedanz immer noch als "goldenes Kalb" behandelt, deshalb auch die vehementer Weigerung, eine Rückbennung der Schickedanzstraße in Bahnhofstraße vorzunehmen und ihm die Ehrenbürgerschaft wieder aberkennen zu lassen. Beide Dinge sollten bei einem, nennen wir ihn "Nutnießer der Nazidiktatur" wohl im 21. Jahrhundert selbstverständlich sein. Derlei Dinge sollte eine Stadttverwaltung aus eigenen Antrieb tun, nicht erst, wenn es Druck von Seiten der Öffentlichkeit gibt.Fakt ist, dass Schickedanz sich bereichert hat, schwer bereichert und dies zum Zeitpunkt nach 1935. Es wird immer wieder versucht, Schickedanz eine weisse Weste zu verpassen, indem z.B. hervorgehoben wird, er wäre kein glühender Nationalsozialist gewesen. Das mag so gewesen sein. Auf jeden Fall war er unmoralisch genug, sich an zwangsweise enteigneten Vermögen jüdischer Mitbürger zu bereichern und damit einen Grundstein auf ein sehr grosses Vermögen zu bilden. Arisierung ist nie rechtzufertigen, egal welcher Kaufpreis bezahlt wurde. Die jüdischen Mitburger mussten ihre Unternehmen hergebeben, unter Zwang. Und Schickedanz, als äußerst cleverer Geschäftsmann hat seinen Nutzen daraus gezogen. Ob er jetzt ein Nazi gewesen sein will oder nicht spielt primär auch keine Rolle. Er war auf jeden Fall Parteimitglied und Ratsherr. Diese Tatsachen allein rechtfertigen schon einen sehr kritischen Umgang mit seiner Person und die Abschaffung des Kultes um ihn seitens der Stadt Fürth. --Kapitaen-plv 07:20, 5. Okt. 2010 (CEST)
Ich wollte die Diskussion noch nicht führen, weil ich das so kurz nach der Quelle-Pleite für etwas pietätlos halte. Aber Schöllgen hat da eine Lawine losgetreten. Meine Buchhändlerin schenkte mir letzte Woche das Werk mit den Worten: "Da hat der Herr Professor wohl Geld gebraucht....", ich werde es im Schatten des Mt. Everest lesen u. wenn (falls) ich wieder zurückkomme, werden wir die Sache wohl oder übel angehen müssen. LG--Dr. Alexander Mayer 08:05, 5. Okt. 2010 (CEST)
Glaube, Pietät ist hier äußerst unangebracht. Zeigte die Stadt Fürth pietät mit Tausenden von ermordeten und vertriebenen jüdischen Mitbürgern, als sie den PG Schickedanz mit Ehrenbürgerschaften und ähnlichen Dingen überhäufte?Die sahen nur das "goldene Kalb", das Stiftungen u.ä. finanzierte. Hätte es viele großherzige und großzügige jüdische Fürther Mitbürger nicht gegeben, hätte Fürth kein Stadttheater, kein Nathanstift und viele Dinge. Schickedanz immer noch ehren, heisst, das Andenken der jüdischen Mitbürger mit Füssen zu treten! Die Familie Schickedanz, Dedi und Riedel verdient auch kein Mitgefühl, dass sie ja mit 10000 arbeitslosen, langjährigen Quellemitarbeitern nicht hat, sonst wäre anders mit der Pleite umgegangen worden bzw. durch eine vernünftige Geschäftspolitik wäre es gar nicht erst zu Quelle Pleite gekommen. Ebenfalls finde ich es äußerst merkwürdig, dass die Stadt Fürth, Schickedanz' Schwester, der Parteigenossin Liesl Kießling ebenfalls die Ehre einer Straßenbenennung zukommen lässt. War die PG Kießling nicht ebenfalls große Nutznießerin der Arisierung? Wahrscheinlich wäre es am ehesten noch zu verantworten, Grete-Schickedanz, die vollkommen unpolitisch und keine PG war, zu ehren. Natürlich spielt es eine Rolle, wann, zu welchem Preis, etwas erworben wurde. Aber dies doch nicht primär. An erster Stelle sollte stehen, dass die jüdischen Mitbürger ihr Eigentum immer unter Zwang veräußern mussten. Hätte es diese Nazi-Diktatur nicht gegeben, wäre auch keine Veräußerung des jüdischen Eigentums gewesen. Und Schickedanz war eben in führender Stelle und Parteimitglied an hoher Stelle dieser Diktatur beteiligt. Auch sollte keinerlei Wert auf sämtliche "Persilscheine" des PG Schickedanz gelegt werden. Es ist doch hinreichend bekannt, wie diese Entlastungen zustande gekommen sind. Auch die "freiwilligen" Entschädigungen des Ehrenbürgers Schickdanz sind primär unbedeutend, da sie ja eher aus dem Grund geleistet wurden, in eine Prozessflut verstrickt zu werden. Es wirkt manchmal geradezu lächerlich an, wie Tatsachen verdreht werden, Fakten falsch ausgelegt etc. Am Ende sollte aus dem Parteigenossen und Ratsherr Schickedanz dann noch ein Widerstandskämpfer werden...--Kapitaen-plv 07:28, 6. Okt. 2010 (CEST)
Noch eine Anmerkung zur Parteigenossin Liesl Kießling: Es werden wieder Einwendungen kommen, die Frau hatte "ein Herz" für Spätheimkehrer und Flüchtlinge und deshalb die Ehrung ihrer Person. Schon einmal daran gedacht, dass es keine Flüchtlinge und keine Spätheimkehrer gegeben hätte, wenn es die Partei von Schickedanz, Kießling und Co. nicht gegeben hätte? Es erweckt sich mir der Eindruck, dass es einigen Menschen irgendwie unangenehm ist (wohl oder übel), endlich diesen "Sumpf" aufzuklären, aufzuarbeiten und vorallem die fälligen Konsequenzen zu ziehen. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Es ist doch eine positive Sache, nach nahezu sechzig Jahren endlich die Fehler der Adenauer Ära aufzuarbeiten. Das hätte sogar einen Vorbildcharakter für andere Gemeinden. Schade, dass dies erst nach dem von Familie Schickedanz in Auftrag gegebenen, sehr einseitigen und äußerst positiven Werk über den PG Schickedanz geschieht. Es ist doch klar zu erkennen und in gewisser Weise nachvollziehbar, dass in einer Biographie über Schickedanz, die im Auftrag seiner Familie entstand, weniger neutral und nicht sehr kritisch mit der Vergangenheit des Schickedanz umgegangen wird und versucht wird, negative Dinge zu verschleiern, positiver wiederzugeben etc. Umsomehr erstaunlich, da Fürth ja eine Fürth mit sozialdemokratischen Oberbürgermeister ist. Das Verhalten vom Schickedanz Clan war in letzter Zeit ja äußerst zweifelhaft, wenn man z.B. die Aussagen der gnädigen Dame Schickedanz verfolgt, die Ärmste müsse sparen und bei Aldi einkaufen gehen. Das ist purer Hohn und verspottet die Mitmenschen, die arbeitslos sind und wirklich sparen müssen. Auch die Veräußerung des Aktienpaketes des Dedi/Riedel Clans, nachdem Quelle schon fast pleite war, spricht doch Bände, welch' Geistes Kind diese Großkapitalisten sind. Von sozialer Verantwortung keine Rede. Und hier sollte Pietät angebracht sein? Gerade das Gegenteil, eine wirklich schonungslose Aufklärung ist hier angebracht.--Kapitaen-plv 10:27, 6. Okt. 2010 (CEST)
Wir muessen die Sache angehen, ich haette es jetzt noch nicht gemacht angesichts der vielen Leute, die dem Unternehmen einen Arbeitsplatz verdankten u. ihn jetzt verloren haben. Aber durch Schoellgen sind wir bzw. bin ich geradezu gezwungen. Schickedanz u. andere haben einen Wohlstand fuer alle mitgeschaffen, von dem wir heute auch alle profitieren. Auf der anderen Seite: Man konnte auch ohne Ariserungsgewinne u. ohne PG zu sein, in Fuerth Millionaer werden, wie Max Grundig zeigte. Man muss hier abwaegen, freilich ohne in peinliche Persilweiserei zu verfallen. A. Mayer z.Z. Bahrein, (aus Sicherheitsgruenden nicht eingloggt). (nicht signierter Beitrag von 84.255.130.179 (Diskussion) 19:31, 6. Okt. 2010 (CEST))
Allerdings! Die Biographie, im Auftrag des holden Töchterleins ist in der Tat äußerst peinlich, da von Neutralität und korrekten Daten nicht gesprochen werden kann. Peinlich ist allerdings mittlerweile, nachdem immer mehr Fakten der Arisierungskäufe des PG Schickedanz publik werden und der Tatsache ob seiner "Mitläuferschaft" (Mitläufer ist in Anbetracht der Tatsache das Schickedanz Ratsherr war, leicht untertrieben) die Verdrängung und Verklärung des PG Schickedanz durch die Stadt Fürth. Aberkennung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Fürth, Rückbenennung der Bahnhofstraße und Neubenennung der Liesl-Kießling-Straße. Ist das machbar? Ein gemeinsames Ziel? Alles andere wäre Verdrängung der geschichtlichen Fakten und ein Hohn gegenüber der jüdischen Bevölkerung.--Kapitaen-plv 11:39, 7. Okt. 2010 (CEST)
Können die hiesigen "Fürth-Fachleute" dann mal konkret machen, wo denn unkorrekte Daten in Schöllgens Buch vorkommen? Finde den Vorwurf, dann schon sehr gewagt. Auch zum Thema Einseitigkeit fällt mir auf, daß das immer nur Schöllgen vorgeworfen wird. Bei Zinke oder Dietzfelbinger liest man aber gar nichts von den SD-Berichten zu Ungunsten von Gustav Schickedanz, ebensowenig von den Personen des Spruchkammer- bzw. Treuhänderpersonals. Wie sind die denn einzuschätzen? Bei Schöllgen kann man sich davon ein Bild machen, Stichwort Erich Preuß. Weiterhin finde ich das Totschlagargument zu den Spruchkammern als "Mitläuferfabriken" korrekturbedürftig. Das Ganze basiert doch auf einer etwa vierzig Jahre alten Arbeit von Lutz Niethammer, der aber aus Datenschutzgründen gar keine personenbezogenen Akten auswerten konnte. Hier ist doch Forschungsbedarf, oder nicht? Und zum Thema Grundig: Max hat ja auch schon vor 1945 als Unternehmer angefangen und sich nicht unbedingt durch Regimeferne (Aufrüstung!) ausgezeichnet. Man sollte bei Personen, die nunmal vor 1945 schon Erwachsen waren, immer das Gesamtlebensbild im Auge haben. (nicht signierter Beitrag von 77.22.182.150 (Diskussion) 11:58, 7. Okt. 2010 (CEST))
(nicht signierter Beitrag von 77.22.182.150 (Diskussion) 09:58, 7. Okt. 2010)
Die Tatsache allein, dass Schickedanz NDSAP Mitglied und Ratsherr war, sollte doch schon genügen, eine Ehrenbürgerschaft abzuerkennen und eine nach ihm benannte Straße wieder zurückzubennen, oder? Natürlich sollte eine vollständige Aufklärung seiner Rolle im dritten Reich und der ganzen Arisierungen trotzdem erfolgen. (nicht signierter Beitrag von 109.84.141.21 (Diskussion) 14:18, 7. Okt. 2010 (CEST))

