Schönermark (Nordwestuckermark)

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Schönermark
Koordinaten: 53° 19′ 52″ N, 13° 42′ 25″ O
Höhe: 63 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. November 2001
Postleitzahl: 17291
Vorwahl: 039852
Schönermark (Brandenburg)

Lage von Schönermark in Brandenburg

Gemeindeverwaltung – Westflügel des ehemaligen Schlosses

Schönermark ist eine Ortschaft in der Gemeinde Nordwestuckermark im brandenburgischen Landkreis Uckermark. Sie ist Sitz der Gemeinde Nordwestuckermark.

Die Ortschaft tauchte erstmals 1321 in den Urkunden auf und war bereits zusammen mit dem benachbarten Arendsee ein sehr frühes Lehen der Familie[1] von Winterfeld, beginnend mit dem Ritter Adam von Winterfeld. Schon früh hatte Schönermark einen Status als zentraler Ort für die umliegenden Ortschaften gehabt. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Schönermarker Feldsteinkirche, die als Mutterkirche für viele der umgebenden Gemeinden besonders aufwändig gestaltet wurde. Hervorzuheben sind dort unter anderem die plastisch gestalteten Grabplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

1686 kam das Gut in den Besitz der Grafen von Schlippenbach. 1723 wurde hier der General Karl Friedrich von Schlippenbach beigesetzt. In der von Wall und Graben umgebenen Wasserburg ist heute die Gemeindeverwaltung von Nordwestuckermark untergebracht.

Das 1838 unter Graf Albert von Schlippenbach (1800–1886) neu entstandene Vorwerk Wilhelmshof gehörte seit den 1950er Jahren zur Gemeinde Schönermark. Albert von Schlippenbach war ein bedeutender Dichter und Schriftsteller. Er stiftete 1848 das Fideikommiss Schönermark, mit Arendsee, Christianenhof, Raakow, Wilhelmshof, Wittstock und Ferdinandshorst.[2] Das Rittergut Schönermark allein umfasste um 1880 etwa eine amtliche Größe von 610 ha, davon 50 ha Wald.[3]

Nutznießer,[4] Erbe und zweiter zweiter Fideikommissherr wurde der Neffe sowie spätere Generalleutnant Karl Graf Schlippenbach (1830–1908).[5] Dann folgte dessen Sohn Wilhelm Graf Schlippenbach (1854–1917), der Enkel Carl-Wilhelm Graf Schlippenbach (1905–1937), verheiratet mit Christa-Maria Senfft von Pilsach. Letzter Grundbesitzer war Carl-Christoph Graf Schlippenbach.[6]

Die Kollektivierung der Landwirtschaft in Form von LPGs wurde in den beiden Orten bereits 1960 abgeschlossen. Zu DDR-Zeiten war hier das modernste Futterpelletwerk des Landes angesiedelt. Im Zuge der brandenburgischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Schönermark gemeinsam mit dem Ortsteil Wilhelmshof am 1. November 2001 in die neugebildete Gemeinde Nordwestuckermark eingegliedert,[7] deren Hauptort Schönermark wurde.

Literatur

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2.
  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nördlichen und östlichen Uckermark. Geschichte – Architektur – Ausstattung. In: Bernd Janowski und Dirk Schumann (Hrsg.): Kirchen im ländlichen Raum. 1. Auflage. Band 7. Lukas Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-196-9, Altkreis Prenzlau, S. 365 ff. (542 S.).

Weblinks

Commons: Schönermark – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ludwig Gustav von Winterfeld-Damerow: Geschichte des Geschlechts von Winterfeld nach Urkunden verfaßt. Erster Theil. In: Familien-Chronik in mehreren Bänden und Nachfolge-Ausgaben. Tafel II. Alt-Ukermärkische Linie auf Schönermark und Arendsee Auflage. II. Abschnitt. Beginnt mit dem Auseinandergehen des Geschlechtes in vier nach den Linien, II. Capitel. Die alt-ukermärkische Linie. Selbstverlag. Gedruckt in F. W. Kalbenberg`s Buchdruckerei, Damerow, Prenzlau 17. April 1858, S. 218–390 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 22. November 2021]).
  2. Franz MengesSchlippenbach, Freiherren und Grafen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 92 f. (Digitalisat).
  3. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 136–137, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 22. November 2021]).
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. 1889. 62. Auflage. Justus Perthes, Gotha 11. November 1888, S. 894–895 (google.de [abgerufen am 22. November 2021]).
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. 1942. Teil A, Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: Gotha-Letztausgabe. Nachfolge in GHdA, GGH ab 2015. 115. Auflage. Justus Perthes, Gotha November 1941, S. 470–472 (d-nb.info [abgerufen am 22. November 2021]).
  6. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert) 1958. In: Ausschuss f. adelsrechtl. Fragen d. Dt. Adelsverbände in Gemeinschaft m. d. Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA von 1951 bis 2014. Band III, Nr. 18. C. A. Starke, 1958, ISSN 0435-2408, S. 374–375 (d-nb.info [abgerufen am 22. November 2021]).
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001