Heilongjiang
Abkürzung: 黑 (Pinyin: Hēi)
| |
Hauptstadt | Harbin |
Fläche – Gesamt |
Rang 6 von 33 460.000 km² |
Bevölkerung
– Gesamt 2020 |
Rang 20 von 33
31.850.088 Einwohner |
Verwaltungstyp | Provinz |
Gouverneur | Wang Wentao |
ISO-3166-2-Code | CN-HL |
Bezirksebene | 12 Städte, 1 Regierungsbezirk |
Kreisebene | 54 Stadtbezirke, 45 Kreise, 21 Städte, 1 Autonomer Kreis |
Gemeindeebene | 443 Großgemeinden, 477 Gemeinden, 393 Straßenviertel, 56 Nationalitäten-Gemeinden |
Heilongjiang, alternativ auch Heilungkiang (chinesisch
/
, Pinyin
– „Provinz des Schwarzen Drachenflusses“, ugs.:
/
,
– „Schwarzer Drachenfluss“), ist eine Provinz im Nordosten der Volksrepublik China. Sie grenzt im Norden und Osten an Russland, im Süden an die Provinz Jilin und im Westen an die Innere Mongolei. Ihre Hauptstadt ist Harbin.
Geographie
Wichtigster Fluss ist der Amur, dessen chinesische Bezeichnung Heilong Jiang namensgebend für die Provinz ist. Weitere bedeutende Flüsse sind der Songhua Jiang und der Ussuri. Wichtige Gebirge sind das Große Hinggan-Gebirge im äußersten Nordwesten und das Kleine Hinggan-Gebirge im Norden und Nordosten.
Die Provinz ist in zwölf bezirksfreie Städte und einen Regierungsbezirk untergliedert:
- Stadt Harbin (哈尔滨市),
- Stadt Daqing (大庆市),
- Stadt Hegang (鹤岗市),
- Stadt Heihe (黑河市),
- Stadt Jiamusi (佳木斯市),
- Stadt Jixi (鸡西市),
- Stadt Mudanjiang (牡丹江市),
- Stadt Qiqihar (齐齐哈尔市),
- Stadt Qitaihe (七台河市),
- Stadt Shuangyashan (双鸭山市),
- Stadt Suihua (绥化市),
- Stadt Yichun (伊春市),
- Regierungsbezirk Großes Hinggan-Gebirge (大兴安岭地区).
Größte Städte
Die Einwohnerzahlen sind auf dem Stand der Volkszählung 2010 und beziehen sich auf die eigentliche städtische Siedlung. 2014 lebten 58 % der Bevölkerung in Städten oder städtischen Räumen.[1]
Rang | Stadt | Einwohner | Rang | Stadt | Einwohner |
---|---|---|---|---|---|
1 | Harbin | 4.596.313 | 6 | Yichun | 694.019 |
2 | Daqing | 1.433.698 | 7 | Jiamusi | 631.357 |
3 | Qiqihar | 1.314.720 | 8 | Hegang | 600.941 |
4 | Mudanjiang | 790.623 | 9 | Qitaihe | 503.678 |
5 | Jixi | 746.889 | 10 | Shuangyashan | 481.110 |
Geschichte
Die Provinz war 1931 von der Kaiserlich Japanischen Armee erobert worden. Diese hatte sie der Marionettenregierung von Mandschukuo zugeschlagen. Im Zweiten Weltkrieg richtete Japan hier die Einheit 731, eine geheime Einrichtung der Kwantung-Armee, ein. Sie nahm hier Experimente an lebenden Menschen vor und tötete auf diese Weise mehrere Tausend Menschen. Bei Kriegsende 1945 wurden bei der Zerstörung der Produktionsstätten durch die japanische Armee mit Pest infizierte Ratten freigelassen, die in der Provinz und auch in Jilin eine Epidemie mit über 20.000 Todesopfern auslösten.
Demographie und Autonomie
Etwa 95 % der Bevölkerung sind Han-Chinesen, etwa 0,3 % der Bevölkerung sind muslimische Hui-Chinesen. Die Mandschu machen knapp 3 % der Bevölkerung aus, Koreaner etwa 1 %, jedoch haben nur die 0,4 % Mongolen einen autonomen Kreis in Dorbod (Daqing).
Zwischen den beiden Weltkriegen gab es eine bedeutende Gemeinde von Exilrussen in Harbin. Unter den Russen wiederum gab es einige Tausend aus Russland geflohener Juden, deren Führer Abraham Kaufman ebenso wie die russischen „Weißen“ mit den Japanern kollaborierte. Der diesbezügliche Fugu-Plan scheiterte jedoch an japanischen Repressionen gegen die jüdischen Emigranten in Harbin.
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung der Provinz seit dem Jahre 1964.
Jahr | Einwohnerzahl[2] |
---|---|
Zensus 1964 | 20.118.271 |
Zensus 1982 | 32.665.546 |
Zensus 1990 | 35.214.873 |
Zensus 2000 | 36.237.576 |
Zensus 2010 | 38.313.991 |
Zensus 2020 | 31.850.088 |
Wirtschaft
Im Jahr 2015 erwirtschaftete die Provinz ein BIP in Höhe von 1,51 Billionen Yuan (242 Milliarden US-Dollar) und belegte damit Platz 21 unter den Provinzen Chinas. Das BIP pro Kopf betrug 40.498 Yuan (6.097 US-Dollar/ KKP: 11.661 US-Dollar) pro Jahr (Rang 21 unter den chinesischen Provinzen). Das Wohlstandsniveau in der Provinz lag damit ungefähr auf dem Niveau von Tunesien und betrug 75 % des chinesischen Durchschnitts.[3]
Die Wirtschaft der Provinz ist durch die ansässige Schwerindustrie stark geprägt.
Tourismus
Dem Stadtbild der Provinzhauptstadt Harbin verleihen russische Restaurants und Brotbäckereien ein wenig russisches Flair: Ende des 19. Jahrhunderts und nach der Oktoberrevolution lebten hier viele Russen.
Im Süden Chinas ist Harbin heute bekannt als Eisstadt, denn seit 1963 findet alljährlich am 5. Januar das Eislaternenfest statt. Aus Eisblöcken werden Skulpturen geschaffen und farbig ausgeleuchtet.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heilongjiang (China): Provinz, Städte & Kreise - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 12. Dezember 2017.
- ↑ China: Provinzen und größere Städte - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 6. Mai 2018.
- ↑ National Data. Abgerufen am 4. Dezember 2017.
Koordinaten: 48° 8′ N, 125° 41′ O