Gemma Pörzgen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2022 um 08:13 Uhr durch imported>Aka(568) (Tippfehler entfernt, Links optimiert).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Das Foto ist aus dem Publikum heraus fotografiert, links ist das seitliche Profil einer Person von hinten zu sehen, im Vordergrund und in der rechten Bildhälfte sind ebenfalls sitzende Personen unscharf von hinten abgebildet. Gemma Pörzgen nimmt die Mitte des Bildes ein und sitzt im Fokus auf einem mint-farbenen Stuhl. Sie hält ein Mikrofon in der Hand, trägt einen schwarze Hose, ein weißes Oberteil und einen schwarzen geöffneten Blazer. Ihr Blick geht ins Publikum, zu welchem sie spricht und ihr Haar ist halblang, lockig und dunkel. Im Hintergrund ist der Ausschnitt eines Bildes zu sehen und den größten Teil nimmt eine helle projizierte Fläche ein.
Gemma Pörzgen (2014)

Gemma Pörzgen (* 1962) ist eine deutsche Journalistin und Moderatorin von Fachveranstaltungen mit den Themenschwerpunkten Osteuropa und Medienpolitik. Sie gehört dem Vorstand von Reporter ohne Grenzen an.

Leben

Gemma Pörzgen wuchs in Moskau und Bonn auf. Seit 2006 lebt sie als freie Journalistin und Autorin in Berlin.

Sie studierte Politikwissenschaft, Slawistik und Osteuropäische Geschichte in München. Während des Studiums war sie freie Mitarbeiterin beim SWF in Paris sowie in Südafrika bei Financial Mail und der als progressiv geltenden englischsprachigen Zeitung Natal Witness, in der während der Apartheid auch schwarze Journalisten, teilweise in isiZulu schrieben.[1] 1989 schloss sie ihr Studium mit einer Magisterarbeit über „Sowjetische Außenpolitik gegenüber Südafrika“ ab.[2] Sie absolvierte ein Volontariat bei der Frankfurter Rundschau und war anschließend von 1993 bis 1997 Nachrichtenredakteurin der FR mit dem Schwerpunkt Osteuropa, ab 1997 freie Journalistin auch für die Wiener Zeitung in Hamburg und Zagreb. Als Südosteuropa-Korrespondentin mit Sitz in Belgrad war sie für die Frankfurter Rundschau, Stuttgarter Zeitung und den Tagesspiegel u. a. tätig.[3] Nach der Geburt von zwei Töchtern arbeitete sie als Nahost-Korrespondentin für die FR und die Stuttgarter Zeitung in Israel und den Palästinensergebieten.[4] Sie publiziert seit 2008 in der wissenschaftlichen Zeitschrift Osteuropa[5] sowie seit 2010 im Magazin Ostpol, das vom Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung herausgegeben wird. Seit April 2020 ist sie Chefredakteurin der von Renovabis und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben, vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP).[6]

1994 war Gemma Pörzgen Gründungsmitglied der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen. Bis 1999 war sie Vorstandsmitglied und wurde 2009 wieder in den Vorstand gewählt. Von 2010 bis 2013 war sie Medienberaterin der Uzbekistan Press Freedom Group in Berlin.[7] Sie gründete die Berliner Regionalgruppe des Verbands freier Journalisten Freischreiber.[8]

Gemma Pörzgen ist die Tochter des Journalisten Hermann Pörzgen und der Redakteurin Marie Theresa Pörzgen (geb. Körner). Für ein Buchprojekt über ihren Vater Ein Leben in Moskau erhielt sie 2011 das „Grenzgänger“-Stipendium der Robert Bosch Stiftung sowie 2015 das Milena-Jesenska-Forschungsstipendium. Gemma Pörzgens Großeltern mütterlicherseits Heinrich Körner und Therese Körner gehörten dem Widerstand der Christlichen Gewerkschaften gegen die NS-Diktatur an.[9]

Stipendien

Publikationen

Monografie

  • Gasprom: Die Macht aus der Pipeline. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2008, ISBN 978-3-434-46814-1.

Aufsätze und Buchbeiträge (Auswahl)

  • Soviet foreign policy with regard to South Africa. In: South Africa International, 21/3 (1991), S. 165–172[11]
  • Politische Gewalt in Südafrika. In: Michael Behrens, Robert von Rimscha (Hrsg.): Südafrika nach der Apartheid, Nomos, zweite Auflage 1996, ISBN 978-3-7890-4537-0, S. 113–124
  • Dynamik und Verharren. Europäische Öffentlichkeit und ihre Grenzen. In: Osteuropa 2–3/2009, S. 237–250 (Abstract)
  • Medien lieben Zahlen. Ein Report zum Verhältnis von Journalismus und Demoskopie. Aus Politik und Zeitgeschichte, 64 (2014), 43–45
  • „Soft Power“ und Imagepflege aus Moskau. Leichtes Spiel für PR-Offensive. In: Osteuropa 64 (2014), S. 63–87 (Abstract)
  • Moskau fest im Blick. Die deutschen Medien und die Ukraine. In: Osteuropa 5–6/2014, S. 295–310 (Abstract)
  • Die Welt in der Krise(ndarstellung). Frankfurter Hefte 10/2014 (pdf)
  • Der ewige Putin. In: Ost-West. Europäische Perspektiven, 3/2015, S. 233–238

Weblinks

Commons: Gemma Pörzgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemma Pörzgen: Journalismus als persönliches Risiko, Reporter ohne Grenzen
  2. Gemma Pörzgen: Die sowjetische Außenpolitik gegenüber Südafrika in den achtziger Jahren. Historische Grundlagen und aktuelle Entwicklungen, München 1989 (sowiport)
  3. Gemma Pörzgen im Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung (Memento vom 21. April 2016 im Internet Archive)
  4. Reporter ohne Grenzen e.V.: Gemma Pörzgen - Reporter ohne Grenzen für Informationsfreiheit. In: Reporter ohne Grenzen für Informationsfreiheit. Abgerufen am 20. April 2016.
  5. Aufsätze von Gemma Pörzgen in der Zeitschrift Osteuropa
  6. OWEP 1/2021. Abgerufen am 16. Oktober 2021.
  7. Gemma Pörzgen in: Ostpol. Das Osteuropa-Magazin
  8. Berlin – Freischreiber. In: www.freischreiber.de. Abgerufen am 20. April 2016.
  9. Marie Theresa Pörzgen ist tot in: General-Anzeiger, Ausgabe vom 19. März 2013, S. 19
  10. Gemma Pörzgen, Milena Jesenská Visiting Fellow (September – November 2015), iwm.at
  11. africabib.org