Sven Stricker
Sven Stricker (* 25. Juni 1970 in Tönning) ist ein deutscher Schriftsteller und Hörspielregisseur.
Leben
Stricker wuchs in Mülheim an der Ruhr auf. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften in Essen. Ende der 1990er-Jahre begann er als Regisseur für Kinderhörspiele für den Ravensburger Buchverlag zu arbeiten.
Von 2001 an lebte Sven Stricker als freiberuflicher Hörspielregisseur in Hamburg, aktuell wohnt er in Potsdam. Nach etlichen Bearbeitungen literarischer Vorlagen erschien 2011 sein erstes selbstverfasstes Hörspiel Böses Ende im Verlag Psychothriller GmbH. 2013 erschien sein erster Roman Schlecht aufgelegt auf der Basis dieses Hörspiels bei Rowohlt Polaris. Für seinen zweiten Roman, den Krimi Sörensen hat Angst, wurde Sven Stricker für den Glauser-Preis 2017 nominiert.[1]
Auszeichnungen
Für sein Hörspiel Vor dem Frost (Bearbeitung und Regie) nach dem Roman von Henning Mankell erhielt Sven Stricker 2003 den Publikumspreis beim Berliner „Hörspielkino unterm Sternenhimmel“. Seine Regiearbeiten Das wird schon. Nie mehr lieben! und Träume waren im Juli 2006 bzw. im Januar 2007 Hörspiel des Monats der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Die bei Beltz & Gelberg erschienene Lesung Lauf, Junge, lauf (Interpret: Ulrich Pleitgen), bei der Stricker Regie führte, gewann den Deutschen Hörbuchpreis 2006, das Hörspiel Träume den Deutschen Hörbuchpreis 2008. Für Herr Lehmann nach dem Roman von Sven Regener bekam er den Deutschen Hörbuchpreis 2009 überreicht. Im gleichen Jahr wurde er als „Hörspieler des Jahres“ ausgezeichnet. 2010 war er erneut für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert mit dem Hörspiel Der kleine Bruder – ebenfalls nach der Vorlage von Sven Regener – und bekam den Ohrkanus für die beste Regie bei der Hörspielserie Wallander. 2014 gewann das Hörbuch Schöne neue Welt von Aldous Huxley in der Interpretation von Matthias Brandt, bei dem Stricker Regie führte, den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie „Das besondere Hörbuch“.
Im Rahmen der Romyverleihung 2021 wurde er mit einer Romy in der Kategorie Bestes Buch TV/Stream für Sörensen hat Angst ausgezeichnet.[2] Im Jahr darauf bekam er für dasselbe Drehbuch den Grimme-Preis 2022 überreicht.[3]
Romane
- 2013: Schlecht aufgelegt, Rowohlt, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-25367-6.
- 2015: Sörensen hat Angst, Rowohlt, Reinbek 2015, ISBN 978-3-499-27118-2.
- 2017: Mensch, Rüdiger!, Roman, Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-499-29078-7[4]
- 2018: Sörensen fängt Feuer, Kriminalroman, Rowohlt, Reinbek 2018, ISBN 978-3-499-29176-0.
- 2020: Bin noch da, Rowohlt, Hamburg 2020, ISBN 978-3-499-00195-6.
- 2021: Sörensen am Ende der Welt, Kriminalroman, Rowohlt, Hamburg 2021, ISBN 978-3-499-00121-5.
Hörspiele
- 2001: Gudrun Pausewang: Die Wolke (Ravensburger)
- 2001: Reinhold Tritt: Die Welle (Ravensburger)
- 2002: Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel (Der Hörverlag)
- 2003: Alexandre Dumas der Ältere: Die drei Musketiere. Sprecher: Ulrich Pleitgen, Andreas Fröhlich, Thomas Wenke, Samuel Weiss, Horst Stark, 2 CD, Der Hörverlag, ISBN 3-88940-125-2.
