Hypothekenbesichertes Wertpapier

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Ein hypothekenbesichertes Wertpapier (englisch mortgage-backed security, abgekürzt MBS) ist eine Anleihe, deren Bargeldflüsse durch die Zins- und Tilgungszahlungen eines Pools von grundpfandrechtlich gesicherten Forderungen getragen werden. Es ist damit ein Spezialfall eines forderungsbesicherten Wertpapiers (englisch asset-backed security, abgekürzt ABS).

Hypothekenbesicherte Wertpapiere, die durch zweitklassige (englisch subprime) Hypothekendarlehen besichert waren, spielten eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Immobilienblase bis 2008 und der folgenden Finanzkrise, als diese platzte. Man spricht deshalb auch synonymhaft von der sogenannten Subprime-Krise.

Eigenschaften und Klassifikation

Im Gegensatz zu Pfandbriefen erscheinen hypothekenbesicherte Wertpapiere nicht in der Bilanz der originierenden Stelle (zum Beispiel eine Bank), da diese den Pool der deckenden Vermögenswerte zur Durchführung der Verbriefung an die ausgebende Stelle (eine Zweckgesellschaft) überträgt.[1]

Da Hypothekenschuldner vorzeitig tilgen können, sind die Geldflüsse im Voraus nicht bekannt und können nur geschätzt werden. Die vorzeitige Tilgung (englisch prepayment) stellt ein Risiko für den Investor dar.

Hypothekenbesicherte Wertpapiere kann man nach der Art der hinter den Besicherungen stehenden Immobilien unterscheiden:

Commercial MBS (CMBS)
Diese sind durch gewerbliche Immobilien (wie etwa Wohnanlagen, Einzelhandels- und Bürogebäude) besichert.
Residential MBS (RMBS)
Diese sind durch private Wohnimmobilien besichert.

Die Eigenschaften der Commercial MBS variieren je nach Laufzeit. Während die längerfristigen Darlehen (5 Jahre oder länger) häufig feste Zinssätze und Beschränkungen auf vorzeitige Tilgungen haben, gibt es kurzfristigere Darlehen (1–3 Jahre) normalerweise mit variablem Zinssatz und freier vorzeitiger Tilgung.

Bedeutung

Der Gesamtmarktwert aller offenen US-amerikanischen MBS betrug am Ende des ersten Quartals 2007 ungefähr 4,1 Billionen USD.[2] Dies ist deutlich mehr als der Marktwert aller übrigen offenen forderungsbesicherten Wertpapiere. Der MBS-Markt übertrifft damit seit dem Jahr 2000 auch den Markt für US-Schatzanweisungen und Anleihen.

Die Emissionsvolumina der drei großen Emittenten Ginnie Mae (GNMA), Fannie Mae (FNMA) und Freddie Mac (FHLMC) in den Jahren vor 2007 waren wie folgt:[3]

  • 2001: 1.093 Milliarden USD
  • 2002: 1.444 Milliarden USD
  • 2003: 2.131 Milliarden USD
  • 2004: 1.019 Milliarden USD
  • 2005: 967 Milliarden USD
  • 2006: 899 Milliarden USD

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Everything you need to know about Bonds. (englisch)
  2. Securities Industry and Financial Markets Association (SIFMA) (Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sifma.net
  3. SIFMA-Übersicht über Emissionsvolumina (Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sifma.net