Sandwich-Generation

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Als Sandwich-Generation wird einerseits die Generation der heute 40- bis 60-Jährigen bezeichnet, die wie ein Sandwich „eingeklemmt“ ist zwischen den Verpflichtungen für sich, der Rentnergeneration (über Rentenbeiträge oder Pflegeleistungen) und der Kosten ihrer eigenen Kinder bis weit ins Studentenalter.

In abweichender, enger gefasster Verwendung bezeichnet der Begriff die Gruppe derjenigen Personen, die die Sorge und Pflegeleistungen für eigene ältere Angehörige tragen, meist für die eigenen Eltern, und die zugleich für die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind.

Der Begriff spielt als politisches Schlagwort in einer Reihe gesellschaftspolitischer Fragen eine Rolle:

Gleichzeitigkeit von Pflege und Kindererziehung

Insbesondere Frauen tragen teilweise eine Doppellast durch die Gleichzeitigkeit von Pflege der Eltern und Kindererziehung.

Empirisch ist dieser Fall jedoch selten und tritt noch seltener in Kombination mit eigener Erwerbstätigkeit auf. Zudem haben diese Sandwich-Konstellationen keinen systematischen negativen Effekt auf die Lebenszufriedenheit.[1]

Generationengerechtigkeit

Die Sandwich-Metapher wird zur Beschreibung der (fehlenden) Generationengerechtigkeit herangezogen. Bedingt durch die Verlängerung der Ausbildungszeiten, der Verlängerung der Lebensdauer und die Demographie, trägt die mittlere Generation die Kosten der alternden Gesellschaft durch höhere Renten- und Pflegebeiträge, muss aber gleichzeitig privat für die eigene Altersversorgung ansparen, da die Gesetzliche Rentenversicherung keine angemessene Rente erwarten lässt.

Finanzielle Verpflichtung für Kinder und Eltern

Das deutsche Sozialrecht sieht unter bestimmten Bedingungen eine Unterhaltspflicht für volljährige Kinder und auch die eigenen Eltern vor. Auch hierdurch kommt die mittlere Generation in die „Sandwich-Konstellation“.

Die Gesetzgebung bzw. Rechtsprechung zu den Bedingungen der Unterhaltspflicht wird daher oft mit dem Begriff der Sandwich-Generation kommentiert. Beispiele sind

Generell ist die Bereitschaft hoch, freiwillige Leistungen an Eltern und Kinder zu leisten. Im privaten Bereich funktioniert der „kleine Generationenvertrag“.[3] Bei den genannten Konflikten handelt es sich um Regressforderungen der Sozialämter an die 'Sandwich-Generation'.

In der Belletristik

Quellen

  1. Harald Künemund: Die „Sandwich-Generation“ – typische Belastungskonstellation oder nur gelegentliche Kumulation von Erwerbstätigkeit, Pflege und Kinderbetreuung? Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 22, 2002, S. 344–361
  2. BGH, Urteil Az. XII ZR 266/99 vom 23. Oktober 2002 = openJur 2010, 8656
  3. Motel, Andreas, Szydik, Marc: Private Transfers zwischen den Generationen, Ergebnisse des Alters-Surveys, in: Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf an der Freien Universität Berlin, Forschungsbericht 63, April 1998.