Leben und sterben lassen (Roman)
Leben und sterben lassen | |
Originaltitel | Live and Let Die |
Deutsche(r) Titel | Leben und sterben lassen |
Autor | Ian Fleming |
Übersetzung ins Deutsche | Günter Eichel (1961), Stephanie Pannen und Anika Klüver (2012) |
Vorheriger Roman | Casino Royale |
Nachfolgender Roman | Moonraker |
Leben und sterben lassen ist der zweite James-Bond-Roman des Briten Ian Fleming und wurde 1954 veröffentlicht.
Handlung
007 James Bond wird auf Mr. Big angesetzt, den mächtigsten New Yorker Gangster und Agent der skrupellosen Geheimorganisation SMERSH.
In den Vereinigten Staaten tauchen tausende von Goldmünzen auf, die aus einem alten Piratenschatz stammen. Der MI 6 hat den Verdacht, dass Mr. Big diesen Schatz zur Finanzierung der sowjetischen Spionage in Amerika nutzt. James Bond soll nun Mr. Big das Handwerk legen und die Quelle der Goldmünzen ausfindig machen.
Er fliegt nach New York, wo er seinen alten Freund Felix Leiter trifft, der mit ihm als Vertreter der CIA zusammenarbeitet. Bond und Leiter wollen sich auf den Weg nach Saint Petersburg machen, um dort Mr. Bigs Motoryacht Secatur zu untersuchen, die regelmäßige Fahrten nach Jamaika und zurück macht und der Verdacht besteht, dass die Goldmünzen mit ihr über die See geschmuggelt werden. Vorher sehen sie sich etwas in Harlem um, um sich eine ungefähre Vorstellung von Mr. Bigs Hinterhof zu machen. Sie durchwandern mehrere Lokale, in denen sie auf den Aufenthalt von Mr. Big hoffen. In einer Bar fliegt ihre Tarnung auf und Mr. Big nimmt sie gefangen, wo Bond auf ihn und seine schöne Assistentin Solitaire trifft, bei der Bond einen rettenden guten Eindruck hinterlässt. Nachdem Bond gefoltert wird, gelingt es ihm und Leiter zu fliehen.
Nun müssen Bond und Leiter schnellstens nach St. Petersburg, da sie in New York von Mr. Big und seinen Handlangern gesucht werden. Doch bevor sie abreisen, wird Bond von Solitaire kontaktiert, die ihn bittet, sie aus den Fängen von Mr. Big zu befreien. Bond lässt sich darauf ein und fährt mit ihr mit dem Zug nach St. Petersburg. Nur knapp entkommen sie einem Anschlag von Mr. Bigs Leuten.
In St. Petersburg machen sich Bond und Leiter auf die Suche nach der Secatur. Im Hafen treffen die beiden auf The Robber, der sehr unhöflich ist und ein Lagerhaus vor unbefugten Eindringlingen bewacht, was ihren Verdacht verstärkt, dass sich die Goldmünzen in diesem Lagerhaus befinden. Sie kehren zurück in ihr Hotelzimmer, wo sie feststellen, dass Solitaire entführt wurde. Ratlos schläft Bond im Zimmer ein und Leiter macht sich alleine auf den Weg ins Lagerhaus, wo er von Robber geschnappt wird und den Haien zum Fraß vorgesetzt wird. Leiter überlebt, büßt jedoch den linken Arm und ein Bein ein. Nun muss Bond alleine weitermachen und er beschließt, wie Leiter am Abend zuvor das Lagerhaus zu untersuchen. Im Lagerhaus findet er heraus, dass die Goldmünzen in Behältern mit giftigen Fischen versteckt werden. Doch Bond wird von Robber überrascht und es kommt zu einem Gefecht, in dem Robber den Kürzeren zieht und ein ähnliches Schicksal wie Leiter erleidet, nur dass er dabei mit dem Tod büßt.
Bond fliegt nach Jamaika, um die Quelle der Goldmünzen zu finden, die auf einer Insel an der Küste zu sein scheint. Dabei trifft er auf den Cayman-Insulaner Quarrel, der mit ihm in der Bucht trainiert, und den Leiter des Geheimdienstes in Jamaika, John Strangways, der ihm spezielle Ausrüstung bereitstellt. Am Abend macht Bond ein gefährliches Tauchmanöver durch die Riffe zur Insel, wo er eine Haftmine an die Secatur anbringt und schließlich die Quelle findet, jedoch von Mr. Big gefangen genommen wird.
Nun scheint Mr. Big gesiegt zu haben, denn Bond und Solitaire befinden sich in seiner Gewalt. Er droht sie umzubringen, indem er sie mit einem Seil hinter seiner Yacht herziehen will. Doch die Secatur explodiert rechtzeitig durch die Haftmine, bevor Mr. Big Bond und Solitaire durch die Riffe im Wasser ziehen kann, wo sie blutige Köder für die Haie gewesen wären. Das Blatt wendet sich und Bond muss schließlich zusehen, wie Mr. Big von den Haien und Barrakudas zerfleischt wird, während er sich und Solitaire retten kann.
Rezeption
In Irland wurde der Roman verboten. Dies kam jedoch der Publicity zugute.[1]
In Deutschland wurde der Roman 1961 vom Ullstein Verlag publiziert. Die Übersetzung stammt von Günther Eichel. Im September 2012 erschien anlässlich des 50-jährigen Jubiläums Leben und sterben lassen in einer Neuübersetzung von Stephanie Pannen und Anika Klüver beim Cross Cult Verlag. Erstmals ist der Roman in einer ungekürzten Übersetzung und mit den originalen Kapitelabschnitten und -überschriften in Deutschland erhältlich. Zudem wurden alle weiteren Bond-Romane von Fleming in einer Neuüberarbeitung veröffentlicht.
Verfilmung
Der Roman wurde 1973 als Live and let die mit Roger Moore als James Bond verfilmt. Dies war Roger Moores erster James-Bond-Film. Die Handlung wurde an die siebziger Jahre angepasst, verändert und modernisiert. Im Film fehlt jeglicher Bezug zur Sowjetunion, stattdessen wird Mr. Big zum Decknamen von Kananga, dem Herrscher des fiktiven Karibikstaates San Monique. Ebenso wurde Heroin zum Objekt des Handels von Mr. Big bzw. Kananga.
Einige Elemente wurden in spätere Bond-Filme eingebaut: Im Film In tödlicher Mission (1981) werden Bond und seine Partnerin an ein Seil gefesselt und durch Riffe gezogen, können aber dem geplanten Tod entrinnen. Die Verstümmelung Felix Leiters durch einen Hai und der Tod des dafür verantwortlichen Schurken durch denselben kommt in Lizenz zum Töten (1989) vor.
Literatur
- Ian Fleming: Leben und sterben lassen. Cross Cult / Amigo Grafik, Ludwigsburg 2012, ISBN 978-3-86425-072-9.
Einzelnachweise
- ↑ Andrew Lycetts Ian Fleming Biografie