@77.22.182.150: Ich kann bzgl. Schoellgen auf mein Eingangs-Statement ganz oben verweisen, Zitat aus dem Artikel: "Weder die US-Militärregierung, noch die Hauptspruchkammer, noch die Wiedergutmachungskammer gelangten zu dem Ergebnis, dass die Erwerbungen zu Ungunsten der jüdischen Vorbesitzer erfolgten ... Er zahlte den ehemaligen Eigentümern nach dem Krieg insgesamt mehr als 8 Millionen Deutsche Mark an Entschädigung" - Das passt nicht zusammen und kann mir Schoellgen (ich bin derzeit auf S. 144) bisher nicht erklaeren. Bzgl. Mitlaueferfabrik finde ich es zumindest sehr eigenartig, dass beim Entnazifizierungsverfahren 41 Zeugen gehoert wurden, diese aber allesamt entlastende Aussagen machten. Peinlich sind bei Schoellgen v.a die wenig o. ueberhaupt nicht begruendeten zusammenfassenden Wertungen bestimmter Vorgaenge. Die Daten bzw. Fakten an sich sind zwar einseitig zusammengestellt, aber an sich wohl richtig. Manches war mir nicht bekannt; von daher ist die Lektuere nicht so sinnlos, wie ich dachte. @109.84.141.21 u. Kapitaen-plv: Die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Fürth, Rückbenennung der Bahnhofstraße und Neubenennung der Liesl-Kießling-Straße ist derzeit definitiv nicht machbar. Allerdings gibt es im Herbst 2011 vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelaende eine Ausstellung zur Arisierung und da wird Schickedanz ein Thema sein. Danach sieht das vielleicht anders aus.-- Dr. Alexander Mayer z.Z. Kathmandu

