Liebesgrüße aus Moskau (Roman)

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Liebesgrüße aus Moskau
Originaltitel From Russia with Love
Deutsche(r) Titel Liebesgrüße aus Moskau
Autor Ian Fleming
Übersetzung ins Deutsche Mechthild Sandberg (1966); Stephanie Pannen und Anika Klüver (2013)
Vorheriger Roman Diamantenfieber
Nachfolgender Roman James Bond jagt Dr. No

Liebesgrüße aus Moskau ist der fünfte Roman aus der von Ian Fleming geschriebenen James-Bond-Reihe. Er erschien 1957 als Nachfolgeroman von Diamantenfieber.

Liebesgrüße aus Moskau gilt als einer der besten Bond-Romane und besiegelte den finanziellen Durchbruch Ian Flemings in den Vereinigten Staaten, nachdem Präsident John F. Kennedy den Roman unter seinen zehn Lieblingsbüchern einreihte. In Deutschland erschien der Roman erst 1966 beim Scherz Verlag als erstes Buch der Reihe phoenix shocker.

Handlung

Um von ihren eigenen Fehlschlägen abzulenken, beschließen die führenden Köpfe der russischen Geheimdienste, einen Schlag gegen den britischen Geheimdienst MI6 auszuführen. Als Ziel wird deren bester Agent James Bond ausgewählt, der zuvor bereits einige Aktionen der Russen vereitelt hat. Bond soll mithilfe der hübschen Spionin Tatjana Romanova angelockt werden, die angeblich überlaufen und den Briten eine russische Dechiffriermaschine vom Typ Spektor (in der Verfilmung Lektor) mitbringen will. Die Aktion wird von der gefürchteten Geheimorganisation SMERSCH (russische Abkürzung für Tod den Spionen) geplant und gesteuert. Romanova nimmt nach Wochen der Planung und Ausbildung in Istanbul Kontakt mit dem dort zuständigen MI6-Agenten Darko Kerim (im Film Ali Kerim Bey) auf und gibt vor, sich in das Bild von James Bond verliebt zu haben.

Bond wird nach Istanbul geschickt, um das Mädchen mit der Maschine nach London zu bringen. Dort angekommen, gerät Bond in die Kämpfe zwischen Kerims Leuten und einer bulgarischen Bande, die im Auftrag der Russen nach Kerims Leben trachten. Bond begleitet Kerim, als dieser den Chef der Bulgaren erschießt, um sich für Attentate zu rächen. Als Bond nachts in seinem Hotelzimmer ankommt, findet er in seinem Bett die nackte russische Agentin vor und die beiden verbringen eine Liebesnacht miteinander. Romanova teilt Bond mit, dass sie noch am folgenden Abend die Spektor-Maschine entwenden werde und sie am selben Abend mit dem Orientexpress abreisen müssten. Obwohl Bond Bedenken hat, stimmt er dem Plan und der langen, gefährlichen Reise im Zug zu. Romanova hat sich inzwischen in Bond verliebt und will tatsächlich bei ihm bleiben, traut sich aber noch nicht ihm zu sagen, dass die SMERSCH hinter dem ganzen Plan steckt. Sie glaubt, der ganze Plan sei, dass sie in London für die Russen spionieren soll.

Im Zug sind drei russische Agenten. Darko Kerim gelingt es, mit Tricks und seinem Einfluss zwei der Feinde aus dem Zug zu befördern, aber beim Kampf mit dem dritten Agenten kommen beide ums Leben.

Als der Zug acht Stunden in Belgrad pausiert, telefoniert Bond mit seinem Hauptquartier und stellt M frei zu entscheiden, ob dieser einen weiteren britischen Agenten zur Verstärkung senden will. Als Bond Stunden später kurz vor der Weiterfahrt auf einen kräftigen Mann aufmerksam wird, der vermeintlich gerade dem Zug zugestiegen ist und sich mit den vereinbarten Code-Worten als britischer Agent zu erkennen gibt, geht Bond davon aus, dass dies der Mann ist, den M ihm geschickt hat. In Wirklichkeit handelt es sich um den obersten Henker der SMERSCH, Donovan Grant, einen paranoiden Killer, der sich von Mondzyklen in seinen Handlungen beeinflussen lässt und kurz darauf Romanova mit einem heimlich verabreichten Schlafmittel außer Gefecht setzt sowie Bond in dessen Zugabteil in seine Gewalt bringt. Grant erklärt Bond, dass er ihm im nächsten Tunnel in das Herz schießen und danach auch die schlafende Russin mit Bonds Waffe töten werde.

Der Killer erzählt Bond den Plan der SMERSCH, Bond und damit dem MI6 den Tod der schönen, russischen Agentin anzuhängen, den heimlich gefilmten Liebesakt den Medien zuzuspielen und somit den Ruf des britischen Geheimdienstes zu schädigen. Außerdem sei die Spektor eine Attrappe und mit einem Sprengsatz versehen, der explodieren werde, sobald die britischen Spezialisten versuchten, das Gerät zu öffnen. In Paris werde Grant von Rosa Klebb, einer grausamen Leiterin einer SMERSCH-Abteilung, im Hotel Ritz erwartet und ausgezeichnet werden. Aber Bond gelingt es, dem tödlichen Schuss zu entgehen, mit einem Messer aus einem Geheimfach seines Koffers Grant niederzustechen und ihn schließlich mit dessen eigener Waffe zu erschießen.

In Frankreich angekommen, bringt Bond die präparierte Spektor und die russische Agentin bei seinen befreundeten, französischen Geheimdienstkollegen in Sicherheit und geht seinerseits, nachdem er seinem Hauptquartier in London ausführlichen Bericht erstattet hat, zu der Verabredung mit Rosa Klebb in das Ritz. Klebb hat sich als harmlose alte Frau getarnt, und Bond entgeht nur knapp einer Falle und ihren mit Gift präparierten Stricknadeln, bevor er sie überwältigen kann. Noch bevor die inzwischen eingetroffenen Franzosen Klebb abführen, gelingt es dieser, Bond mit einer im Schuh versteckten, vergifteten Klinge am Bein zu verletzen. Die Geschichte endet, als Bond bewusstlos zu Boden sinkt.

Bond wird später von M berichtet, dass Rosa Klebb in der Haft gestorben ist.

Unterschiede in den Sprachversionen

Als scheinbar unwichtiges Detail wurde in der deutschen Übersetzung bei der einleitenden Beschreibung Donovan Grants weggelassen, dass seine Armbanduhr die Mondphasen anzeigt. In der 2012 erschienenen Neufassung beim Cross Cult Verlag sind alle Einzelheiten wiedergegeben.

Verfilmung

1963 wurde der Roman als zweiter Kinofilm der Bond-Reihe mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt. Regie führte Terence Young. Die Handlung und die Charaktere des Films orientieren sich grob an der Romanvorlage. Die Änderungen wurden laut den Produzenten nur vorgenommen, um den Film für das Medium Kino anzupassen. So bedroht im spektakuläreren Finale des Films Rosa Klebb Bond mit einer Pistole und versucht dann, ihn mit einer vergifteten Schuhspitze zu töten, wird jedoch von Tatjana Romanova erschossen.

Einzelnachweise

Ian Fleming: Liebesgrüße aus Moskau. Neu übersetzte und ungekürzte Auflage. Cross Cult, Ludwigsburg 2013, ISBN 978-3-86425-078-1.