Ludwig von Staudy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juni 2022 um 07:19 Uhr durch imported>Mehlauge(736124).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Ludwig Staudy, ab 1888 von Staudy (* 27. September 1834 in Unisław, Kreis Kulm; † 5. April 1912 in Posen) war ein deutscher Verwaltungsjurist. Er war Polizeipräsident, Generallandschaftsdirektor und Rittergutsbesitzer. 35 Jahre saß er im Reichstag.

Leben

Staudy besuchte das Gymnasium in Züllichau. Nach dem Abitur studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Ruprecht-Karls-Universität Rechtswissenschaft. 1853 wurde er im Corps Guestphalia Heidelberg recipiert.[1] Er war Kreisrichter in Wagrowiec und Schneidemühl in der Provinz Posen. Später war er Staatsanwaltsgehilfe in Sensburg, Staatsanwalt und Landrat im Kreis Angerburg. Von 1869 bis 1882 war er in Posen als Polizeidirektor bzw. Polizeipräsident tätig. Als Garde-Landwehr-Infanterie-Offizier nahm er am Deutschen Krieg und am Deutsch-Französischen Krieg teil. Er erlebte die Schlacht bei Königgrätz, die Belagerung von Straßburg und die Belagerung von Paris. Für die Deutschkonservative Partei vertrat er von 1877 bis 1912 den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Gumbinnen 5 im Reichstag (Deutsches Kaiserreich).[2] Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses war er von 1898 bis 1908.[3] 1882 wurde er Generallandschaftsdirektor der Provinz Posen. Er besaß ein Rittergut in Zakrzewo, Kreis Bomst. Am 12. Dezember 1888 wurde er vom jungen Wilhelm II. in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[4] Als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz starb er mit 77 Jahren.

Siehe auch

Literatur

  • Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist's? 4. Ausgabe, Degener, Leipzig 1909.
  • Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 18, 1913, Reimer, Berlin.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3).
  • Rainer Paetau, Hartwin Spenkuch (Bearb.), Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica, Band 6/II: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38, S. 713.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 69/511.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 10–11.
  3. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 373 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3)
  4. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 68.