Eigentlich geradezu empörend, dass die Stadt Fürth, so stur und unbelehrbar, hochrangige Nazis ehrt. Kießling war vielleicht im Gegensatz zu ihren Bruder nicht gerade hochrangig, aber dennoch Mitglied der NSDAP, eingetreten, nachdem in weitesten Kreisen der Bevölkerung bekannt war, was ein KZ ist und die Judendiskriminierung schon grosse Blüten schlug. Dem äußerst nazionalsozialistisch gesinnten Geschwisterpaar war es ja zu dieser Zeit schon sehr wichtig, mit dem Zusatz "rein arisches Unternehmen" zu werben. Aber: "Gut Ding hat Weile, keine Eile". Vielleicht sollte man auch mal entsprechende Stelle und Organisationen, auch in Israel dazu einschalten?--Kapitaen-plv 09:33, 8. Okt. 2010 (CEST)
Ich denke, es ist in erster Linie unsere Sache hier vor Ort die Sache abzuwaegen. Allerdings ist man auch in juedischen Kreisen irritiert ueber Schoellgens Buch, wenngleich bisher noch nichts an die Oeffentlichkeit dringt.--Dr. Alexander Mayer 11:50, 15. Okt. 2010 (CEST) (z.Z. Namche Bazar, Nepal)
Eben! Und über diesen Weg lässt sich vielleicht die uneinsichtige Haltung der Stadt Fürth vielleicht schneller ändern. Die Stadt Fürth sollte dies ohnehnin aus Eigeninitiative tun: Die Umbenennung der Schickedanz- und Kießlig Straßen und die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft des PG Schickedanz etc. --Kapitaen-plv 12:58, 20. Okt. 2010 (CEST)

