Anouk Aimée

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Anouk Aimée 2007 in Cannes

Anouk Aimée (* 27. April 1932 als Nicole Françoise Florence Dreyfus[1] in Paris) ist eine französische Filmschauspielerin. Sie ist seit den 1940er Jahren in über 70 Filmen vieler namhafter Regisseure aufgetreten. Zu den Höhepunkten ihrer Karriere zählen die Filme Das süße Leben, Achteinhalb, Lola und ihr vielfach ausgezeichneter Auftritt in Ein Mann und eine Frau.

Leben

Nicole Dreyfus ist die Tochter des Schauspielerpaars Geneviève Sorya und Henri Dreyfus. Bereits im Alter von 14 Jahren gab sie ihr Filmdebüt in einem Film von Henri Calef. Dabei gefiel ihr der Name ihrer Rolle: „Anouk“, den sie als ihren Vornamen übernahm. Als Marcel Carné im selben Jahr einen (letztlich nicht fertiggestellten) Film drehte, in dem sie spielte, gab ihr der Dichter Jacques Prévert, der am Set zugegen war, den Namen „Aimée“ (Geliebte), den sie daraufhin als ihren Nachnamen übernahm.[2]

Die Hauptrolle in dem Liebesdrama Die Liebenden von Verona neben den etablierten Stars Serge Reggiani und Pierre Brasseur machte sie bekannt. In den folgenden Jahren wurde sie als „junge Schöne“ in dem Abenteuerfilm Der goldene Salamander (1950) und als Prostituierte in der Simenon-Verfilmung Der Mann, der sich selbst nicht kannte besetzt. 1957 spielte sie an der Seite des damaligen Superstars Gérard Philipe in Montparnasse 19.

Ihre Zusammenarbeit mit Federico Fellini in La Dolce Vita brachte Anouk Aimée den ganz großen Erfolg. Die Rolle der melancholisch-rätselhaften Frau spielte sie so überzeugend, dass Fellini sie auch für den Film Achteinhalb (1962) engagierte. Danach war sie immer wieder als Charakterdarstellerin auch in kleineren italienischen Produktionen zu sehen.

1966 stand Aimée wieder in Frankreich vor der Kamera. In Claude Lelouchs Ein Mann und eine Frau spielte sie in der Rolle des Scriptgirls Anne Gauthier eine Frau, die sich nach dem Tod ihres Mannes in einen ebenfalls verwitweten Rennfahrer (Jean-Louis Trintignant) verliebt. Filmkenner bezeichneten diesen Film als eine der schönsten Liebesgeschichten des Kinos. Für ihre Darstellung erhielt sie neben einer Oscar-Nominierung den Golden Globe sowie den British Academy Film Award als beste Schauspielerin.

Nach ihrer vierten Heirat verschwand sie für sechs Jahre von der Leinwand, ehe sie in Lelouchs Ein Hauch von Zärtlichkeit wieder zu sehen war. 1980 erhielt sie zusammen mit Michel Piccoli für die Rolle eines Geschwisterpaares in Marco Bellocchios Der Sprung ins Leere den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Cannes. Sechs Jahre später spielte sie in der Fortsetzung ihres Welterfolgs, Ein Mann und eine Frau – zwanzig Jahre später (1986), noch einmal die Anne Gauthier, ebenso 2019 in Die schönsten Jahre eines Lebens. 1995 gehörte sie zu den zahlreichen Stars in Robert Altmans Episodenfilm Prêt-à-Porter. In der TV-Verfilmung von des Lebens von Napoléon Bonaparte (2001) spielte sie dessen Mutter.

Von 1995 bis 1997 verlagerte sie ihre Arbeit auf die Theaterbühne. 2003 wurde sie mit dem César für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Privatleben

Aimée war insgesamt vier Mal verheiratet. Mit ihrem zweiten Ehemann, dem Regisseur Nico Papatakis, hat sie eine Tochter. Manuela Papatakis wurde 1951 geboren. 1970 traf sie auf den Schauspieler Albert Finney, den sie bald darauf heiratete; ihre letzte Ehe endete 1978.

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Commons: Anouk Aimée – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Anouk Aimée bei encinematheque.fr (französisch)
  2. Andreas Kilb: Die Königin. Zum Neunzigsten der Schauspielerin Anouk Aimée. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. April 2022, S. 12.