- 2003: Henning Mankell: Vor dem Frost (Der Hörverlag)
- 2003: Éric-Emmanuel Schmitt: Oskar und die Dame in Rosa (NDR)
- 2004: Bram Stoker: Dracula (Der Hörverlag)
- 2004: Paul Barz: Der Schimmelreiter (NDR)
- 2005: Daniel Defoe: Robinson Crusoe (Der Hörverlag)
- 2005: Jiří Ort: Du bist mein, wo Du auch mein bist (NDR)
- 2005: Donna Leon: Beweise, daß es böse ist (Der Hörverlag)
- 2005: Zülfü Livaneli: Der Eunuch von Konstantinopel (NDR)
- 2006: Charles Dickens: Oliver Twist (Der Hörverlag)
- 2006: Sibylle Berg: Das wird schon. Nie mehr lieben! (NDR)
- 2006: Robert Harris: Pompeji (Der Hörverlag)
- 2006: Günter Eich: Träume – Der vierte Traum (NDR)
- 2007: Michael Schneider: Das Geheimnis des Cagliostro (Der Hörverlag)
- 2007: Kari Hotakainen: Aus dem Leben eines unglücklichen Mannes (NDR)
- 2007: Qiu Xiaolong: Tod einer roten Heldin. Bearbeitung: Hilke Veth, Übersetzung: Holger Fliessbach, Mitwirkende: Peter Fricke, Andreas Fröhlich, Tonio Arango, Markus Meyer, Hans-Peter Hallwachs, Nina Weniger, Klaus Herm, Horst Bollmann, Katharina Burowa, Peter Schiff, 110 Minuten, (DLR)
- 2007: Ingomar von Kieseritzky: Gottes Leimrute (NDR)
- 2007: Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon (Der Hörverlag)
- 2008: Henning Mankell: Wallander – Tod in den Sternen (Der Hörverlag)
- 2008: Henning Mankell: Wallander – Eiskalt wie der Tod (Der Hörverlag)
- 2008: Sven Regener: Herr Lehmann (Der Hörverlag, 2008)
- 2008: Ulrich Land: Vernagelt (DLR)
- 2008: Roberto Arlt: Die Sieben Irren (NDR)
- 2008: Thomas Mann: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (NDR)
- 2008: Henning Mankell: Wallander – Am Rande der Finsternis (Der Hörverlag)
- 2009: Henning Mankell: Wallander – Ein Toter aus Afrika (Der Hörverlag)
- 2009: Henning Mankell: Wallander – Der unsichtbare Gegner (Der Hörverlag)
- 2009: Henning Mankell: Wallander – Der wunde Punkt (Der Hörverlag)
- 2009: Sven Regener: Der kleine Bruder (Der Hörverlag)
- 2009: Siegfried Lenz: Schweigeminute (Der Hörverlag)
- 2009: Leif Davidsen: Der Russe aus Nizza (NDR)
- 2010: Henning Mankell: Wallander – Tod im Paradies (Der Hörverlag)
- 2010: Henning Mankell: Wallander – Heimliche Liebschaften (Der Hörverlag)
- 2010: Tom Peuckert: Casa Solar (ARD Radio Tatort – RBB)
- 2010: Jens Johler: "Kritik der mörderischen Vernunft" (NDR)
- 2010: A.L. Kennedy: "Geständnisse eines Mediums" (SWR)
- 2010: Annette Herzog: "Ben und die Zaubergäste vom Strandhotel" (RBB)
- 2010: Elisabeth Herrmann: Schlick (ARD Radio Tatort – NDR)
- 2011: Sabine Ludwig: Tante Traudels bestes Stück (Kinderhörspiel – RBB)
- 2011: Sven Stricker: Böses Ende (Psychothriller GmbH)
- 2011: Matthias Wittekindt: Totalverlust (ARD Radio Tatort – NDR)
- 2011: Elisabeth Herrmann: Versunkene Gräber (ARD Radio-Tatort – NDR), Regie
- 2011: Frank Naumann: "Foxp2 - Das Tier spricht" (MDR)
- 2011: Katja Hensel: Grüne Lunge. Breites Pflaster (RBB)
- 2012: Matthias Käther/André Hatting: Klassiker Reloaded (Hörspiel – RBB)
- 2012: Matthias Wittekindt: Die blaue Jacht (ARD Radio Tatort – NDR), Regie
- 2012: Elisabeth Herrmann: Chicken Highway (ARD Radio-Tatort – NDR), Regie
- 2013: Carin Bartosch Edström: Der Klang des Todes (Kriminalhörspiel – DKultur)
- 2013: Elisabeth Herrmann: Ans Wasser (ARD Radio-Tatort – NDR), Regie
- 2013: Sabine Stein: Fördewind (ARD Radio-Tatort – NDR), Regie
- 2015: Ulrich Land: Häuserkampf (Kriminalhörspiel – DKultur)
- 2015: Elisabeth Herrmann: Das Grab der kleinen Vögel (ARD Radio-Tatort – NDR), Regie
- 2016: Kathrin Lange: 40 Stunden (Deutschlandradio), Bearbeitung und Regie
- 2016: Elisabeth Herrmann: Im Jahr des Affen (ARD Radio-Tatort – NDR), Regie
- 2018: Sven Stricker: Sörensen hat Angst (DLF Kultur)
- 2018: Sven Stricker: Sörensen fängt Feuer (DLF Kultur)
- 2021: Sven Stricker: Sörensen am Ende der Welt (DLF Kultur)
Drehbücher
- 2021: Sörensen hat Angst (Fernsehfilm, Das Erste)
Weblinks
- Literatur von und über Sven Stricker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sven Stricker in der Internet Movie Database (englisch)
- Sven Stricker bei crew united
Belege
- ↑ Profil S. Stricker, Rowohlt-Verlag, abgerufen 2. Oktober 2017
- ↑ Von Ischgl-Doku bis "Unorthodox": Das sind die Gewinner der Branchen-ROMYs 2021. In: Kurier.at. 18. Juni 2021, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑ Sörensen hat Angst. Abgerufen am 4. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ Sven Stricker & Bjarne Mädel - Selbstmörder können witzig sein (Memento vom 3. Oktober 2017 im Internet Archive), Harbour Front Literaturfestival Hamburg, abgerufen 2. Oktober 2017
Personendaten | |
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NAME | Stricker, Sven |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Hörspielregisseur |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1970 |
GEBURTSORT | Tönning |