Intervention

Euer ausgedehnter Dialog entfernt sich m. E. immer weiter vom Sinn einer Wikipedia:Diskussionsseite und ist nicht mehr zielgerichtet auf die Verbesserung des Artikels. Umfangreiche eigene Betrachtungen gehören nicht hierher, sie erschweren vielmehr Dritten einen Einstieg in die Mitarbeit. Als an der Thematik interessierter Mitlesender gebe ich dies zu Bedenken --Holgerjan 16:35, 20. Okt. 2010 (CEST)

Finde ich nicht, zeigt nur die Relevanz von Wikipedia fuer Politik und Gesellschaft. Ich denke, mittelfristig wird Wikipedia eine aehnliche Gesellschaftsrelevanz zukommen wie einst der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers. - Bzgl. des Artikels werde ich im Laufe der naechsten Monate ein paar Vorschlaege zur Neuordnung des Artikels vortragen, so dass auch die strittigen Punkte moeglichst einvernehmlich dargestellt werden koennen. Z.B. meine ich inzwischen - obwohl es in erster Linie meine Schuld ist - dass man nicht mit Quellen arbeiten sollte, die nur wenigen zugaenglich sind (z.B. Akten der Spruchkammer), - hier stellt sich u.a. das TF-Problem. Ich werde deswegen meine Einfuegungen, die nur auf solchen Quellen beruhen, demnaechst entsprechend loeschen bzw. abaendern und dann zunaechts die unstrittigen Teile der Biographie hinzufuegen. LG aus Kathmandu --Dr. Alexander Mayer 19:01, 30. Okt. 2010 (CEST)
Ein erster Schritt wie zuvor angekündigt. Rest folgt demnächst. Nach dem Ausbau Neugliederung. LG --Superikonoskop 12:04, 9. Jul. 2011 (CEST)

