Joachim Król

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Joachim Król 2009 auf der Berlinale

Joachim Günther Król [kro:l] ( anhören?/i) (* 17. Juni 1957 in Herne) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

Joachim Król wurde als Sohn des polnischstämmigen Bergmanns Heinz-Günter Król und dessen Frau Maria, geb. Hauer, im westfälischen Herne geboren und wuchs mit seinem älteren Bruder Klaus in dem Bergarbeiterstadtteil Horsthausen (Elpeshof) auf.[1] Sein Vater war Steiger auf der Zeche Friedrich der Große, Sozialdemokrat und Gewerkschaftsfunktionär. Mit sechzehn Jahren sah Król am Westfälischen Landestheater mit Heinrich von Kleists Prinz Friedrich von Homburg erstmals eine Theateraufführung, die ihn stark beeindruckte und die Schauspielerei zu seinem Berufswunsch machte. Nach dem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Herne 1978 und dem Zivildienst studierte Król Germanistik und Theaterwissenschaften an der Universität zu Köln. 1981 eröffnete er, mittlerweile in der Anti-AKW-Bewegung aktiv, mit sechs Mitstreitern in Dortmund die Politkneipe Vor Ort, die auch eine kleine Bühne für Kabarett und Jazz bot. Von 1981 bis 1984 studierte er Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München und gab noch als Schauspielschüler 1984 in Josef Rusnaks Sterbehilfe-Thriller Kaltes Fieber sein Kinodebüt.[2] Bekannt ist er vor allem als Film- und Fernsehschauspieler. Trotz seines Fernseh- und Kinoerfolgs kehrt Król immer wieder zur Bühne zurück. Mehrmals spielte er am Schlosstheater Moers, Bochumer Schauspielhaus und am Schauspielhaus Köln.

Joachim Król mit Martin Lindow und Wiebke Puls auf den Nibelungenfestspielen 2004

National fand Król erstmals 1993 Beachtung für seine Rolle als Kipp in Wir können auch anders … Zu einem Publikumserfolg geriet 1994 Der bewegte Mann (Regie: Sönke Wortmann). In Es geschah am hellichten Tag von Nico Hofmann übernahm er eine Rolle, von der man glaubte, sie sei untrennbar mit dem Namen Heinz Rühmann verbunden (siehe Es geschah am hellichten Tag). Gelobt wurde sein Auftritt in dem elegant-schrulligen Zugvögel … Einmal nach Inari unter der Regie von Peter Lichtefeld. Außerdem arbeitete er mit Doris Dörrie, Hans W. Geißendörfer, Helmut Dietl, Wim Wenders und Tom Tykwer zusammen. Spätestens seit Donna Leon und Lutter gehört er in Deutschland zur TV-Prominenz und ist mit seiner eher zurückhaltenden Darstellung und der ruhigen Art „aus der deutschen Kinolandschaft nicht mehr wegzudenken“ (Prisma).

Im Dezember 2009 gab der Hessische Rundfunk bekannt, dass Król der neue Ermittler für den Frankfurter Tatort wird.[3] In diesem Zusammenhang beendete Król sein Engagement beim ZDF in der Krimireihe um den Essener Ermittler Lutter. Beginnend mit dem Fall Eine bessere Welt im Mai 2011 wurden insgesamt fünf Tatorte mit Król als Hauptkommissar Frank Steier an der Seite von Nina Kunzendorf als Hauptkommissarin Conny Mey ausgestrahlt. Nach Kunzendorfs Ausstieg entstand zunächst ein weiterer Tatort mit Kriminalkommissar-Anwärterin Linda Dräger (Alwara Höfels) an Króls Seite; als ständige Partnerin für künftige Episoden wurde Margarita Broich verpflichtet. Im Mai 2013 kündigte Król jedoch an, nach seinem siebten Fall, der ohne Broich entstand, ebenfalls aus der Reihe auszusteigen.[4]

Joachim Król war 2003 eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie.

Er ist mit Heidi Król verheiratet und hat einen Sohn, den Künstler Tom Król (* 1991 in Köln).

Wissenswertes

Joachim Król ist Fußballfan und begleitete seinen Vater regelmäßig zu Spielen des Vereins Westfalia Herne, bei dem auch Sönke Wortmann spielte. Król ist bekennender Fan von Borussia Dortmund.

Filmografie (Auswahl)

Hörbücher (Auswahl)

Bücher

  • 2019: Mit Lucas Vogelsang: Was wollen die denn hier? Deutsche Grenzerfahrungen. Rowohlt, Hamburg, ISBN 978-3-498-07071-7.

Auszeichnungen

Sonstiges Engagement

Literatur

  • Ulrich Kahle: „Er kann auch anders.“ Porträt: Joachim Król. in: Theater heute. Nr. 4, April 2007, S. 28–31

Weblinks

Commons: Joachim Król – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. mdr.de (Memento vom 25. September 2009 im Internet Archive)
  2. Joachim Król bei filmportal.de, abgerufen am 8. November 2021
  3. Joachim Król wird neuer Tatort-Kommissar des hr. Pressemitteilung des Hessischen Rundfunks vom 18. Dezember 2009, abgerufen am 16. September 2012
  4. Joachim Król hört als „Tatort“-Kommissar auf. In: RP online vom 28. Mai 2013
  5. Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte perlentaucher.de
  6. Preisträger der Goldenen Filmspule (Memento vom 15. November 2010 im Internet Archive)