Sportverein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juni 2022 um 16:05 Uhr durch imported>FCBayern70(3963014) (Text aufgehübscht).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Ein Sportverein, eine Sportvereinigung oder Sportgemeinschaft, ein Sportklub oder Sportclub ist ein Verein, dessen Ziel es ist, am Sport begeisterten Menschen Zugang zu Flächen (z. B. Fußballfelder oder Sport- oder Turnhallen) und Sportgeräten (z. B. Barren und Reck im Turnen) und Gleichgesinnten zu ermöglichen. Sportvereine sind entsprechend den angebotenen Sportarten in Sportverbänden organisiert. Diese bieten den Vereinen die Teilnahmen an organisierten Wettbewerben in Form von Turnieren oder Ligabetrieb.

In Deutschland gibt es über 90.000 Sportvereine, in denen rund 30 % der Bundesbürger Mitglied sind (Stand 2016).[1][2]

Entstehung der Sportvereine

Die ältesten Sport treibenden Vereine in Deutschland sind die Schützenvereine.[3] Die Entstehung von Sportvereinen ist mit der sich Anfang des 19. Jahrhunderts verbreitenden Vereinsbildung, speziell von patriotisch ausgerichteten Turn- und Leibesübungsvereinen verbunden. Im napoleonisch besetzten Deutschland versammelten sich unter der geistigen Vaterschaft Friedrich Ludwig Jahns national ausgerichtete junge Männer zu Übungen in „Turnvereinen“, die nach außen geselligen, nach innen einen subversiv-paramilitärischen Charakter trugen.

Der älteste (noch existierende) Turnverein Deutschlands ist nach Angaben des Deutschen Turnerbundes der Turn- und Sportverein TSV 1814 Friedland aus Mecklenburg.[4]

Sportvereine in der DDR

Im DDR-Sport erfüllten Betriebssportgemeinschaften (BSG) und Hochschulsportgemeinschaften (HSG) die Funktion von Sportvereinen im Breitensportbereich. Für die einzelnen Sportarten untergliederten sich die Sportgemeinschaften in Sektionen. Die jeweiligen Trägerbetriebe waren für die Finanzierung ihrer Sportgemeinschaften zuständig. Die Mitgliedschaft in einer Betriebssportgemeinschaft war nicht an eine Tätigkeit im zugehörigen Trägerbetrieb gebunden, sondern konnte frei nach dem Angebot an Sportarten gewählt werden.

Der Leistungssport war in der Regel in den Sportclubs (SC) beheimatet. Die Mitgliedschaft in einem Sportclub konnte nur aufgrund von Delegierungen erlangt werden, welche streng an das Leistungsprinzip im Kadersystem des DDR-Sports gebunden waren. Eine Aufnahme von Sporttreibenden in Sportclubs auf eigenen Wunsch war nicht möglich.

Fankultur

Während Fans von Nationalmannschaften meist aus Patriotismus zu „ihrer“ Mannschaft stehen, ist der Grund oder die Ursache für die Begeisterung der Fans von Sportvereinen individueller zu betrachten. Oftmals sind Freunde oder Verwandte mit derselben Leidenschaft der Grund für eine Vereinswahl, häufig wird man Fan des Vereins der Geburtsregion oder des Wohnortes. Aber es existieren noch zahlreiche weitere Gründe, warum man sich für „seinen“ Verein entschieden hat. Der englische Schriftsteller Nick Hornby formulierte es so: „Wenige von uns haben sich ihre Clubs ausgesucht, sie wurden uns schlicht gegeben.“

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Sportverein – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Statistisches Jahrbuch 2017, Statistisches Bundesamt, S. 219 (PDF; 562 kB), abgerufen am 22. Juli 2018.
  2. Sportvereine – Eine deutsche Erfolgsgeschichte, Goethe-Institut e. V., abgerufen am 22. Juli 2018.
  3. Arnd Krüger, John McClelland (Hrsg.): Die Anfänge des modernen Sports in der Renaissance. Arena, London 1984.
  4. Ein Besuch beim ältesten Sportverein Deutschlands, Boris Herrmann in: Süddeutsche Zeitung Nr. 3 vom 4./5./6. Januar 2014, S. 33.