Schrittweise Überarbeitung / Disk. über NS-Zeit

Der Artikel wird derzeit schrittweise überarbeitet (derzeit etwa bis 1961 geschehen). Überwiegend muss das anhand von Gregor Schöllgens umstrittener Biographie erfolgen, die Kritik an ihr habe ich ebenfalls unter "Sonstiges" schon eingefügt (diesen Abschnitt werde ich wahrscheinlich später in "Quellenlage" umbenennen). Aber sie ist für viele Informationen die einzige Quelle. Einige Quellenangaben im Abschnitt "Diskussion über NS-Zeit" habe ich entfernt, weil sie nicht Wikipedia:Keine Theoriefindung entsprechen (keine Primärquellen). Sofern lediglich Primärquellen als Quelle angegeben waren, habe ich auch den entsprechenden Lauftext gestrichen. --Superikonoskop 12:34, 10. Aug. 2011 (CEST)

Minister Erhards Persilschein sollte man aber schon etwas vollständiger zitieren um der Wahrheit Rechnung zu tragen: "Ich schicke voraus, dass mir die geschäftlichen Transaktionen des Herrn Schickedanz aus unmittelbarer Anschauung nicht bekannt sind, sondern dass ich lediglich nachträglich durch seinen Rechtsbeistand, Herrn Rechtsanwalt Linhardt, davon Kenntnis erhielt, daß diese Fälle alle völlig in Ordnung gingen, d. h. also, daß die früheren Besitzer weder übervorteilt wurden noch daß ein Druck zum Verkauf auf sie ausgeübt wurde." - Mit anderen Worten wie weiter oben schon einmal erwähnt: Dr. Erhard wusste zur Sache überhaupt nichts, sondern schiebt unter seinem ministerialen Briefkopf "ohne den Ausgang ... beeinflussen zu wollen" eine Entlastungsaussage von Schickedanz' eigenem Anwalt ins Verfahren ein. Diese Wertung muss nicht mit in den Artikel - Das er aber selbst angibt keinerlei Detailkenntnis zu haben und als Minister mit Interesse an Schickedanz' Beitrag zum Wiederaufbau trotzdem das Wort ergreift ist objektiver Fakt und von mir zitiert nach den Spruchkammerakten im Staatsarchiv Nürnberg. -- FürtherBier 19:02, 23. Nov. 2011 (CET)
Spruchkammerakten sind Primärquellen und sollten wg. Wikipedia:Keine Theoriefindung nicht verwendet werden. Wurde dieser Vorspenn Erhards irgendwo veröffentlicht? (Antwort wäre nett, dann muss ich nicht selbst suchen). --Superikonoskop 23:17, 23. Nov. 2011 (CET)
Da muss wohl dann erstmal noch mehr objektivere Sekundärliteratur auf den Markt ;-) -- FürtherBier 18:38, 2. Dez. 2011 (CET)
Kommt mit der Arisierungsausstellung des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände im Herbst 2012. Dann werden wir hier so und so einige Teile neu fassen müssen. --Superikonoskop 16:28, 5. Jan. 2012 (CET)

Name der Mutter von Gustav Schickedanz

Es scheint zwar nur ein Tippfehler zu sein, aber ich bin mir nicht sicher, ob es nicht doch irgendwelche anderen Zusammenhänge geben könnte: Hieß die Mutter von G.S. wirklich (irgendwann einmal) Schickendanz (mit "n") ? -- Hll001 10:54, 20. Okt. 2011 (CEST)

Nein, danke. LG --Superikonoskop 19:54, 20. Okt. 2011 (CEST)

Defekter Weblink (erl.)

GiftBot (Diskussion) 05:49, 12. Sep. 2012 (CEST)

Anfrage läuft. Im Index v. nordbayern.de ist der Artikel noch zu finden, aber nicht abrufbar.--Superikonoskop (Diskussion) 11:54, 12. Sep. 2012 (CEST)
Die Online-Redaktion der Nürnberger Nachrichten hat den Fehler auf meine Anfrage hin umgehend behoben, wir müssen hier nichts ändern. LG --Superikonoskop (Diskussion) 13:59, 12. Sep. 2012 (CEST)

Wohnort nach dem 2. Weltkrieg

Ich würde gerne eine Verlinkung zu "Stöppach (Kirchensittenbach)" einfügen, was mir wahrscheinlich vorkommt, bin aber nicht sicher. Falls sich demnächst niemand dagegen äußert, werde ich das tun. --Willibaldus (Diskussion) 19:48, 12. Apr. 2022 (CEST)